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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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sprengten dort ein Schott und gelangten in eine große Lagerhalle.
    »Wohin?«, fragte Ennerhahl.
    Rhodan betrachtete den holografischen Plan des Schiffes, der sich nun als im wahrsten Sinne des Wortes lebensrettend erwies. Zumindest vorläufig. Ob es ein Entkommen aus diesem Hexenkessel gab, würde sich zeigen.
    Denn zu allem Überfluss konnte sich ein fähiger Kommandant wie Kaowen ausrechnen, dass den Flüchtlingen nur eine Möglichkeit blieb – sie mussten ein Beiboot kapern. Also würde der Protektor zweifellos genau dies zu verhindern versuchen und die Bewachung verstärken.
    »Quistus?«, rief der Terraner das Fremdwesen in seinem Umwelttank über Funk. »Wir bringen dich in Sicherheit, aber wenn wir das Beiboot erreichen, benötigen wir deine Hilfe. Du musst es steuern! Bist du dazu in der Lage?«
    Rhodan traute sich auch zu, selbst rasch in die fremde Technologie hineinzufinden, aber in dieser Situation durften sie keine Sekunde verlieren.
    Der Iothone regte sich, reckte einen Tentakel in die Höhe. Doch er antwortete nicht. Stattdessen straffte sich seine Gestalt, die Augen fixierten einen Punkt hinter seinen Begleitern, die ihre Aufmerksamkeit beide dem Umwelttank zuwandten.
    Eine Explosion gellte hinter ihnen, gefolgt von einer zweiten. Der Lärm ging in eine ganze Salve von Detonationen über. Der Raum bebte, und Rauch wölkte heran. Krachend brach ein Teil der Halle ein. Metallbrocken donnerten auf, durchschlugen den Boden und schmetterten ein Deck tiefer auf.
    Rhodan starrte fassungslos auf die Reste der explodierten Kampfroboter. Eine Einheit stürzte durch den aufgerissenen Untergrund und schlug in ein großes Aggregat. Unter ihnen befand sich eine Maschinensektion.
    Der Roboter hing an der Oberfläche eines Würfelblocks. Blitze zuckten über ihn, und ein metallisches Kreischen steigerte sich zu mörderischer Intensität.
    »Raus hier!«, rief Quistus. »Ich habe die Roboter telekinetisch zerstört. Zum Beiboot!«
     
    *
     
    Während sie das Inferno der immer weiter einstürzenden Halle hinter sich ließen, gab Quistus eine knappe Erklärung. Er habe sich kurzzeitig in eine Trance versetzt, um Serumes Tod zu verdrängen. Nur so sei er handlungsfähig geblieben. »Meine Gedanken sind nun frei, ich verarbeite den Tod meiner Gefährtin, wenn wir in Sicherheit sind.«
    Der Terraner hörte es mit Erleichterung.
    Noch mehrmals mussten sie größeren Gruppen von Angreifern ausweichen, und Rhodans Verdacht, in eine bestimmte Richtung getrieben zu werden, verstärkte sich. Gerade überlegte er, dass sie sich nicht länger von Kaowen lenken lassen durften, als sie nur noch eine Wand von einem seitlich gelegenen Mini-Hangar trennte, in dem ein einziges Beiboot lag.
    Der eigentliche Einstieg in diesen Hangar befand sich ein Deck höher, doch darum scherte er sich nicht. »Ennerhahl! Kannst du diese Wand sprengen?«
    Weitere Erklärungen musste er nicht geben. Sein Verbündeter ging sofort an die Arbeit und beförderte eine der murmelgroßen Bomben zutage. »Deckung!«
    Die drei zogen sich zurück, als die Wand von der Explosion zerfetzt wurde. Keine Sekunde später jagten sie durch das noch qualmende, gezackte Loch.
    Ein Beiboot lag vor ihnen, ein linsenförmiger Kleinraumer, zwanzig Meter lang und fünf Meter hoch – Platz genug für die drei Flüchtlinge und auch für die Umweltkapsel des Navigators.
    Doch das war nicht alles. In halber Höhe zur Decke, die fünfzehn Meter über ihnen lag, spannte sich eine Brüstung rund um den Hangar; dort lag der eigentliche Eingang in diesen Raum. Und von dort rasten zwei Dutzend Xylthen in Kampfanzügen herab. Zehn Kampfroboter gingen in Position, die Waffenbänder glühten, erste grelle Laserstrahlen jagten heran.
    Eine Übermacht, gegen die sie chancenlos waren, zumal weitere Soldaten in den Hangar quollen.
    »Zum Beiboot!«, rief Rhodan.
    Quistus bestätigte, doch Ennerhahl gab keine Rückmeldung.
    Der Terraner eilte los. »Ennerhahl!«
    Nichts.
    Rhodan schaute sich um. Sein Verbündeter war nirgends zu sehen. Nun, da sie chancenlos ihren Feinden ausgeliefert waren, hatte Ennerhahl seine Mittel und Möglichkeiten auf ganz besondere Weise ausgenutzt. Er war verschwunden.
     
    *
     
    Rhodan und Quistus waren auf sich allein gestellt.
    Salve um Salve jagte heran, schmetterte in den Schirm seines SERUNS. Doch weit vorher würde der schwache Schirm der Umweltkapsel kollabieren. Es konnte nur noch Sekunden dauern.
    Auf der Brüstung gingen die Soldaten in strategische

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