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PR2608-Konflikt der Androiden

PR2608-Konflikt der Androiden

Titel: PR2608-Konflikt der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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letzte Wurf, der erst vor drei Tagen ins Erwachsenendasein eingetreten war, hatte nur aus Rotpelzen bestanden. Nicht ein einziges andersfarbenes Firibirim hatte die Höhlen mehr verlassen.
    »Du hast etwas vergessen!« Urplötzlich hing Dom-helo-Roms Stimme im Kommandostand.
    Mel wirbelte herum. »Du bist wieder wach?«
    »Schon lange genug, dass ich den Funk mithören konnte. Warum hast du nicht gefragt, was mit den Älteren geschehen ist, ob sich ihr Pelz umgefärbt hat?«
    »Ich hab’s vergessen«, murmelte das Wissenssammler-Firibirim. »Und inzwischen sind wir schon außerhalb der Funkreichweite.«
    Dom kicherte verhalten.
    »Du hast Angst vor der Wahrheit?«, fragte es ein paar Herzschläge später.
    »So ist es.«
    »Ich auch. Ich fühle mich gar nicht recht wohl.«
     
    *
     
    Das Nichts schien das Blasenraumschiff der beiden Firibirim zu verschlucken. So weit von den Stöcken entfernt war keiner von ihnen je gewesen.
    »Wir stürzen in die Ewigkeit«, murmelte Dom-helo-Rom. »Bald wird es für uns kein Zurück mehr geben.«
    Mel achtete nicht darauf. Inzwischen stand ein neues fremdes Objekt in der Fronterfassung. Es war weit entfernt, aber schon jetzt wirkte es groß und unheimlich.
    Als wäre es kein Schiff aus geformter Materie.
    Es war nicht greifbar. Genau diesen Eindruck gewann das Wissenssammler-Firibirim. Keine festen Umrisse, nichts, an dem es sich hätte orientieren können. Ein länglicher Schatten, der sich unaufhörlich zu verändern schien, als gehöre er nicht in diese Welt, aber auch nicht in eine andere.
    »Ein Grenzgänger«, kommentierte Dom bedeutungsschwer.
    »Ich erlaube mir noch kein Urteil.«
    »... die Grenze zwischen Leben und Tod, zwischen heute und gestern. Such es dir aus. Wenn jemand das Wissen dafür haben kann, dann wohl du.«
    »Es ist unheimlich«, stellte Mel fest. »Mehr nicht.«
    »Liefern die Taster konkrete Daten?«
    »Nichts Brauchbares.«
    »Das wird auch nicht anders werden«, behauptete der Künstler.
    »Wir sind zu weit entfernt. Vieles kann sich in den nächsten Stunden ändern.«
    »Wir sollten nicht näher heranfliegen! Dreh das Schiff, Mel-anta-Sel! Oder geh wenigstens auf Ausweichkurs!«
    Der Wissenssammler schwieg. Mit wenigen Schaltungen aktivierte es die Funkanlage und ließ die Richtstrahlantennen auf das fremde Objekt ausrichten.
    »Mel-anta-Sel und Dom-helo-Rom begrüßen die Fremden im Alles. Wir wünschen eine Kontaktaufnahme.«
    »Lass mich da raus!«, sagte Dom heftig.
    »Aber wieso ...?«
    »Ich mag das nicht! Und das muss ich dir hoffentlich nicht begründen.«
    »Die Fremden empfangen unsere Frequenz sowieso nicht«, stellte das Wissenssammler-Firibirim fest.
    »Oder sie wollen nicht antworten. Hast du das schon in Erwägung gezogen? Vielleicht gehören sie nicht zu den anderen. Vielleicht sind sie Gegner. Vielleicht ...«
    »Hör auf!«, befahl Mel-anta-Sel schrill. »Ich werde es noch einmal versuchen, wenn wir uns weiter angenähert haben.«
    »Bitte!«, drängte Dom. »Wir sollten nicht darüber diskutieren, sondern umdrehen. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Du hast selbst eingestanden, dass du dich fürchtest.«
    »Darum geht es schon lange nicht mehr«, erwiderte Mel. »Wir müssen einfach weitermachen. Wir haben gegen die Anordnung des Stockwächters verstoßen, haben nicht nur den Stock unerlaubt verlassen, sondern zudem ein Blasenraumschiff entwendet. Die Strafe dürfte ziemlich unangenehm ausfallen. Und außerdem: Kehren wir um, ist das Schicksal der Firibirim auf jeden Fall besiegelt. Setzen wir den Flug fort, haben wir wenigstens eine Chance, uns zu rehabilitieren.«
    »Du meinst, der Stockwächter wird es nicht wagen, die Retter der Firibirim einzusperren?«
    »Endlich hast du es verstanden«, sagte Mel-anta-Sel gereizt. »So schwer kann das gar nicht gewesen sein.« Es erhob sich und ging hinüber zu dem großen Panoramafenster. Als vager Schatten war das fremde Raumschiff mit bloßen Augen auszumachen.
    »Vielleicht ist es sogar ein schönes Schiff ...«, sinnierte Mel. »Was meinst du, mein Freund? Na, sag schon! Ich weiß, dass wir ohne dich jetzt nicht hier draußen wären, aber du musst selbst eingestehen, dass wir nicht mehr zurückkönnen. Sieh dir das an, Dom, und dann sag mir, was du zu erkennen glaubst. – Dom ...!« Mel-anta-Sel schrie geradezu auf. Es hatte sich, weil es keine Antwort erhielt, nach dem Künstler umgedreht. Doch Dom-helo-Rom saß nicht mehr auf seinem Platz.
    Das Orangefellige kauerte stattdessen

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