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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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aufrichtige Bewunderung für deine Universalbildung in stadtgeschichtlicher Hinsicht. Sei so gut und such uns einen solchen Sektor aus: Er müsste angriffslustig, ja angriffslüstern sein. Oder scheinen. Oder sich so geben. Ohne uns vor echte militärische Probleme zu stellen. Gibt es einen solchen übermütigen Sektor?«
    »Ich habe gehört, dass die Aufstände in Sektor Tospo Reisk vor über einem Jahrhundert...«
    »Tospo Reisk, natürlich!«, rief Cha Panggu erfreut. »Welcher Sektor sonst ließe sich zu einem solch verbrecherischen Vorgehen hinreißen. Wer lebt in Tospo Reisk?«
    »Viele. Dominiert wird der Sektor allerdings von den Wesam Ghy.«
    Panggu lachte laut auf. »Die Wesam Ghy. Geborene Schurken. Kaum resozialisierbare Psychopathen. Die Fleisch gewordene Plage aller Intelligenzwesen. Aggoch, ich glaube, wir tun gut daran, uns auf einen Überfall aus dem Sektor Tospo Reisk vorzubereiten. Und auf einen nur allzu berechtigten Gegenschlag. Den wir, auf dass unsere Kräfte nicht vor der Zeit Schaden nehmen, als Präventivschlag führen werden.«
    »Wir sind nicht auf eine militärische Operation vorbereitet«, sagte Drom Aggoch. »Unsere bewaffneten Streitkräfte stehen unter dem Oberkommando von Hausmajor Trech Paschpu. Er...«
    »Er wird einen offenen Sinn für die argumentativen Aromen meiner Gebildegrube haben«, prophezeite Cha Panggu. »Krieg ist doch die einzige sich selbst verursachende Wirkung, das tatsächliche Perpetuum mobile des Universums. Beginn unverzüglich damit, deine Truppen zu sammeln. Und sag mir, wo ich den Hausmajor finden kann.«
    »Ja«, sagte Drom Aggoch.
    Was für ein Idiot, dachte Cha Panggu voller Behagen.
    Es hätte sich vermeiden lassen, Trech Paschpu zu töten. Mehr Zeit; mehr Möglichkeiten, Verbündete zu sammeln; ein stiller, freundlicher Putsch; eine hübsche, zeremonielle Machtübergabe. Dann hätte es sich vermeiden lassen.
    »Leider war die Zeit knapp«, erklärte Cha Panggu den Leichen zu seinen Füßen. Wie rasch sich Blut ausbreitet. Wie viel Platz es flutet, wunderte er sich. Der Manntorpedo steckte noch in der zerborstenen Wand, glühend vor Hitze. Es sieht geradezu obszön aus. Man müsste sich schämen, amüsierte sich Panggu.
    Er war eine eigentümliche Szene gewesen, fremdartig in ihrer Familiarität. Wie oft hatte er Aliens vor die Wahl gestellt - Wesam Ghy. Vodyanoi. Daunoren. Hin und wieder sogar Cousimini, die den Sinn des
    Spiels aber nie begriffen.
    Noch nie einen Gui Col.
    Er hatte den Hausmajor gefragt, welche zwei seiner drei Söhne er töten sollte. Er, Cha Panggu. Sollte der Hausmajor selbst diese lästige Pflicht übernehmen, würde Panggu ihm einen Sohn Rabatt gewähren: »Das Geschäft deines Lebens, Trech Paschpu.«
    »Warum tust du das?«, hatte der Hausmajor gefragt.
    »Du würdest es nicht verstehen. Es ist in gewisser Weise ein philosophisches Problem. Es geht um Gerechtigkeit.«
    »Gerechtigkeit? Was daran sollte gerecht sein, wenn du ... «
    »Sagte ich nicht, du würdest es nicht verstehen? Triff deine Wahl.«
    Wie Trech Paschpu sich auf ihn gestürzt hatte. Der Schuss aus den Bordwaffen des Manntorpedos. Wie die drei Söhne sich in ihren Fesseln gewunden hatten. Wie Cha Panggu den Ältesten hatte leben lassen, freundlich lächelnd, während er das Blut der beiden Jüngeren vom Katar wischte. Wie der Älteste ihn gefragt hatte: »Warum ich?«
    Wie Cha Panggu ihm gesagt hatte: »Es ist in gewisser Weise ein philosophisches Problem.«
    Wie Drom Aggoch sich anerboten hatte: »Ich töte ihn?«
    Wie er gelacht hatte: »Glaubst du, das hätte ich nicht längst getan, wenn ich es gewollt hätte?«
    Wie Aggoch ihn gewarnt hatte: »Er wird sich rächen wollen.«
    Wie er gesagt hatte: »Es ist recht, wenn er es tut. Darum geht es doch, Drom: Um Gerechtigkeit. Verstehst du es nicht?«
    Wie Drom Aggoch sich abgewendet hatte. Wie der Älteste der drei Söhne des Hausmajors in seinen Fesseln getobt und geschrien hatte, während ihn die Gui Col gepackt und aus dem Saal geschleift hatten: »Ich töte dich.«
    Wie er ihm hinterhergerufen hatte, erfreut, beinahe stolz: »Du hast es verstanden, nicht wahr? Du hast es verstanden.«
    Wie der älteste der drei Söhne weitergeschrien hatte, während die Leute von Drom Aggoch ihn außer Sicht gebracht hatten. »Ich töte dich. Du bist ein Dämon.«
    Cha Panggu hatte einige Gui Col aus der Gruppe um Drom Aggoch zu seiner persönlichen Garde ernannt. Darunter eine junge Frau mit einer Gebildegrube, aus der es

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