PR2600-Das Thanatos-Programm
unterbrochen, die BASIS ist mittlerweile völlig von der Außenwelt abgeschnitten«, meldete Theonta. »Nur einige Passivortungen sind noch möglich.«
Die Holos zeigten nur ein violettes Schillern. Offenbar hüllte es die BASIS komplett ein.
Das Violett war absolut identisch mit der Farbe der Aureoleneffekte der Raum-Zeit-Blasen, die die BASIS mehrfach heimgesucht hatten und mit der Ennerhahl an Bord gekommen war.
Die BASIS war in der Tat entführt worden.
Aber ... von wem? Und wie? Und weshalb?
*
Besonderes Kopfzerbrechen bereiteten zwei Galaxien, deren Namen die Controller mit Zagadan und Alkagar angaben. Die eine war knapp 23 Millionen Lichtjahre von Anthuresta entfernt, die andere rund 37 Millionen Lichtjahre. Bei beiden handelte es sich um solche, die aus mehreren, einander durchdringenden oder miteinander kollidierenden Galaxien bestanden.
Schon die Halbspur-Changeure hatten dorthin – ähnlich wie nach Anthuresta und in andere Galaxien der »Fernen Stätten« – keine Verbindung herstellen können. Zwar wurden Polyport-Höfe und Distribut-Depots in den Controllern angezeigt, doch Transferkamine ließen sich nicht schalten. Nachrichten über den Polyport-Funk gab es ebenfalls keine.
Perry Rhodan war der Meinung, dass es sogar der Frequenz-Monarchie nicht gelungen war, dorthin vorzustoßen – wobei hinsichtlich Alkagars eine gewisse Unklarheit blieb.
Seit Herbst 1463 NGZ wurden nicht einmal mehr die Polyport-Stationen von den Controllern angezeigt. Es sah so aus, als seien sämtliche Verbindungen nach Zagadan wie auch Alkagar komplett abgebrochen.
Der Grund dafür sollte nicht mehr lange unklar bleiben ...
Aus: Hoschpians unautorisierte Chronik des 15. Jahrhunderts NGZ; Kapitel 42.4.59, Die Entdeckung des Polyport-Systems und die Folgen
6.
BASIS, im Handelsstern-Transfer
19.03 Uhr
Wie aus weiter Ferne hörte Rhodan immer wieder neue Meldungen, aber sie waren unklar und wenig hilfreich. Einzelheiten ließen sich aufgrund der Abschottung nicht feststellen. Klar war nur: Die BASIS war soeben von einem Transportvorgang erfasst worden, der im Prinzip dem eines Transferportals entsprach.
»Die Ortung ist endgültig zusammengebrochen!«, gab Konteradmiral Theonta die nächste Hiobsbotschaft bekannt. »Wir bekommen, sofern die Instrumente überhaupt noch funktionieren, keine brauchbaren Ergebnisse mehr, verzeichnen nur wüste hyperphysikalische Phänomene, die auf die BASIS überzugreifen oder auch in ihr zu entstehen scheinen. Noch nicht einmal das können wir mit ausreichender Genauigkeit feststellen! Unser Schiff, das technisch sowieso nicht auf Höchstniveau angesiedelt ist«, das klang nicht nach einer Entschuldigung, sondern wie eine nüchterne Feststellung, »ist völlig handlungs- und manövrierunfähig.«
Gucky hatte bislang ins Leere gestarrt, in sich hineingelauscht. Nun hellte sich sein Gesicht auf. »Ich glaube, ich kann wieder teleportieren. Dieser Transfer wurde wohl genau in dem Augenblick eingeleitet, als ich es mit euch versucht habe. Er hat mich ... kalt erwischt.«
Rhodan sah Ennerhahl an. Bislang schien alles, was der Fremde gesagt hatte, der Wahrheit zu entsprechen, doch das hieß noch lange nicht, dass er ihm auch vertrauen konnte. Bevor er bereit war, sich auf das Spiel des Fremden einzulassen, musste er alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen. »Konteradmiral?«
Theonta schüttelte den Kopf. »Wir arbeiten auf Hochtouren, haben aber noch keine Erfolge erzielt.« Der alte Mann klang erschüttert, als wäre gerade eine Welt für ihn zusammengebrochen. Seine Besatzung fand keine Lösung für ein Problem? Er hatte keine Kontrolle mehr über sein Schiff?
»Die Ortung liefert keine brauchbaren Daten mehr, der Kontakt nach außen ist völlig zusammengebrochen, die BASIS ist von allen Informationen abgeschnitten. Triebwerke, Waffen, die Positroniken, die interne Kommunikation ... wir verzeichnen überall gravierende Ausfälle!«
Rhodan rief sich die Fakten in Erinnerung. Ein regulärer Transfer, wie er für morgen zwischen JERGALL und TALIN ANTHURESTA vorgesehen war, überbrückte die Distanz von knapp über 660 Millionen Lichtjahren in viereinhalb Stunden. Aber sie vollzogen keinen regulären Transfer.
»Wie lange wird es dauern?«, fragte er barsch.
»Falls du die Entführung meinst, vor der ich dich gewarnt habe«, antwortete Ennerhahl, »sie geht deutlich schneller als beim normalen Polyport-Transfer!«
»Können wir etwas dagegen unternehmen?«
»Nein. Du
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