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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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lebenslüstern roch, ehrgeizig und hochfahrend.
    Sie hieß Dy Achini. Dass ich ihren Namen bereits weiß, dachte Cha Panggu. Verdächtig. Ich sollte auf mich Acht geben.
    »Wo wohnst du?«, fragte er sie.
    »In der Firststadt Hagochia.«
    Aggoch betrat den verwüsteten Saal. Er sah sich schweigend um. Cha Panggu beobachtete ihn interessiert. »Ich kann bis morgen früh gegen 2000 Mann unter Waffen stellen«, sagte er.
    »Was für Waffen?«
    »Projektilschusswaffen. Schallgewehre. Strahler. Ferner verfügen wir über 20 mobile Panzerlafetten. 40 eiserne Schutzkröten. Wenn wir den Militärflughafen Peyz nehmen, ohne dass die dort stationierten Flugzeuge beschädigt werden, bald auch über zehn bis zwölf Segelbomber mit einer Reichweite von über 400 Kilometer.«
    »Wann nehmen wir den Militärflughafen Peyz?«, fragte Cha Panggu.
    »Bis morgen Mittag«, antwortete Aggoch.
    »Erfreue mich morgen Mittag mit dieser Meldung«, bat Cha Panggu. »Wer plant unseren Einmarsch in den Sektor Tospo Reisk? Sie sollen mir morgen früh ihre Pläne vorlegen.«
    »Informieren wir die Presse?«, fragte Aggoch.
    »Informieren wir die Presse?«, gab Cha Panggu die Frage weiter an die Gui Col, deren Namen er bereits wusste.
    Der Duft aus ihrer Gebildegrube intensivierte sich noch einmal. »Ja«, sagte sie. »Alle sollen es erfahren.«
    »Da hörst du es«, beschied er Aggoch.
    Aggoch warf Achini einen undefinierbaren Blick zu. Dann schwenkte er seinen Arm in einer Geste der Ergebenheit, verbeugte sich und ging einige Schritte rückwärts in Richtung Ausgang.
    »Drom!«, rief Cha Panggu ihm zu. Aggoch richtete sich auf. Seine Grubenaugen schimmerten unsicher. »Gefällt dir, was du tust? Denn wenn es dir nicht gefällt, entlasse ich dich aus meinen Diensten. Du hast nichts zu fürchten. Du hast mir geholfen. Ich bin dir dankbar. Du kannst gehen ohne Gefahr.«
    Drom Aggoch überlegte. Dann stieg ein scharfer, pilziger Geruch aus seiner Gebildegrube. Stolz. Entschlossenheit. Hochmut. »Es gefällt mir, was ich tue«, sagte er.
    »Dann solltest du aufrecht gehen. Und vorwärts. Ich halte dir den
    Rücken frei.«
    Drom Aggoch drehte sich um und verließ den Saal mit durchgestrecktem Rücken.
    Dieser Idiot, dachte Cha Panggu. Er begutachtete Dy Achini. Ihre verschleierten Grubenaugen. Das junge, regsame Plasma ihrer Gebildegrube. »Zeig mir Hagochia«, verlangte er. »Zeig mir dein Haus. Dein Bett.«
    »Ich muss heute Nacht nicht schlafen.«
    Der Duft ihrer Grube erfüllte ihn fast ganz. »Nein«, sagte er. »Von diesem Zwang befreie ich dich.«
    Hagochia war eine Stadt, die ausschließlich auf den Dächern zehn- bis zwölfstöckiger Hochhäuser gebaut war. Die Ghourimen, die Bewohner dieser Hochhäuser, waren schwerfällige, schweigsame, den Gui Col nur vage ähnliche, plumpe Geschöpfe. Sie hausten für sich; das Geschehen auf den Dächern ihrer Häuser schien sie nicht zu berühren.
    Ein simpler hydraulischer Lift trug Cha Panggu und seine Begleiterin hoch ins letzte Stockwerk eines Hochhauses der ghourimschen Unterstadt. Dy schob die quietschende Gittertür zur Seite. Sie stiegen aus. Über ein hölzernes Gestänge kletterten sie bis an eine Falltür in der Decke, die Dy öffnete. Die Tür schwang nach unten, die Gui Col fing sie mit einem federnden Plasmaarm auf. Kurz darauf standen sie auf dem Dach des Hochhauses. Auf der planen Dachfläche drängten sich mindestens fünfzig Hütten aneinander. Ein- bis zweistöckige Behausungen, gebaut aus Blechfolien, Latten und Plastikplanen, die im Wind knatterten. Die Hütten häuften sich zu drei- bis vierstufigen Terrassen auf. Eine der Katen hing an einer Art eisernem Schwenkarm weit vom Dachrand entfernt über dem Abgrund; der Schwenkarm diente als Halt und Brücke zugleich.
    Der enge Pfad zwischen den Schuppen war teilweise von Plastikpaletten und Drahtgeflechten verstellt; leere Bottiche stapelten sich; Stroh und verrottendes Gemüse; gärende Flüssigkeiten in Plastikfässern; ein handspannengroßes Tier verweste, die Knochen der Beine schon freigelegt. Ein Ballett von bleichen Maden. Es stank, dass Cha Panggu nicht einmal das Aroma der eigenen Gebildegrube wahrnahm.
    Er stützte seinen Arm auf die Brüstung und schaute in die Tiefe. Nur wenige Räderwagen führen auf der Straße; einige von ihnen waren mit Verbrennungsmotoren ausgerüstet, andere wurden von Tieren gezogen.
    Einige Meter über ihnen huschten einige Antigravtaxis dahin. In den meisten Fahrzeugen saß niemand außer den

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