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PR2612-Zielpunkt BASIS

PR2612-Zielpunkt BASIS

Titel: PR2612-Zielpunkt BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Hyperkristallen. Die semimanifesten Objekte waren von Nano-Größe. Sie entstanden und vergingen binnen weniger Sekundenbruchteile.
    Ein Teil der Hyperstrahlung manifestiert sich in diesem Chaos als instabile Hyperbarie. Sie fungiert wiederum selbst als multifrequenter Hyperstrahler. Die ständige Fluktuation zwischen den kurzlebigen und pseudomateriellen Kristallen und dem übergeordneten Hyperbarie-Zustand sorgt dafür.
    Rhodan hatte genug gesehen und erlebt. Er konnte nicht mehr. MIKRU-JON sträubte sich gegen seine weitere Anteilnahme. Sie fürchtete um den Verstand ihres Piloten.
    Er verschloss sich den Wahrnehmungen, ließ sie an sich abprallen. Auch wenn da die Sehnsucht nach immer mehr und mehr war – er durfte sich ihr nicht mehr hingeben.
    Er erwachte. Durch einen Schrei.
    Durch seinen eigenen Schrei.
     
    *
     
    »Es ist genug!«, sagte Gucky. »Du wirst dir eine Ruhepause gönnen. MIKRU-JON stellt eine nicht zu unterschätzende Gefahr für deinen Verstand dar.«
    »Das Schiff verführt mich«, gab Rhodan zu. »Andererseits beschützt es mich auch vor zu intensiven Eindrücken.« Er deutete auf Mikru, die einen Respektabstand von mehreren Metern hielt. »Die ehemaligen Piloten haben mich davor bewahrt, zu tief in diese Falle zu rutschen.«
    »Du vertraust auf Schemen und Erinnerungen! Wir wissen viel zu wenig über die ehemaligen Schiffsführer, nicht einmal, ob es wirklich alles Andury und Halbspur-Changeure gewesen sind, wie wir einst annahmen. Dieser verflixte Obelix ... Obelisk behält seine Geheimnisse beinah so gut für sich wie ES. Dass in den letzten Jahren nichts passiert ist, hat nichts zu bedeuten, das galt schließlich auch für Ramoz, nicht wahr? Vielleicht legen sie es darauf an, dich zu einem willenlosen Zombie zu machen und dir ihren Willen aufzudrücken.«
    »Wie kannst du bloß so misstrauisch sein? Du würdest das nicht sagen, hättest du gespürt, was ich spüre. Sie umsorgen mich und helfen mir.«
    »Hast du vergessen, mit wem du redest, Vielzahner? Ich weiß alles über Telepathie und die Möglichkeiten der mentalen Beeinflussung!« Der Mausbiber schwebte hoch und tippte mit einem Finger gegen Rhodans rechte Schläfe. »Da drin spielen sich Dinge ab, die du nicht objektiv beurteilen kannst. Du solltest mir erlauben, so tief wie möglich in deinen Kopf vorzudringen. Nur dann kann ich feststellen, ob du noch eigenbestimmt handelst.«
    »Abgelehnt, Kleiner. Ich halte die Mentalstabilisierung ein wenig offen, damit du an der Oberfläche kratzen kannst. Doch mein Innerstes gehört mir.«
    »Aber ...«
    »Kein Aber! Vertrau mir einfach. Ich weiß, dass ich sicher bin. Das Schiff würde mir niemals Schaden zufügen wollen.«
    Gucky betrachtete ihn lange und eindrücklich. »Na schön, alter Mann. Du meinst es ja besser als ich zu wissen. Aber ich werde ein Auge auf dich haben. Sollte ich recht behalten und dein Leben retten müssen, werde ich es dir während der nächsten tausend Jahre unter die Nase reiben. Tag für Tag, immer wieder.«
    »Damit kann ich leben«, sagte Rhodan. »Und nun entschuldige mich bitte.« Er streckte sich. Alles tat ihm weh; vor allem der Nacken. Und der Kopf.
     
    *
     
    Drei Stunden Schlaf waren viel zu wenig. Als Rhodan erwachte, fühlte er sich wie erschlagen. Er machte Situps, Liegestütze und Klappmesser, bevor er eine heiße Dusche nahm und Partijan in dessen mittlerweile vergrößertem Raum aufsuchte.
    Mikru hatte offenkundig dem Wunsch des Wissenschaftlers entsprochen und das Variomaterial der inneren Zellenstruktur des Schiffs verändert. Das Zimmer war nun doppelt so groß wie früher – und wirkte dreimal so zugemüllt.
    »Wie geht’s dir?«, fragte Partijan ohne sonderliches Interesse, die Augen unverwandt auf die Holoschirme gerichtet, die er vor seinem Gesicht gruppiert hatte.
    »Gut. – Wir sollten reden. Über meine Eindrücke. Über meine Erfahrungen.«
    »So?«
    Die Holoschirme rings um Partijan erloschen. Rhodan hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit des Wissenschaftlers.
    Er begann zu erzählen. Er schilderte, wie sich die bläulichen Hyperkristalle »angefühlt« – und was sie in ihm bewirkt hatten.
    Partijan hörte zu, und je mehr Details er schilderte, desto intensiver befasste sich der groß gewachsene Mann mit seinen Geräten.
    Seine Hände streichelten die Holos, glitten mit bemerkenswerter Geschwindigkeit über Tastaturen, zeichneten virtuelle Bilder in einen Kubus. Die angeschlossenen Rechner fertigten das dreidimensionale Rohmodell

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