PR2612-Zielpunkt BASIS
das energetische Niveau der Schirme in Erfahrung bringen? Nichts über deren Leistungsstärke und über Möglichkeiten, sie zu überwinden?
»Sie haben gewisse Ähnlichkeiten mit leistungsstarken Paratrons«, rang sich Mikru nun doch noch einige spröde Worte ab, um sich gleich darauf abzuwenden und zu Partijan zurückzukehren.
Fürchtete sie die Diskussion mit Rhodan?
Die Sonden MIKRU-JONS waren Hochleistungsgeräte, gewiss. Doch ihnen waren Grenzen gesetzt.
Wenn sie bloß näher an die Werft und an die BASIS herankämen, ohne eine Enttarnung zu befürchten! Sie trieben nach wie vor in einer Entfernung von etwa einer Lichtstunde dahin. Die Informationsflut flachte allmählich ab. Die aufgefangenen Daten brachten keine neuen Erkenntnisse mehr.
»Die BASIS! Sie teilt sich weiter!« Nemo Partijan deutete aufgeregt auf ein Holo, das einen etwa drei Kilometer langen Teil des Riesenraumers in den Fokus nahm. Er ähnelte einem Splitter, dessen Spitze messerscharf wirkte – und in Wirklichkeit eine Stärke von fast zwanzig Metern aufwies.
In der ungefähren Mitte des Körpers verbreiterte sich ein struktureller Riss. Der Vorderteil des Splitters kippte in scheinbarem Zeitlupentempo nach »unten« weg. Mehrere Zapfenraumer kamen mit hohen Beschleunigungswerten herangeschossen. Sie wollten sich an der Einschnürung zwischen den beiden voneinander wegtreibenden Schiffsobjekten unter den blau schimmernden Schirm schmuggeln, doch sie scheiterten. Sie wurden abgestoßen. Energetisches Leuchtfeuer flammte für einige Sekunden hell auf, dann wichen die Schiffe QIN SHIS zurück.
Der Funkverkehr zwischen den Zapfenraumern bewies, dass ein derartiges Manöver nicht zum ersten Mal geschah. An Bord der feindlichen Schiffe machte sich ein gehöriges Maß Frust breit. Die Truppen QIN SHIS hatten die BASIS in Besitz gebracht – und wurden ihrer dennoch nicht Herr.
Rhodan nahm es mit Genugtuung zur Kenntnis. Der Kampf um die BASIS war längst nicht zu Ende.
Das Schiff ist unseren Feinden nicht wichtig. Sie betreiben all diesen Aufwand, um den Anzug der Universen und das Multiversum-Okular in Besitz zu nehmen. Wie mächtig, wie bedeutsam sind diese beiden Objekte? Rhodan zupfte an hellroten Wülsten des Anzugs, die sich an seinen Seiten von Bauchhöhe bis hinab zu den Knien zogen.
Das Multiversum-Okular ... Er fand mit einem Mal eine Assoziation, die vage mit der BASIS zusammenhing.
Der Plan der Vollendung, in dem das riesige Schiff eine bedeutsame Rolle gespielt hatte, mündete in einen verstörenden Vorgang: 20 Milliarden menschliche Bewusstseinsinhalte waren beim Sturz der Erde und des Mondes durch den Schlund im Mahlstrom der Sterne von ES aufgenommen worden.
Der Mahlstrom der Sterne ist eine Materiebrücke zwischen zwei Galaxien. Rhodan blickte auf eine Darstellung der beiden Chanda-Teile, die durch ein bläulich leuchtendes energetisches Band miteinander verbunden waren.
»Du siehst Zusammenhänge, wo es keine gibt«, sagte Gucky leise zu ihm. Er hatte wieder mal in seinen Gedanken geschnüffelt.
»Wer weiß ... Momentan tappen wir völlig im Dunkeln, was die Geschehnisse in Chanda betrifft. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich scheinbare Zufälle als Teile eines größeren Planes entpuppen.«
»Und wenn dem so wäre: Schalt besser einen Gang runter. Konzentrier dich auf das, was unmittelbar vor uns liegt.«
»Ich denke bloß darüber nach, wozu das Multiversum-Okular dienen könnte. Du erinnerst dich: 1218 NGZ hat ES die Bewusstseinsinhalte jener Menschen, die in ihm steckten, wieder freigegeben und sie auf drei Lebensinseln im Arresum ausgesetzt. Auf der anderen Seite des Standarduniversums. ES hat ihnen neue Körper gegeben. Damit sie die dortige Leere mit Leben erfüllen.«
»Weiter.«
»Was, wenn das Okular dazu dienen sollte, das Arresum von unserer Seite aus im Auge zu behalten? War es seit jeher in der BASIS versteckt? Als ein Teil von ES’ Plänen, die niemals umgesetzt wurden?«
»Wie ich bereits sagte: Diese Gedanken sind sehr, sehr weit hergeholt.«
Rhodan brach die Unterhaltung ab. Wahrscheinlich hatte der Mausbiber recht. Er war während der letzten Jahrzehnte viel zu oft mit Kosmokraten, Superintelligenzen und deren Helfern in Kontakt getreten. Er hatte sich mit Dingen beschäftigt, die für einen einzelnen Menschen zu groß sein sollten. Und dennoch hatte er es geschafft, die Terraner, seine Terraner, vor den größten Gefahren zu bewahren.
Ratlos betrachtete er das Geschehen rings um die
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