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PR2572-Homunks Botschaft

PR2572-Homunks Botschaft

Titel: PR2572-Homunks Botschaft
Autoren: Arndt Ellmer
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Vergangenheit hatte es Attentate auf
Timber F. Whistler gegeben. Er hatte einflussreiche Gegner und Widersacher,
die längst nicht alle ihr wahres Gesicht zeigten.
Aber würden sie deshalb gleich einen ganzen Planeten ins Chaos stürzen?
Jason Moor verneinte nach einigem Überlegen. Die Menschheit des Stardust-Systems
war auf sich allein gestellt. Sie lebte weit weg von der ursprünglichen
Heimat im Kugelhaufen Far Away. Eine direkte Verbindung zum Solsystem in der
Milchstraße gab es von den Fernen Stätten aus nicht. Schnelle Hilfe
von dort konnte also nicht erfolgen.
Er starrte den Holokubus an, der um gleichmäßige Ausleuchtung bemüht
war. In Moors Bewusstsein regte sich ein Impuls, den er seit seinem Erwachen
schon mehrfach bemerkt hatte. Immer intensiver bildete er sich ein, dass er
die Antworten auf all seine Fragen schon einmal gewusst hatte.
Irgendwo gab es eine Zäsur, die ein paar Wochen oder Monate zurücklag.
Als sich Dunkelheit über ihn und alle anderen Menschen gesenkt hatte.
Geblieben waren die Leere und das Bewusstsein, dass ein Dieb umgegangen war
und sie bestohlen hatte.
*
    Endlich kommt Licht in das Dunkel!
Es war sein dritter Aussetzer innerhalb von acht Tagen. Aus brennenden Augen
musterte er die Aufzeichnung im Kubus. Er sah sich selbst in Nahaufnahme. Das
Gesicht glühte bei der Kommunikation mit dem Informationsnetz des Stardust-Systems.
Lauter Neuigkeiten über die vergangenen zwei Monate prasselten auf ihn
ein.
Und dann folgte plötzlich der Absturz. Das Leuchten in seinen Augen erlosch,
das Gesicht erschlaffte in Teilnahmslosigkeit.
Angelina versuchte ihn anzusprechen, aber er reagierte nicht. Sofort war der
Medorobot bei ihm, untersuchte ihn und verabreichte ihm eine Injektion. Anschließend
brachte er ihn ins Bett. Eine Weile sah Jason Moor sich beim Schlafen zu.
»Es ist verrückt«, murmelte er. »VATROX-VAMU hat alle Menschen
des Stardust-Systems versklavt, sie unter seine mentale Kontrolle gezwungen
und sie ruhiggestellt. Sie wussten nicht mehr, was sie taten und wie sie lebten.«
Bei den meisten war es zu einem Vegetieren geworden. Auch er hatte dazugehört
und ahnte, wie es in den Wohnungen von Millionen anderer Menschen ausgesehen
hatte oder noch aussah. Während er sich beobachtete, wie er erwachte und
aufstand, sinnlos Gegenstände hinter sich herzog wie Kinder ihr Spielzeug,
rekapitulierte er all das, was die Positronik ihm über VATROX-VAMU, die
Jaranoc und den Angriff vermittelte.
Noch wusste er nicht, warum er am 29. April erwacht war. Wieso hatte VATROX-VAMU,
die geistige Wesenheit aus der Ferne, von den Menschen abgelassen, nachdem sie
am 11. Februar Aveda erreicht und sich in den Köpfen der Menschen eingenistet
hatte?
Moor konnte es kaum erwarten, Einzelheiten darüber zu erfahren. Vorerst
musste er mit sich selbst zufrieden sein, diesem leeren Gesicht mit eingeschränktem
Bewusstsein, das mühsam den eigenen Körper unter Kontrolle hielt,
Gefrorenes aus der Truhe essen wollte und ständig vom Medo beschützt
werden musste.
Dieses Mal hielt der apathische Zustand fast einen ganzen Tag an. Irgendwann
brach er plötzlich zusammen, landete in einem Prallfeld und anschließend
auf seinem Bett, und als er wieder zu sich kam, schrie er: »Die Folien!«
Eine erneute Injektion half ihm, innerhalb von ein paar Minuten zu sich selbst
zurückzufinden. Mit der Frage des Roboters nach seinem Namen und der korrekten
Antwort endete die Aufzeichnung.
»Es wird immer wiederkehren«, vermutete Moor. »VATROX-VAMU hat
etwas in uns hinterlassen, das uns alle paar Tage in den Abgrund des Vergessens
zurückstößt.«
»Das ist nicht gesagt«, antwortete Angelina. »Es können
Nachwehen sein, die sich mit der Zeit verlieren. VATROX-VAMU kann allerdings
auch einen Anker in jedem Menschen hinterlassen haben, der eine erneute Übernahme
erleichtert.«
»Anker, Schläfer, Fünfte Kolonne ...« Jason Moor gehörte
nicht zu den Schwarzsehern, aber in diesem Fall hielt er es für gerechtfertigt,
so zu denken. Es würde ihnen helfen, sich gegen einen erneuten Übergriff
zu wappnen.
»VATROX-VAMU wurde von den Mutanten und den Funkenleuten besiegt und aus
dem Stardust-System geschleudert«, eröffnete ihm die Positronik in
diesem Augenblick. »CREST gibt soeben alle wichtigen Daten über die
fremde Wesenheit bekannt. Das Stardust-System ist in den Sextadimschleier gehüllt.
VATROX-VAMU hat vorerst keine
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