PR2600-Das Thanatos-Programm
den Dosanthi jede Kraft nahm.
Stärke, die er dringend brauchte.
Torder Sairett spürte, wie über die Wand Kraft in ihn floss, die ihm die Angst nahm und sie gleichzeitig verstärkte. Während dieser erleichternde Vorgang sich fortsetzte, fragte er sich, was geschehen wäre, wenn QIN SHI sie nie gefunden hätte.
Eine Frage, die er sich oft gestellt hatte. Aber eine sinnlose Frage. Die Vergangenheit ließ sich nicht ändern. QIN SHI hatte sie gefunden, schon vor langer Zeit. Und QIN SHI stellte ihnen seither die Schiffe zur Verfügung, die es ihnen ermöglichten, als Schutztruppe von Chanda zu arbeiten.
QIN SHI hatte sie und ihre Welt bislang zwar verschont, aber sie mussten für QIN SHI tätig werden, in seinem Sinn agieren ...
Torder Sairett wünschte sich, auf ewig an der Wand kleben bleiben zu können, doch er spürte, dass der Aggressionstanker seine Aufgabe erfüllt hatte. Starke Gefühle durchfluteten ihn. Es wäre sinnlos, länger hierzubleiben.
Nun musste er sich bemühen, seine Aggression zu beherrschen. Mit einer geschmeidigen Bewegung löste er sich von der Wand. Er war der Erste, wie es seinem Rang als Stratege entsprach. Ungeduldig wartete er, bis die anderen seinem Beispiel folgten.
Er war auch der Erste, der ihre Wohnkaverne verließ, deren Kugelzelle in einem der schuppenartigen Ausleger des Schiffs untergebracht war. Wie immer bereitete es ihm Schwierigkeiten, sich in dem zapfenförmigen Raumer zu orientieren. Das Transitparkett befand sich in der Bughalbkugel des Schiffs, das normalerweise das technische Reich der Badakk darstellte, genau wie die Zentralachse und der Heckzylinder.
Sairett spürte, wie es in ihm brodelte. Er brauchte Feindberührung, wenn er seine künstlich gesteigerten Aggressionen abbauen und wieder normal sein wollte.
Er folgte den Markierungen, die die Xylthen eigens für sie angebracht hatten, da sie wussten, dass die Dosanthi stets verwirrt waren, wenn sie die Wohnkavernen verließen. Verwirrt, schwankend zwischen Furcht und Aggressivität, unberechenbar und meistens gefährlich.
Je näher sie dem Transitparkett kamen, desto mehr Badakk liefen ihnen über den Weg. Die zylinderförmigen Techniker mit ihrer weißen, lederähnlichen Haut von extremer Festigkeit wichen zurück. Sie verspürten nicht das geringste Bedürfnis, sich mit Dosanthi in dieser Verfassung abzugeben. Sairett bemerkte jedoch, dass immer mehr Badakk-Roboter seiner Gruppe folgten, als wollten sie sicherstellen, dass sie das Parkett auch erreichten.
Er war froh, keinen Xylthen zu sehen, und erst recht nicht Protektor Kaowen, dessen Brutalität sprichwörtlich bei den Angehörigen der Fünften Schutztruppe der Heimatstreitkräfte war. Die Humanoiden hielten nicht viel von den Dosanthi und ließen sie das immer wieder spüren. Es gab für einen Dosanthi kaum etwas Schlimmeres, als von einem Xylthen-Protektor in den Kampf verabschiedet zu werden.
Unvermittelt stand Sairett vor dem Parkett, von dem er jedoch nur die Plattform erkennen konnte, die die Transitblasen erstellte. Unter der transparenten Oberfläche sah er ein violettes Wogen und Wabern. Den Dosanthi war diese Technologie fremd, er wusste nur, dass sie die Kräfte nutzte, die auch den Viibad-Riffen zu eigen sein sollten.
In einem historischen Grundkurs hatte er einiges über diese Riffe erfahren, jedoch kaum etwas davon behalten. Immerhin konnte er sich daran erinnern, dass sich in Chanda die bei einer früheren Erhöhung des hyperphysikalischen Widerstands aufgewühlten Elemente nie wieder beruhigt hatten. Unter anderem entstanden Viibad-Riffe, die relativ stabile Positionen einnahmen, verstreut über beide Teil-Galaxien und die sie verbindende Materiebrücke. Sie wurden als Transportsystem genutzt, als eine Art rohe, wilde Form des legendären Polyport-Netzes. Ihre Benutzung war entsprechend gefährlich und mit unangenehmen Nebenerscheinungen verbunden.
Die genaue Funktionsweise des Transitparketts war für Torder Sairett ein Rätsel. Protektor Kaowen hatte der Fünften Schutztruppe diese Technologie zur Verfügung gestellt, es jedoch nicht für nötig gehalten, sie eingehend in den Grundlagen zu unterweisen.
Aber das war Sairett gewohnt. Die Dosanthi erhielten von den Protektoren Aufträge und führten sie aus, ohne sich um die Hintergründe zu kümmern. Wollten sie ihre Heimatwelt Dosanth und ihre Existenz an sich schützen und sichern, blieb ihnen gar keine Wahl. Nicht alle Dosanthi waren davon begeistert, doch die Mehrheit ihres
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