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PR2572-Homunks Botschaft

PR2572-Homunks Botschaft

Titel: PR2572-Homunks Botschaft
Autoren: Arndt Ellmer
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Möglichkeit, hierher zurückzukehren.«
»Das ist eine gute Nachricht an diesem siebten Mai.«
Weniger gut fand Moor die Tatsache, dass es noch immer keinen Kontakt zu den
Firmen des Whistler-Konzerns gab. Diese schotteten sich konsequent und völlig
legal ab. Sie gehörten nicht zu den Institutionen, die der Öffentlichkeit
gegenüber informationspflichtig waren.
Es bedeutete, dass er auch keinen Zugang zu den Simulationen erhielt. Ein Dutzend
davon befand sich inzwischen auf dem Markt. Neben seinen eigenen Teams hatten
Dutzende von freien Mitarbeitern Tag und Nacht daran gearbeitet, die Programme
fristgerecht fertigzustellen.
Der Überfall von VATROX-VAMU auf die Stardust-Menschheit bedeutete für
Whistler-Simulationen einen herben finanziellen Verlust.
»Wir müssen wieder verkaufen«, murmelte er. »Angelina, wie
sieht es mit dem Informationsnetz aus? Kann ich auf meine Daten zugreifen?«
»Du kannst es versuchen.«
Das Informationsnetz war noch immer überlastet, aber CREST schaffte es,
immer mehr Serverknoten in Betrieb zu nehmen. Alle Roboter, die nicht für
die Betreuung der Menschen gebraucht wurden, reparierten das System.
Jason Moor hatte Glück. Er erwischte eine Flaute und erhielt sofort Zugang
zu allen seinen Daten.
»Deine Augen leuchten wie früher«, konstatierte die Positronik.
»Bitte hab dafür Verständnis, dass alle diese Beobachtungen Bestandteil
des Psychogramms werden. Sobald es vollständig ist, wird sich der Medorobot
an dich wenden.«
»Ja, ja ...« Moor hörte kaum hin. Fasziniert ging er die einzelnen
Projekte durch. Die meisten datierten von Ende Januar und Anfang Februar, ein
paar zeigten ein späteres Datum. Innerhalb kurzer Zeit holte Moor die Erinnerung
zurück, woran er vor dem Eintreffen von VATROX-VAMU gearbeitet hatte.
»Da sind ein paar Vorgänge nach dem elften Februar«, sagte er.
»Das planetare Netz hat zu diesem Zeitpunkt also noch funktioniert.«
»Das ist korrekt. Nicht VATROX-VAMU hat das Netz zum Erliegen gebracht,
sondern die verwirrten Menschen. Eine Sekundärfolge der geistigen Versklavung,
wenn du so willst. Irgendwann blieb CREST nichts anderes übrig, als es
komplett abzuschalten.«
Moor blätterte die Projekte durch. Erst traute er seinen Augen nicht, dann
spürte er, wie sich seine Nackenhärchen aufrichteten. Obwohl die Räume
des Appartements längst wieder beheizt waren, fröstelte ihn.
Im Holokubus war die Halle der 1000 Aufgaben zu sehen. Moor entdeckte sich und
ein paar andere Programmierer. Den einen oder anderen kannte er vom Sehen.
»Die Prüfung ist erfolgt«, stellte die Positronik fest. »Das
Holo zeigt dich zusammen mit ein paar Kollegen vor der Ankunft von VATROX-VAMU.«
Jason Moor klammerte sich an der Tischkante fest.
Plötzlich ahnte er, dass in der Felsennadel Gefahr drohte. Die Projekte
... Er hatte, von VATROX-VAMU beeinflusst, nachträglich Veränderungen
an den Programmen vorgenommen. VATROX-VAMU selbst hatte keinen Zugang zur Felsennadel
gefunden – aber jetzt ...
»Gib Alarm!«, stieß Moor hervor. »Niemand soll sich der
Felsennadel nähern. Lass das Gebilde sofort evakuieren!«
»CREST ist informiert und kümmert sich darum. Wir können von
hier aus nichts tun.«
Sie wussten, wie komplex und vielschichtig ein Geisteswesen dachte und handelte.
In CRESTS Speichern gab es Dokumentationen über ES, den Mentor der Menschheit.
Was immer VATROX-VAMU mit ihrer Hilfe manipuliert hatte, es stellte eine tödliche
Bedrohung für die Menschen und das Stardust-System dar. Das Geisteswesen
hatte von vornherein alles darangesetzt, eine eventuelle Niederlage rückgängig
zu machen.
Jason Moor stockte der Atem. Er hörte ein Geräusch hinter sich, ein
fremdartiges Geräusch, das nicht hierher gehörte ...
     
     

3.
    Tausend Fragen brannten Rhodan auf der Zunge. Jedes winzige Detail war von Bedeutung.
Nichts durften sie übersehen.
Während sich die Gittertür des Käfigtransmitters hinter Whistler,
Lloyd/Tschubai und ihm schloss, beschäftigten sich die Gedanken des Terraners
mit den Vorgängen im Leichten Kreuzer TELETRANS.
Homunk war in der Zentrale des Schiffes erschienen und hatte nach Rhodan verlangt.
Dabei war keine Stunde vergangen, seit Rhodan mit dem Androiden gesprochen hatte.
ES ...
Der Gedanke, dass ES in diesem Moment aufhörte zu existieren, war so schlimm,
dass Rhodan ihn sofort wieder verdrängte. Er hätte ihn nicht ausgehalten.
Er wollte nur eines: so
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