PR2608-Konflikt der Androiden
zwischen den Kontrollen und griff mit seinem Schwanz hastig in die Steuerungsautomatik ein.
»Was treibst du da eigentlich?«, rief Mel-anta-Sel.
Dom schaute nur kurz auf, dann nahm es die nächsten Schaltungen vor.
Mit zwei schnellen Sprüngen war Mel bei ihm. Das Blasenschiff wurde mit starkem Gegenschub abgebremst. Mit einem raschen Blick über die Veränderungsanzeigen stellte Mel fest, dass die Rückkehr zum Stock programmiert worden war.
»Das lasse ich nicht zu!«
Mel-anta-Sel drängte nach vorn und stieß den Freund mit einem heftigen Rempler zur Seite. Hektisch glitt sein Schwanz über die Schaltflächen, mit denen es wenigstens die letzten Eingabebefehle löschen konnte.
In dem Moment klatschte Dom-helo-Roms Schwanz quer über seinen Leib und ließ es zurückrollen. Mel war viel zu überrascht, als dass es sich sofort gegen den unerwarteten Angriff hätte zur Wehr setzen können. Im nächsten Moment stand die Welt für Mel kopf, und Dom warf sich geradezu heran, um es in dieser Position festzuhalten.
»Bist du verrückt geworden?« Mel keuchte.
Das andere schlug zum zweiten Mal mit dem Schwanz zu, und schon spürte Mel-anta-Sel, wie es versuchte, es zu umschlingen. Mel ließ sich einfach zur Seite sinken und atmete aus. Tatsächlich wurde die Umklammerung ein wenig lockerer.
Noch warten ..., dröhnte es in Mels Gedanken. Immer noch ein wenig warten!
Dom war wieder auf Haarfühlung über ihm. Mel spürte zwar den heißen Atem des Kunstims; sah aber nichts, denn es hielt die Augen geschlossen. Eigentlich ein uralter Trick, doch Dom schien verwirrt darauf zu reagieren. Zögernd erst, dann etwas fester, tastete es mit der Schwanzspitze nach Mels Lidern. Als es einen Herzschlag später versuchte, wenigstens ein Lid in die Höhe zu ziehen, schrie Mel gellend auf.
Das angreifende Firibirim prallte zurück, sein Schwanz zuckte unschlüssig in die Höhe.
Mel-anta-Sel nutzte die Gelegenheit, um hart zuzupacken. Es schlang seinen Schwanz mehrmals um den von Dom-helo-Rom, dann drehte es sich blitzschnell um die eigene Achse und zerrte das verblüffte Künstler-Firibirim mit sich.
Dom wurde herumgewirbelt, ohne dass es sich aus dem Griff befreien konnte. Als Mel abrupt losließ, flog es in hohem Bogen davon, immer noch unfähig, mit dem Pilaboo so schnell den Sturz abzufangen.
Dom-helo-Rom prallte gegen die Wand, die den Kommandostand vom Hinterschiff abtrennte, wurde an die Decke hochgeschleudert und von da zurück. Erst als es gegen die Saumkante eines der Sitznetze schlug, versuchte es, sich festzuhalten. Aber da griff Mel-anta-Sel erneut zu, packte mehrere Fellbüschel des Gegners und riss daran.
Der Künstler schrie gellend auf und ließ das Sitznetz los. Durch den Schwung rollte es den schmalen Gang zwischen den Sitzen entlang, allerdings peitschte sein Schwanz hart zur Seite.
Mel-anta-Sel hüpfte in die Höhe und entging dem Hieb um Haaresbreite, der immerhin so heftig geführt wurde, dass eine Netzverankerung sich verformte. Es hüpfte noch einmal, als der Hieb von der anderen Seite zurückkam.
Zugleich hob Mel die Schwerkraft auf. Sein Sprung führte weiter, als Dom-helo-Rom es sofort hätte erkennen können. Das Wissenssammler-Firibirim fiel genau von oben auf den Freund herab und schlang seinen Schwanz um dessen untere Körperhälfte. Für einen Moment fragte Mel sich, wann es zuletzt an einer solchen Rauferei beteiligt gewesen war. Aber das war beileibe keine harmlose Balgerei mehr.
Dom-helo-Rom bockte. Es versuchte zu hüpfen, doch die zusätzliche Last machte es ihm schwer. Gemeinsam kippten sie zur Seite. Mel-anta-Sel schaffte es, den Künstler so herumzudrehen, dass seine Augen auf den Boden drückten. Doms Schwanz schlug nun eher wild zuckend als gezielt um sich.
»Wir werden nicht zurückfliegen!« Mel schnaufte. »Hast du das endlich verstanden?«
Keine Antwort. Dom-helo-Rom schien plötzlich keine Kraft zur Gegenwehr mehr zu haben.
»Dieser Trick ist einfallslos.« Mel lachte. »Du hast mir doch in den Ohren gelegen und mir geholfen, an das Blasenschiff heranzukommen. Warum willst du nun kneifen?«
Das Künstler-Firibirim murmelte etwas Unverständliches. Ein Zucken durchlief seinen Leib, der Schwanz streckte sich und lag gleich darauf schlaff unter dem nächsten Netz.
»Du gibst auf?«, fragte Mel.
»Hmm ...«
»Eigentlich schade.« Seufzend löste es sich vorsichtig von dem Freund. Als Dom da immer noch nicht herumrollte und zum nächsten Angriff ansetzte, schüttelte Mel
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