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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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war, dass der Protektor die Biosphäre verlassen hatte. Dann flog er wieder zu den Gefangenen und teilte Ennerhahl über die abgeschirmte Frequenz mit, dass er Kontakt aufnehmen würde.
    Sein Verbündeter widersprach nicht – was ohnehin nichts an Rhodans Absichten geändert hätte. Zunächst mussten sie allerdings sichergehen, nicht beobachtet zu werden.
    Also suchten sie nach Beobachtungsgeräten. Mithilfe des SERUNS und gewisser Mittel und Möglichkeiten entdeckten sie einige. Ennerhahl kündigte an, sich darum zu kümmern.
    Er zerstörte sie nicht, was nur Aufmerksamkeit geweckt hätte, sondern manipulierte sie, indem er eine optische Endlosschleife mit Aufnahmen der Atmosphäreschwaden herstellte und in die Systeme der Kameras einspeiste. Wer immer nun die Bilder musterte, die sie übertrugen, würde nur einen Blick in das wallende Nichts werfen.
    Schließlich flog der Terraner erneut zu Quistus und Serume. Er verließ den Schutz der Unsichtbarkeit.
    »Mein Name ist Perry Rhodan«, sagte er. »Ihr habt von mir nichts zu befürchten. Kaowen ist ebenso mein Feind wie der eure.«
    Die beiden Wasserstoffatmer reagierten nicht nur verblüfft, sondern geradezu eingeschüchtert auf das unvermittelte Auftauchen des ihnen völlig fremden humanoiden Wesens. Sie zogen die Tentakelarme enger an ihre Körper, suchten beieinander Schutz.
    Rhodan fragte sich erschüttert, was sie in der Zeit ihrer Gefangenschaft wohl durchlitten haben mochten. »Ich bin hier, um euch zu helfen«, betonte er.
    »Ganz sicher nicht«, rief das Wesen namens Serume. »Wir wissen, dass das eine Falle des Protektors ist. Sag ihm, dass wir mit den Unregelmäßigkeiten nichts zu tun haben! Wir haben nichts getan!«
    Auch Ennerhahl wurde nun sichtbar. »Das weiß ich. Ich habe die Geräte manipuliert. Und ich werde es wieder tun und euch befreien, wenn ihr nur wollt.«
     
    *
     
    Es nahm eine Weile und viele Worte in Anspruch, bis Quistus und Serume bereit waren, den beiden Eindringlingen Glauben zu schenken. Zu gern hätte Rhodan Beweise geliefert, doch das war ihm nicht möglich.
    Im Gespräch offenbarten die Wasserstoffatmer, dass sie dem Volk der Iothonen angehörten, das von einer heißen Gasriesenwelt stammte. Dort trieben sie in der Atmosphäre; mithilfe der allen Iothonen angeborenen doppelten Telekinese war es gelungen, eine Zivilisation aufzubauen.
    Dabei trennten sie zwischen der Psi-Kraft, die sie unbewusst und zu jeder Zeit auf ihren eigenen Körper anwandten und die es ihnen ermöglichte zu fliegen, und der Fremdtelekinese, mit der sie andere Gegenstände in Bewegung setzen konnten. Diese kostete bewusste Anstrengung und verbrauchte Energie.
    In ihrem geschwächten Zustand waren sie aber kaum in der Lage, etwas mithilfe dieser paranormalen Sinne zu ergreifen.
    Rhodan gewann den Eindruck eines ethisch hochstehenden Volkes, das darüber hinaus viele mathematische Genies hervorgebracht hatte. Mit ihren besonderen Fähigkeiten waren Iothonen in der Lage, ohne fremde technische Hilfe im Weltraum zu navigieren.
    Sie steuerten dabei Raumschiffe nur mit der Kraft ihrer Parasinne, fanden Wege durch hyperphysikalische Verwerfungen und Viibad-Riffe und konnten sich selbst in Hyperstürmen orientieren, weil sie eine höher dimensionierte Ordnung instinktiv erkannten.
    »Dennoch verlassen nur wenige Navigatoren jemals Iothon«, erklärte Quistus. »Die meisten zieht es nicht in die Ferne, und ich verstehe inzwischen besser als je zuvor, warum dies so ist. Der Weltraum hat unendliche Schönheit, aber auch unendliches Leid zu bieten.«
    Dem konnte Perry Rhodan nicht widersprechen. »Wann seid ihr in die Gefangenschaft des Protektors geraten?«
    »Er hielt uns in Einzelhaft in winzigen Zellen«, erklärte Serume. »Wir haben jedes Zeitgefühl verloren. Vielleicht Wochen, möglicherweise auch Monate.«
    »Oder gar Jahre«, ergänzte Quistus leise.
    In dem Terraner wuchs dumpfe Wut; Zorn auf Kaowen, der seine Gefangenen über einen solch langen Zeitraum gequält hatte.
    »Wir gehörten zu den abenteuerlustigen Iothonen«, wechselte der Navigator das Thema. »Inzwischen bereuen wir das zutiefst. Anfangs haben wir mit einigen raumfahrenden Völkern zusammengearbeitet. Im Austausch für Technologie leisteten wir ihnen Navigationsdienste. Auf Iothon selbst gibt es keine Raumschiffe, derer wir uns hätten bedienen können. So kamen wir weit herum, bis wir schließlich ein kleines Schiff besaßen.«
    »Das eines Tages von Kaowen gekapert wurde«, schloss Serume

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