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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Aggoch fragen sollte.
    Nein.
    Aus ihrer Gebildegrube stieg ein Hauch eisenbitteren Zweifels, gefolgt und überduftet vom zimtenen Aroma jenes Gehorsams, den man den Dingen gegenüber übt, die man begehrt.
    Er tastete mit einem hauchdünnen Plasmaarm nach dem Katar.
    Was sind wir denn ...
    Sie mussten eine breite Straße überqueren, auf der Mammutfahrzeuge verkehrten, träge, gewaltige Raupen aus Metall, beladen mit undefinierbarem Plunder. Aus ihren blechernen Schornsteinen stieg schwarzer Dampf.
    Auf der anderen Seite der Straße begann der Sektor Tospo Reisk.
    Drei Tage hatten Drom Aggoch und er zunächst mit der Aushebung neuer Mannschaften, im Anschluss daran mit dem Training und der Neuorganisation der Truppe verbracht. Es waren heiße Tage unter Cairpre, fast so angenehm heiß wie die Sommer auf dem Hort Nooring. Hin und wieder hatte Cha Panggu die Trainingseinheiten Aggoch überlassen und kurze Exkursionen in den Sektor unternommen, strategisch-taktische Spaziergänge, wie er sie nannte. Zu seiner Verblüffung waren ihm in den engen Gassen des Subsektors Stanwal gelbrot einige Renikiden begegnet, die er für ausgemerzt gehalten hatte.
    Nicht nur das.
    Einmal, auf dem Rückweg zu Dy Achini, waren ihm zwei Gui Casso begegnet, in Begleitung eines Gui Cinmo. Seine Grubenaugen hatten gewässert vor Unglauben. Er hatte Dy auf diese Wesen angesprochen -zwei Artverwandte der Gui Col, die sich dank einer genetischen Manipulation der Eiswelt Casso angepasst hatten, und ein männliches Exemplar des verschollenen Zweigvolkes aus dem großen westlichen Spiralarm Sternenquells, das den Historikern zufolge gänzlich einem Angriff auf breiter Front vonseiten des Konsortiums der beutelfurzenden
    Plunderfahrer zum Opfer gefallen war.
    »Ja«, sagte Dy ungerührt. »Es gibt hier ein paar von ihnen, überwiegend aber leben sie im Sektor Witwen und Komponisten.«
    Zurück in ihrem Palais, entkleidete sie sich prompt. Dy schaute ihn lange an. Er betastete die Wunde an ihrer Scham, die alle seine Sinne bereicherte. »Wer bist du?«, fragte sie ihn. »Wie bist du?«
    »Gerecht.«
    »Warum will ich dich in mich pressen?«
    »Ja«, sagte er. »Warum?«
    Am fünften Tag seines Aufenthaltes auf Airmid befahl Cha Panggu die Offensive. Der Tributier schwebte in seinem Manntorpedo hinter der Front. Drom Aggoch führte die Truppen. Die Mobilen Panzerlafetten feuerten auf die Raupenfahrzeuge und schossen etliche von ihnen in Brand. Die Wracks blockierten die Straße. Drei, vier primitive Drohnen liefen wie gewünscht Amok in den Reihen ihrer Kontrahenten. Zu beiden Seiten Staus, Trümmerregen, fliehende, mit panisch explodierenden Luftsäcken umherzischende Wesam Ghy, Chaos.
    Aggochs glorreiche Armee eroberte die andere Straßenseite ohne nennenswerte Gegenwehr. Die Bauwerke, die im Sektor Tospo Reisk vorherrschten, bestanden aus Tragwerkkonstruktionen, die schnell und billig weite Räume überspannten, vor allem aus geodätischen Kuppeln und Riesenschachteln aus Metall, Kunststoff, versteifter Pappe. Die Schachteln, jede für sich zwanzig Meter und mehr hoch, lagen kreuz und quer übereinander, eine kuriose Stapelarchitektur, deren Bauelemente durch Tunnel und Röhrengebilde verbunden wurden, zu denen Rampen und Seilzüge mit schwankenden Plattformen hinauf- und hinabführten. Kräne überragten die Schachteln und Kuppeln, hoben sie hier an, versetzten sie dort, bauten sie aufeinander, verlegten die Rohre neu.
    Die Wesam Ghy lebten in einem wohl organisierten Chaos - durchaus den Verhältnissen auf ihren Blechseglern ähnlich.
    Cha Panggu durchschaute die Motivation seiner Truppen mühelos: Die Gui Col fürchteten ihn, einerseits des Manntorpedos wegen, andererseits, weil sie seine Aktionen nicht zu kalkulieren vermochten. Er war ihnen ein Rätsel. Ein schwer bewaffnetes Rätsel, dessen Lösung man zugunsten der eigenen Gesundheit den Wesam Ghy überlassen wollte.
    Panggu ging mit dem Manntorpedo auf zwei Kilometer Höhe. Er löste eine Fernlenkwaffe mit Thermoladung aus und schickte sie auf ihre Mission ins Zentrum des Sektors. Das Geschoss war dazu geschaffen, Konsortionelles Plastaurit zu schmelzen. Auch wenn sich die ungeheuere Hitze nur auf wenigen Kubikmetern entfaltete, die billige Baumasse der Wesam-Ghy-Siedlung hatte den Temperaturen von über 100 000 Grad nichts entgegenzusetzen, und ebenso wenig der vom Brennpunkt ausgehenden Hitzewelle. Eine Flammensäule fuhr hoch, riss Luftmassen an sich, verwirbelte sie; es heulte und

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