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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Anrede, die allen Daniel-Robotern während der Zeit einprogrammiert worden war, als die BASIS noch als Spielcasino diente. »Das bedeutet also, dass unsere Feinde genauso überrascht wurden?«
    Der Ertruser starrte den Roboter an, als wolle er ihn aufspießen. »Das stand vorher schon zu vermuten. Nun sind wir sicher, ja. Die weitaus wertvollere Information ist, dass wir nun wissen, wo sich die Stützpunkte unserer Gefangenen befinden.«
    Elachir wollte etwas fragen, verkniff es sich aber; sie empfand nicht die geringste Lust, als Nächste von Sargon abgekanzelt zu werden.
    »Fürchten müssen wir die Badakk und ihre Roboter. Das heißt, sie sind unsere wahren Gegner. Allerdings sind sie nicht unbesiegbar. Wir kennen nun ihre Anzahl und ihre Verstecke. Daher können wir sie auch besiegen! Dies ist der Moment, in dem wir das Schicksal wieder selbst in die Hände nehmen! Wir werden dieses Segment der BASIS zurückerobern!«
    Gamma Oulhaq und Tino flüsterten aufgeregt miteinander; Marie-Louise Fak erhob sich ruckartig. »Ein Eroberungsfeldzug? Ich glaube nicht, dass ...«
    »Was ihr ...«, begann der Ertruser, verbesserte sich aber selbst: »Was wir glauben oder nicht, darf uns nicht länger aufhalten!«
    Erik Theonta ergriff mit ruhiger und überlegener Stimme das Wort; seinem Charisma und dem befehlsgewohnten Ton konnte man sich nur schwer entziehen.
    »Trasur Sargon und ich sind uns sehr wohl bewusst, dass ihr alle keine Angehörigen des Militärs seid! Unsere Gruppe ist vom Schicksal zusammengewürfelt worden, und nur die Angst vor dem gemeinsamen Gegner hält uns zusammen! Das ändert aber nichts daran, dass wir gemeinsam Stärke entwickeln können, vor allem unter einer guten Führung. Durch meine Verletzung bin ich gehandicapt, aber Sargon wird dafür sorgen, dass dieses BASIS-Segment bald wieder uns gehört! Wir müssen uns erheben oder wir werden untergehen!«
    Die Chaldur-Zwillinge erhoben sich synchron. »Wir gehen mit«, sagten sie gleichzeitig.
    »Ihr seid Kinder, und ...«
    Offendraka fiel dem Ertruser ins Wort, eine Ungeheuerlichkeit, die er wahrscheinlich noch vor Stunden niemals gewagt hätte. Manupil hingegen stand mit herabgesunkenen Schultern an seiner Seite. »Wir sind keine Kinder mehr! Ja, dass wir das Lager verlassen haben, war eine Dummheit, aber wir haben auch bewiesen, dass wir uns gegen unsere Feinde zur Wehr setzen können! Deshalb werden wir den Kampftrupp begleiten!«
    Elachir, die neben ihm saß, wurde bleich.
     
    *
     
    Seit fünf Minuten sind sie weg.
    Sargon, Gamma, Tino, sogar Marie-Louise – und die Zwillinge. Beide. Ich kann nur noch an Offendraka denken. Und an die Frage, ob ich ihn je wiedersehen werde.
    Wie es aussieht, beginnt nun der Kampf um dieses Segment der BASIS. Wenn ich doch nur dabei sein könnte. Aber der Ertruser hat mich ebenso abgeschmettert wie Sareph. Bei den Zwillingen hat er sich überzeugen lassen, bei uns nicht. Wir sind ja nur ... Mädchen.
    Nur die Scharlach-Roten.
    Und ich bin nun einsamer und verlorener als vorher.

Aus der Historie des Navigators (9)
     
    Es kommt die Zeit, in der Quistus wiederhergestellt ist. Die Qual und Verzweiflung der engen Zelle und der Unterversorgung liegen weit zurück, und sie haben ihn eines gelehrt: Er ist Protektor Kaowen hilflos ausgeliefert. Der Xylthe bestimmt über sein Schicksal.
    Seit mehr als einem Tag hat er sich nicht mehr gezeigt, als er plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht. Er hält einen Strahler schussbereit in der Hand. »Deine Gefährtin lebt, und ich werde sie freilassen«, sagt er.
    Quistus weiß, was nun kommen wird. »Wenn ich was für dich tue?«
    Kaowen übergeht es, als habe er es gar nicht gehört. Er geht davon.
    Der Navigator will ihm verwirrt folgen, aber etwas hält ihn auf. Er hört seinen Namen, gerufen von einer Stimme, die er so schmerzlich vermisst hat. Serume schwebt heran.
    Einer ihrer vier Tentakelarme endet wenige Zentimeter vom Zentralleib entfernt. Der Stumpf ist schwarz, wie verbrannt. Als er es sieht, ist er wie erstarrt.
    Sie bemerkt sein Entsetzen und schiebt einen anderen Arm vor die schreckliche Wunde. »Es schmerzt nicht mehr, und du weißt, dass ...« Ihre Stimme erstickt.
    Er fliegt neben sie, berührt sie. »Was hat er von dir gefordert?«
    »Nichts«, sagt sie. »Aber ich weiß, dass es etwas sein wird, was wir aus freien Stücken niemals tun würden. Er weiß, wie wir denken und dass wir nicht bereit sind, ihm zu Willen zu sein.«
    Und das werden wir auch nicht, denkt

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