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PR2603-Die instabile Welt

PR2603-Die instabile Welt

Titel: PR2603-Die instabile Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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in Blitzgeschwindigkeit mithilfe des Hyperpulsstrahlers, der auf Thermostrahl-Modus eingestellt war. Innerhalb des Bereichs der Kernschussdistanz setzte er zwei Volltreffer. Das Schiff brach entzwei. Explosionsblumen verwelkten rasch wieder. Einzelne Trümmer schossen davon, andere trudelten merkwürdig langsam dahin, sich immer wieder um mehrere Achsen drehend.
    Schon wechselte das Bild. Er flog längst auf den nächsten größeren Pulk zu und musste haarige Ausweichmanöver fliegen, um nicht in konzentriertes Geschützfeuer der Quolnäer Keretzen zu geraten. Die Rolle als Pilot erzwang nicht nur neue Sinneserfahrungen. Darüber hinaus sensibilisierte sie ihn. Insbesondere MIKRU-JONS »Augen« entwickelte Schärfen und Tiefen ungeahnter Qualität.
    Sowohl Quolnäer Keretzen als auch Sabyrer wollten ihn vor sich hertreiben, ihn jagen, ihn in die Erschöpfung treiben. So, wie sie es mit den Besatzungen der Korvetten taten. Noch war die Belastung auszuhalten. Rhodan schöpfte sogar so etwas wie Hoffnung. Die SENCO AHRAT und die HARL DEPHIN verließen ein wenig den Fokus der Aufmerksamkeit und erhielten mehr Spielraum. So etwas wie vorsichtiger Optimismus war aus der Stimme Ana Dombrovskis herauszuhören, mit der Rhodan nahezu permanenten Funkkontakt hielt.
    Doch das war nur eine Momentaufnahme. Die Quolnäer Keretzen hatten ihren Spaß an ihrem Spiel; die Sabyren indes taten ihren Gegnern den Gefallen, sich darauf einzulassen.
    MIKRU-JON und Rhodan arbeiteten perfekt zusammen und entwickelten immer neue Möglichkeiten aus ihrem gemeinsamen Potenzial. Stimmungen und persönliche Empfindungen beeinflussten dabei die Intensität ihrer »Partnerschaft«. Nun, da er höchst konzentriert bei der Sache war und alles daransetzte, seine Schutzbefohlenen aus der Bredouille zu befreien, reagierte das Schiff besonders fein und sensibel.
    Ein weiteres Kampfbild tat sich vor ihm auf. Rhodan hatte die Chance, einen Treffer zu setzen. Mehrere Manöver mit ungeheuren Beschleunigungswerten, kurzen Hyperraumetappen und blitzschnellen Reaktionen verlangten ihm alles ab. Er fühlte, wie ihm heiß und kalt zugleich wurde.
    Der Kopf schmerzte ihm. Es drohte die Gefahr der Überanstrengung – und damit der Anfang vom Ende.
    Gerade noch rechtzeitig bekam er die Kurve; im wahrsten Sinne des Wortes. En passant vernichtete er ein weiteres Tulpenschiff. Das schlechte Gewissen – er sperrte es in ein dunkles Gedankenkämmerchen und warf den Schlüssel weit von sich.
    Ein Schwingenraumer geriet unweit voraus in Gefahr, von den Sabyren vernichtet zu werden. Doch die Schwarmwesen wehrten sich mit allem, was ihnen zur Verfügung stand. Mit allem ...
    Rhodan ahnte, was kommen würde: Sie mussten weg, so rasch wie möglich! Er reizte die überragenden Beschleunigungswerte MIKRU-JONS bis zum Äußersten aus und raste davon. Die zurückbleibenden Schiffe der Sabyren hingegen bekamen die volle Wirkung der Blitzwelle ab – und wohl auch die Besatzungen der terranischen Korvetten, in abgemilderter Form. Es lagen bloß mehrere Lichtminuten zwischen ihnen und dem explodierenden Schiff der Quolnäer Keretzen.
    In Rhodans unmittelbarer Nähe erfolgte eine Reaktion. Eine Art energetischer ... Rückschlag. Ein vorerst unbekanntes Element an Bord sprach auf die Blitzwelle an!
    Er zwang MIKRU-JON, nach etwa zehn Lichtjahren in den Normalraum zurückzukehren. Die Blitzwelle war wie ein Hauch, der von Hass und Aggressivität getragen wurde. Er stammte von Lebewesen, die in dieser Geisteshaltung ihre Erfüllung fanden.
    Ramoz! Er war es, der auf den Todesimpuls des Tantorams reagierte! Kaum anmessbar zwar, mit den Schiffssinnen aber doch zu erkennen, veränderte sich der ihn einhüllende Kokon.
    Für einige Sekunden kehrte Rhodan in die Realität zurück. »Kümmere dich um Ramoz!«, sagte er zu Nemo Partijan und erklärte, was er eben in Erfahrung gebracht hatte. »Ich weiß nicht, ob es eine Bedeutung für uns hat. Aber wir sollten allem nachgehen, was uns helfen könnte.«
    Rhodan bettete sich wieder vollends in die Pilotenrolle, orientierte sich neu. Er musste aufs Schlachtfeld zurückkehren. Einen weiteren Angriff und ein weiteres Ablenkungsmanöver durchführen. Und dann noch eines. Er würde so lange pilotieren, bis er nicht mehr konnte. Dann würde er das alleinige Kommando an MIKRU-JON übertragen und darauf vertrauen, dass sie ihre Arbeit nur um Weniges schlechter als er erledigte.
    Rhodan gab sich Wunschträumen hin. Die Faktoren Zufall und Schicksal

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