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PR2605-Die Planetenbrücke

PR2605-Die Planetenbrücke

Titel: PR2605-Die Planetenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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nutzte Kulslin Finukuls, um seinerseits einige Fragen zu stellen.
    Blaspa war erfreut, mit wie viel Geduld die Menschin sie beantwortete, obwohl sie viele davon schon zuvor gestellt bekommen hatte.
    »Jetzt ist es aber an den Gästen, die Fragen zu stellen«, bremste Blaspa Antublas schließlich die Neugier des Shathologen, als die beiden Menschen saßen. »Schließlich bist du in deiner Eigenschaft als höchste Kompetenz in Sachen Shath hergebeten worden. Lass unsere Besucher bitte an deinem Wissen teilhaben.«
    Finukuls schob sich in seinem Sitz etwas höher und neigte die Kopfknolle. »Natürlich. Die Reise nach Norden ... die erste Barriere sind die dysfunktionalen Gezeiten, über die ihr bereits unterrichtet worden seid, wenn ich es recht verstanden habe.«
    »Shimco hat uns ein wenig darüber erzählt.«
    »Das ist löblich von dem jungen Denker.«
    Antublas bemerkte Neid-Kaltgold an den Rändern der Sinneszacken des Shathologen. Finukuls, der es selbst trotz zahlreicher Erfindungen nie über die III. Kompetenz hinausgebracht hatte, war nicht unbedingt gut auf den erfolgreichen jungen Patoshin zu sprechen. Antublas fragte sich, ob die Menschen diese Gefühlsregung erkennen konnten. Er würde einmal mit Jenke darüber reden müssen, wie die Fremdweltler eigentlich ihre Gefühle ausdrückten.
    »Die richtigen Gefahren beginnen allerdings erst, wenn der Nordkontinent Povgheuc erreicht ist«, fuhr Finukuls fort. »Schon häufiger haben es kleine Gruppen bis dorthin geschafft, denn wir haben Reisegeräte erfunden, die fast gar nicht von den dysfunktionalen Gezeiten beeinflusst werden. Allerdings ist das Reisen mit diesen zugleich unsicherer. Von denen, die es geschafft haben, kehrten die meisten nie zurück, weil die Gefahren Povgheucs und der Winterstummheit sie das Leben kosteten.«
    »Was für Gefahren sind das?«
    »Wo soll ich anfangen? Ich habe ganze Rollen darüber geschrieben ... da ist zuvorderst die Kälte. Sie wird unerträglich, lässt einem das Blut gefrieren, wenn man nicht ständig für Wärme sorgen kann. Wir haben die Nordanzüge zum Schutz entwickelt – Verspiegelung nach innen, Schwärzung nach außen und Innenbeheizung, bei der durch die Bewegung das Wasser ganz automatisch durch die Heizschleifen getrieben wird. Aber die Heizaggregate sind zu schwer, um damit weit laufen zu können.«
    »Darum sind die Dampfpneuschlitten gebaut worden, für die aber wiederum Feuerstein mitgenommen werden muss. Darum braucht man weitere Transport-Dampfpneuschlitten ... eine einigermaßen vielversprechende Expedition füllt ein großes Schiff. Ein großes Schiff wiederum braucht viele Favadarei, die der Seeverwirrung widerstehen können, und muss sauber durch die Gezeitenkorridore navigiert werden.«
    »Gezeitenkorridore?«
    »Die dysfunktionalen Gezeiten fallen manchmal stärker, manchmal schwächer aus. Unsere Technografen haben über lange Zeiten Daten gesammelt und Karten erstellt, aus denen wir Gesetzmäßigkeiten erarbeitet haben. Wir wissen jetzt, dass es Zeiten und Orte gibt, an denen die Bedingungen günstiger sind, und können ziemlich zuverlässige Gezeitentabellen erstellen.«
    »Diese Daten – können wir in sie Einsicht bekommen? Wir haben Denkapparate, die vielleicht ermitteln können, woher diese dysfunktionalen Gezeiten kommen und wie man sie genau berechnen kann.«
    Finukuls wedelte mit einem Greifgeflecht. »Wir können sie schon berechnen – wen interessiert es, wo sie herkommen? Aber ich lasse euch die Daten zukommen, schon damit ihr seht, was wir geleistet haben. Es sieht ja so aus, als würden wir gar keine weiteren Erfindungen mehr machen und keine eigene Expedition mehr ausrüsten müssen. Wer die Reise durch die Ätherleere bewerkstelligen kann, für den muss die Reise zum Shath ein Leichtes sein.«
    »Unser Wissen mag groß sein, was die Leere betrifft oder auch unsere eigene Welt«, antwortete der Schwarzbegraste. »Doch hier sind wir wie Kleinkinder. Wir mögen die Werkzeuge haben, aber wir wissen nicht, ob und wie sie einsetzbar sind. Dein Wissen ist für uns von unersetzlichem Wert.«
    Antublas trat etwas zurück, damit Finukuls das Glitzern der Belustigung an seinen Zackenrändern nicht bemerkte. Die kleinen Menschenwesen waren wirklich nicht dumm. Sie wussten einen Favadarei wie Finukuls bei der Ehre zu packen.
    Dieser blähte sein Sprechsegel und wiegte die Kopfknolle. »Daran ist sicher viel Wahres«, stellte er fest. »Also, kommen wir zu Povgheuc. Erreicht man den Kontinent

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