PR2613-Agent der Superintelligenz
eine Wolke betäubenden, ekelerregenden Gestanks.
Es war Zeit zum Handeln.
Trasur sprang aus der Deckung. Er griff hoch, schnappte sich das Bein seines Feindes, riss ihn zu sich herab.
Augenblicklich verstärkte sich die Intensität der Angststrahlen noch mehr. Doch es kümmerte ihn nicht. Mochten ihn die Dosanthi darin baden – er war darüber hinaus, Furcht zu empfinden.
Hass beherrschte ihn. Hass auf jene, die ihn gedemütigt und zu einem Schwächling gemacht hatten.
Er schleuderte den Dosanthi zu Boden, sprang hoch, schnappte nach dem zweiten, zog ihn ebenfalls herab. Schlecht gezielte Strahlenschüsse gingen meterweit an ihm vorbei. Sie fuhren in den Boden und setzten Buschwerk in Feuer.
Der erste Dosanthi kam benommen hoch. Er fletschte die Zähne und schleuderte dem Ertruser alles entgegen, was er in sich hatte, all die Ingredienzien seiner schrecklichen Paragabe.
Trasur lachte. Es kümmerte ihn nicht mehr, was die Dosanthi anstellten. Wie sehr sie sich auch bemühten, ihm zu schaden – er war ihnen überlegen.
Er tötete den einen, dann den anderen Dosanthi. Zwei wuchtige, von Hass getragene Schläge reichten.
Der Druck in Trasurs Kopf ließ augenblicklich nach.
Er sah nach oben. Die beiden anderen Dosanthi hingen wie erstarrt in den Seilen und blickten auf ihn herab.
Trasur lachte laut auf, sein Zorn verrauchte. Es war vorbei, der Kampf gewonnen. Diese Wesen stellten keinerlei Gefahr mehr dar.
Er schnappte sich das Endstück eines Seils und kletterte hoch.
Die Dosanthi versuchten zu entkommen; doch ihre Bemühungen muteten lächerlich an.
Trasur stieg ihnen hinterher, fast gemächlich, und pflückte sie aus der Wand, um sie, einen nach dem anderen, zum Boden hinabzubringen.
Marie-Louise hatte mittlerweile ihr Versteck verlassen. Sie stand da, die Lippen fest aufeinandergepresst. Auch sie war vom Bann der Dosanthi-Ausstrahlung befreit, auch sie fühlte unbändigen Hass.
»Sie sind es nicht wert«, sagte Trasur Sargon, als sie ihren Tacker hob und auf einen der Dosanthi anlegte. »Sieh doch, was von ihnen übrig geblieben ist: winselnde Feiglinge. Sie haben ihre ... Magie verloren.«
»Es ist keine Magie«, widersprach die Terranerin und steckte ihre Waffe in den Hosenbund zurück. »Ihr Reservoir an Parakräften ist geleert; warum auch immer.«
Die Dosanthi lagen auf dem Boden, die Gesichter nach unten gewandt. Sie wagten es nicht hochzublicken. Mit den Händen zerfurchten sie die Erde, als wollten sie sich im Morast eingraben.
»Ist dir klar, was das bedeutet?«, fragte Trasur.
»Wir können sie und die Badakk besiegen. Wir können dieses Teilstück der BASIS zurückgewinnen und uns endlich in Ruhe nach Fluchtmöglichkeiten umsehen.«
»Ja«, sagte Trasur. Das eben noch gehegte Hochgefühl verflog rasch und machte Ernüchterung Platz. Eine der vielen Hürden auf dem Weg in die Sicherheit erwies sich als weniger niedrig als angenommen. Sie erhielten eine Chance, ihr Schicksal wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Dies war wenig – aber auch wieder eine ganze Menge, angesichts jener trostlosen Lage, in der sie sich noch vor wenigen Minuten befunden hatten.
Keine Angst mehr, dachte Trasur. Wir dürfen wieder selbst über unsere Gemütslage bestimmen.
»Bringen wir sie zu den anderen«, sagte er zu Marie-Louise. »Wir müssen Pläne schmieden.«
10.
Perry Rhodan
Er hatte eine Ahnung, wer der geheimnisvolle Auftraggeber Ennerhahls war. ES vielleicht? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Aber dann konnte er ja eigentlich nicht gegen Delorian agieren. Oder?
Die Auswahl an Auftraggebern schien nicht sonderlich groß. Doch Rhodan behielt seine Vermutungen vorerst bei sich.
Andere Namen und Begriffe erregten seine Aufmerksamkeit. Assoziationen schossen kreuz und quer durch seinen Kopf; er versuchte, die Zusammenhänge zu bündeln und zeitliche Anschlüsse herzustellen.
Samburi Yura ... Ihm war dieser Name selbstverständlich ein Begriff. Er kannte sie aus den Berichten seines Sohnes Kantiran und Alaska Saedelaeres. Die Enthonin stand in engem Zusammenhang mit der Gesellschaft der Friedensfahrer. Ihr selbst war ein ungewöhnliches, aber auch ein grausames Schicksal widerfahren. Samburi Yura, die große Hoffnungsträgerin ihres im Laufe von Jahrzehntausenden geschwächten Volkes, war von den Kosmokraten zwangsrekrutiert worden. Im Jahr 2533 alter Zeitrechnung. Von Cairol, jenem Roboter, der zusammen mit MATERIA in den Untergang gerissen worden war, als er gegen ES vorging.
Rhodan
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