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PR2612-Zielpunkt BASIS

PR2612-Zielpunkt BASIS

Titel: PR2612-Zielpunkt BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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trennten sich scheinbar bloß zögerlich voneinander. Da und dort waren Explosionen anzumessen; doch dies waren allem Anschein nach bloß Lappalien, die angesichts eines derartigen Manövers vorkommen mussten.
    Mittlerweile zählte er 35 Teile, die voneinander wegtrieben wie gleichgerichtete Magnetpole. Der Abstand zur Werft betrug annähernd drei Lichtsekunden. Kaowen ließ auch für deren Besatzung einen kleinen Alarm auslösen.
    »Gemischte Besatzungen der Kampfraumer auf den Einsatz vorbereiten!«, befahl er. »Ich verlange, dass jeder, ich wiederhole: jeder Teil der BASIS von einem Trupp besetzt und noch einmal gründlich durchsucht wird. Vorabkommandos sind umgehend über Transitparketts einzuschleusen. So viele wie möglich, so rasch wie möglich.«
    36 Teile. Dann 37. Es ließ sich keinerlei Muster und System im Zerlegungsvorgang erkennen, wie der Aufbau der BASIS ohnedies auf sehr seltsamen technischen Grundlagen beruhte.
    Kaowen ahnte, dass sein Befehl für die Kommandanten der Zapfenraumer eine schier unlösbare Aufgabe bedeutete. Sie mussten Kampfmannschaften zusammenstellen und dabei auf eine Ausgewogenheit der teilnehmenden Völker achten.
    Dosanthi, Badakk, Crums, trächtige Parnoissa-Frauen sowie drei oder vier Xylthen bildeten die Standard-Durchmischung eines Offensivtrupps. Doch solange die Teilung der BASIS weiterging, konnte der Personalbedarf nicht erhoben, konnten die Einsatzpläne nicht ausgearbeitet werden.
    Ein xylthischer Reparat des taktischen Korps warf ihm Blicke zu, als wollte er aufbegehren. Als wollte er seine Pläne kritisieren und andere Vorschläge machen.
    Kaowen würde den jungen Offizier im Auge behalten. Einerseits war es gut, kritische und intelligente Geister um sich zu scharen; andererseits wusste er nur zu gut, wie groß die Gefahr war, sich Feinde im engsten Umfeld heranzuziehen. Sein eigener Aufstieg war mit einer Vielzahl von Intrigen einhergegangen.
    Linsenförmige Beiboote lösten sich aus den Zapfen mehrerer Raumer. Für einige Sekunden herrschte ein undurchschaubares Durcheinander; mit geübtem Blick analysierte Kaowen die Pläne seiner Untergebenen. Sie reagierten rasch und effektiv. In weniger als zwei Minuten würden die Truppen QIN SHIS erste Teile der BASIS in Besitz nehmen.
    Wieder in Besitz nehmen, verbesserte sich Kaowen und unterdrückte einen Fluch. Wir hatten sie bereits ausreichend gesichert.
    »Die Transitparketts der RADONJU sind einsatzbereit«, meldete ein Badakk. »Wir warten nun auf die Einsatztrupps.«
    Kaowen wandte sich einem der Linsenbilder zu. Es zeigte die sich formierenden Elitetruppen des Flaggschiffs. Sie würden sich ebenfalls an der Rückeroberung des fremden Raumers beteiligen. Dosanthi unter der Führung eines gewissen Karzad Durech machten sich bereit. Sie wirkten müde und ausgelaugt, aber auch zornig. Sie hatten noch ausreichend Angst – und damit Wut – im Bauch, um sie wirkungsvoll ausstrahlen zu können.
    »Annäherung abgeschlossen.«
    »Sprengkommandos einsatzbereit.«
    »Rechnerkontakt aufgenommen.«
    »Kommando 245 der GARAMAR bereitet sich auf Sturm vor ...«
    In der Zentrale der RADONJU wurden die Meldungen zur Kenntnis genommen und die Vorbereitungen korrigiert. Im stetigen Gedankenaustausch zeigte sich die Stärke der Xylthen im Vergleich zu den meisten Völkern unter QIN SHIS Einfluss: Sie behielten stets den Überblick.
    Drei Minuten waren seit dem Befehl zur Erstürmung der BASIS vergangen. Aller Augen richteten sich auf ihn. Man wartete darauf, dass er den Einsatzbefehl gab.
    »Zugriff!«, befahl Kaowen. »Sichert das Schiff. Bringt mir die Verantwortlichen für die Zerteilung der BASIS. Und zwar lebend!«
    Er musste seine Widersacher kennenlernen. Unbedingt. Jemand, der die Macht hatte, die BASIS in Einzelteile aufzulösen, würde auch wissen, wo sich das Okular und der Anzug befanden.
    Die Soldaten machten sich an die Arbeit. Sie schwärmten ins Weltall aus, um einen Weg ins Innere der BASIS-Teile zu finden. Manchen Trupps würde es leichtfallen. Sie schwebten vor offenen Decks, die im Zuge des Zerfalls entstanden waren. Andere würden sich wohl Gewaltmitteln bedienen müssen ...
    Blaue Schleier legten sich völlig unvermittelt um die BASIS-Teile. Sie verdichteten sich, wurden zu einer Haut, zu einem energetischen Schirm, der sich körpernah um all die Metallobjekte schmiegte. Um sich dann auszudehnen, immer weiter, und die Sturmtruppen QIN SHIS zurückzudrängen.
    »Kein Kontakt über Transitparketts möglich«,

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