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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Frau, verwahrte. Der Schrein, der ihre Gestalt im Holo restaurierte. Das Separee, in dem seine beiden Töchter ihr in sich versunkenes Leben lebten. Er meinte, einen der wenigen Sätze zu hören, die Chyi Xeyme ihm sagte, wenn er in der Nacht statt zu schlafen neben dem Schrein saß und ihrer maschinell belüfteten Lunge lauschte, dem Atem seiner toten Frau:
    »Ach, Panggu.«
    »Glaub dem Offenbaren nicht.«
    »Kommst du wieder, Lebensstern?«
    Zwei Gestalten näherten sich, riesentölpelhafte, dürre Humanoide, deren Oberkörper wie ein Haken gebogen war, so weit nach vorn, dass ihre Köpfe beinahe den Waldboden streiften. Ihre Augen saßen auf dem Schädeldach, rote Kuppelaugen, in denen es flackerte und irrlichterte. Ihre Beine kurze Stummel, ihre Arme schleppten sie wie entkräftet, knochenlos hinter sich her, die dürren Finger pflügten durch die Erde.
    Fhilougan.
    Sie blieben wenige Schritte vor Cha Panggu stehen und starrten ihn an. »Bist du der Anführer der Terroristen?«, fragte der links von ihm stehende Fhilougan.
    Er würdigte ihn keiner Antwort. Sie schwiegen einander eine Weile an. Dann fragte der Fhilougan, der rechts von ihm stand: »Ein Störenfried bist du. Quäler und Plaggeist. Woher stammt dein Flugzeug?«
    »An wen kann ich mich wenden, wenn ich Eindringlinge melden will, die von außerhalb Airmids stammen?«
    »Eindringlinge will er melden«, sagte der linke Fhilougan. »Als ob er etwas zu melden hätte.«
    »Von außerhalb Airmids«, sagte der rechte. »Als ob es ...«
    »Man hat mir gesagt, die Zitadelle hilft Konflikte beizulegen. Wenn ich mit niemandem sprechen kann, der Verantwortung trägt, werde ich der Zitadelle allerlei Konflikte zu schlichten geben.«
    »Sagt ihm, er kommt in mein Haus«, hörte Cha Panggu eine Stimme. Er
    unterdrückte den Impuls, sich umzusehen. Er wartete.
    »Ahmais Umgeburt freut sich, dich zu empfangen«, sagte der linke Fhilougan.
    Cha Panggu betrachtete demonstrativ seinen Impulsstrahler, deaktivierte ihn dann und schob ihn zurück ins Holster. »Ich nehme an, er wohnt in diesem Haus?«, fragte er und wies mit dem Plasmaarm auf die hochstehende Hütte.
    In einer der Seiten der Hütte hatte sich eine Öffnung gebildet. Eine Strickleiter wurde ausgerollt und schwang einige Handbreit hin und her.
    Panggu wartete keine Antwort ab. Er wandte sich von den beiden Fhilougan ab und ging auf die Leiter zu.
    Die Hütte war - mit einer einzigen Ausnahme - frei von Einrichtungsgegenständen: Der Fremde saß auf einer Schaukel, die von vier Seilen an der Decke gehalten wurde. Die Sitzfläche war eine ovale Schale, ohne Rücken- oder Armstütze. Sie stand still in der Luft. Der Fremde bewegte sich nicht. Er schien nicht einmal zu atmen.
    Das wäre die Pointe, dachte Panggu. Das Steuerzentrum des Pantopischen Gewebes, die Mitte von allem - beherrscht von einem Toten.
    Der Fremde besaß einen achsensymmetrischen Körper, zwei Beine, zwei Arme, keine Gebildegrube. Jedenfalls nicht, soweit Panggu sehen konnte. Der Leib des Fremden war in Bandagen eingewickelt, die metallisch schimmerten. Nur in der Frontpartie des ebenfalls verpackten Schädels war ein schmaler Streifen freigehalten, aus dem ein schwaches blaues Licht glomm.
    »Du bist ein Peike?«, fragte Cha Panggu.
    »Du hast meinen Leuten gesagt, etwas sei von außerhalb Airmids gelandet. Was verstehst du unter von außerhalb?« Die Stimme des Fremden klang schlaftrunken.
    »Ich begreife euer Informationssystem nicht«, sagte Panggu. »Habt ihr keine Nachricht von P'loc Dhuyn erhalten, dass jemand mit einem Raumschiff nach Airmid unterwegs ist? Ein kleines Schiff, ich weiß. Aber es hat die Abschirmung eures Systems durchbrochen oder unterwandert. Es ist gelandet. Irgendwo auf Airmid. Wenn ihr schon keine Nachricht von P'loc Dhuyn erhalten habt: Haben euch die sprechenden Blasen aus dem Orbit nicht informiert?«
    Der Fremde schwieg.
    Cha Panggu zog den Impulsstrahler und aktivierte ihn. »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, bekannte Panggu. »Aber ich werde nicht nichts tun.« Er verstärkte den Plasmaarm mit zusätzlichem Stoff aus der Gebildegrube, streckte ihn aus und legte auf den Fremden an. Der Arm versteifte. »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, wiederholte er.
    Seine Ratlosigkeit in dieser unwirklichen Situation beunruhigte ihn. Die unkenntliche Verteilung der Gewichte. Wenn Raumtaucher und Goldsegler einander gegenüberstanden, lagen die Dinge klar zu Tage. Er verstand, er konnte sich mit einem Denggo-Hirn

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