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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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dem Kampfroboter, der sie begleitete: tonnenförmig, zwei Meter groß, mit einer halbkugelförmig aufragenden Kopfsektion. Ein Waffenband zog sich rund um den Körper, an dem facettierte Kristalle blau leuchteten. Dazwischen strahlten in grellem Weiß einzelne Punkte auf.
    »Die Waffensektion ist aktiv«, flüsterte Manupil. »Das Ding ist feuerbereit.«
    Das wusste Sareph auch. Genau deshalb schnürte ihr auch eine verdammte Angst die Kehle zusammen, und nur darum verwandelten sich ihre Eingeweide soeben in einen schleimigen Brei.
    Zumindest fühlte es sich so an.
    Der Roboter, das war ihr sofort klar, stellte das größere Problem dar. Konnten sie sich vor einer solchen Maschine überhaupt verstecken? Vor einem Badakk und vor jedem anderen Lebewesen bestimmt, mit etwas Glück ... aber vermochte ein Kampfroboter sie nicht irgendwie zu orten? Ihre Wärmestrahlung? Ihre Körperenergie?
    Sareph wusste es nicht, und sie fragte sich, warum sie sich nie darum gekümmert hatte.
    Vermutlich, weil du dich noch nie auf der Flucht befunden hast und irgendwelche Kampfmaschinen dich attackierten!
    Sie sah wieder hinüber zu den beiden anderen. Offendraka streckte die Hand aus und hielt den Zeigefinger vor die Lippen.
    Natürlich würde sie still sein, was denn sonst! Glaubte er denn, sie wäre völlig bescheuert? Dann fiel ihr ein, was sie vor wenigen Sekunden zu Manupil gesagt hatte, und sie schluckte den Ärger hinunter. Es gab auch wirklich Wichtigeres.
    Der Kampfroboter passierte das Doppelversteck, ohne aufmerksam zu werden. Sareph fiel ein Stein von der Größe eines Ertrusers vom Herzen.
    Doch noch war die Gefahr nicht gebannt. Einer der beiden Badakk verlangsamte plötzlich sein Tempo und blieb dann ganz in der Nähe stehen.
    Zuerst glaubte Sareph ihren Augen nicht trauen zu können und fragte sich, ob dies womöglich eine Falle darstellte und die Feinde die vier Halbwüchsigen doch schon längst entdeckt hatten. Vielleicht wollten sie ja von mehreren Seiten gleichzeitig angreifen.
    Dann bemerkte sie, wo genau der Badakk stand: vor einem Strauch, an dem dunkelblaue, fast faustgroße Früchte hingen. Er beugte sich zu dem Gewächs, neigte ihm die violette Oberseite seines Zylinderkörpers zu.
    Zahlreiche Stacheln oder fingerartige Auswüchse pendelten auf dieser oberen Fläche, alle nur wenige Zentimeter lang. Auf einigen saßen Augen, andere bogen sich zu den Früchten, als wollten sie daran riechen.
    Wäre die drohende Gefahr nicht gewesen, hätte dem Anblick etwas Urkomisches innegewohnt.
    In der Mitte der dunkellilafarbenen Fläche öffnete sich mit einem Mal eine Vertiefung. Einer der Fingerauswüchse schnellte vor und wuchs dabei – er kappte eine kleinere Frucht, die im nächsten Augenblick in dem Mund verschwand; um nichts anderes konnte es sich bei der Öffnung handeln.
    »Er ... isst«, sagte Manupil fassungslos und leise genug, um von niemandem außer Sareph gehört zu werden.
    Wahrscheinlich stehen die Badakk vor denselben Problemen wie wir, dachte sie. Sie sind genauso gefangen auf diesem Segment der BASIS. Sie benötigen Nahrungsmittel. Genau wie wir ...
    Eine befremdliche Vorstellung, dass es den Feinden ebenso erging, dass sie unter den gleichen Schwierigkeiten und Problemen litten.
    Vielleicht war die Lage für die Fremden sogar noch bedrohlicher, denn wer wusste schon, ob sie etwa die für Terraner geeigneten Nahrungsmittel verdauen konnten. Der Organismus eines Badakk musste völlig anders funktionieren als der eines Menschen, alles andere wäre ein Wunder.
    Der Zylinderkörper neigte sich zur Seite, und eine weitere Frucht verschwand in der Vertiefung. Dabei drehte sich eines der Stielaugen zusätzlich nach links. Es starrte exakt auf Elachir, deren scharlachrote Haut inmitten des Gebüschs voller grüner Blätter alles andere als unauffällig war.
    Sie waren entdeckt.
    Der Badakk gab einen glucksenden Laut von sich. Sein Körper bog sich zurück.
    Elachir hielt Ausschau nach dem zweiten Fremden und dem Kampfroboter; sie konnte sie nicht mehr sehen. Also hatten sie eine Chance – wenn alles schnell und lautlos ablief.
    »Angriff«, hörte sie sich zu ihrem Erstaunen selbst sagen.
    Dann stürmte sie los, platzte aus ihrer Deckung heraus.
    In exakt demselben Moment wie Offendraka, der wohl genau denselben Plan hegte. Der junge Mann brach aus dem Gebüsch, und etwas glitzerte in seiner Hand.
    Das ausgeklappte Taschenmesser.
    Mit dieser lächerlich harmlosen Waffe ging er auf den Außerirdischen

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