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PR2616-Countdown für Sol

PR2616-Countdown für Sol

Titel: PR2616-Countdown für Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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paar Kilometer tiefer, und sie war hinüber. Die Triebwerke würden es nicht schaffen, die AMATERASU aus den Klauen von Hitze und Gravitation zu befreien.
    Selbst wenn es ihnen gelang, den einen oder anderen Nagel zu orten und aus dem Orbit heraus zu zerstören, war es keine Garantie, dass die Fremden ihren Plan nicht doch in die Tat umsetzten. Vielleicht nicht so schnell wie gedacht, aber mit demselben Ergebnis. Das Erlöschen der Sonne war vorprogrammiert.
    Bull beobachtete die beiden Piloten Ataur Singh und Konnie Giverny. Sie warteten hoch konzentriert, griffen aber nicht ein. Das energetische Chaos überforderte die menschlichen Fähigkeiten und Sinne. Nur wenn die Station in diesem Chaos beschädigt wurde und ARINNA ausfiel, würden sie gefordert sein, das Unmögliche zu probieren.
    In sich spürte Reginald Wut und Verzweiflung. Wut über die vielen Opfer, die die Versetzung des Solsystems und die damit zusammenhängenden Ereignisse bereits gekostet hatten. Und Verzweiflung darüber, dass Fremde schon wieder nach der Heimat der Menschheit gegriffen hatten und sich ungeniert bedienten.
    Die Terraner wurden nicht gefragt. Da gaben sich andere Völker und Institutionen die Klinke in die Hand und taten, als sei dieses Sonnensystem ihr persönliches Eigentum.
    Und Terra war nach 3000 Jahren noch immer kleiner und schwächer als der jeweilige Gegner, wenngleich tausendmal stärker als in der Anfangszeit des Solaren Imperiums.
    Shanda meldete sich. Bull schaute auf den Holokörper, der mit geschlossenen Augen auf der Liege ruhte und Händchenkontakt zu Mofidul Huq hielt.
    »Ich habe Mentalkontakt zu mehreren Spenta«, sagte sie. »Und es werden mehr. Wir sind auf der richtigen Spur.«
    Bull lauschte ihrer Kommunikation mit ARINNA. Sekunden später waren sie sich einig. Dort unten befand sich ein Nagelraumer, dessen Position sich zwar nicht mit hundertprozentiger Sicherheit bestimmen ließ, dessen Aufenthaltsort jedoch innerhalb des gelben Flecks und ziemlich nahe am weißen Punkt lag. Deutlich besser als die Position ließ sich der Abstand bestimmen.
    Das Objekt stand 50.000 Kilometer tief in der Strahlungszone.
    Dorthin würde ihm die AMATERASU nie folgen können.
    »Meinen Berechnungen nach ist der Vorgang um 21.30 Uhr abgeschlossen«, meldete die Positronik.
    Bull warf einen hastigen Blick auf seine Uhr. Es blieben höchstens 20 Minuten. Um sicherzugehen, mussten sie zuschlagen und einen der Nagelraumer zerstören.
    Selbst wenn es ihnen nur eine Galgenfrist verschaffte.
    Wenn das Fimbul-Netz erst vollendet und der Fimbul-Impuls ausgelöst war, nützte ein Angriff nichts mehr.
    »Aufstieg!«, sagte Bull. »So schnell wie möglich. Sollten wir Schwierigkeiten bekommen, schießen wir eine Funksonde mit den Koordinaten so weit wie möglich nach oben. Die LEIF ERIKSSON IV muss die Koordinaten auf alle Fälle bekommen.«
    Auf der Stirn des Sarmotte-Holos bildete sich virtueller Schweiß. Die Mutantin ließ ihre Parasinne noch immer durch die Sonne wandern, ging wahrscheinlich noch näher heran.
    »Hol sie raus«, sagte Bull zu Huq. »Es wird sonst zu gefährlich für sie.«
    AMATERASU stieg mit der ihr möglichen Maximalbeschleunigung aufwärts, der Korona Sols entgegen. ARINNA hatte den zusammengestellten Datensatz inzwischen in mehrere Sonden eingespeist und wartete auf den Abschussbefehl.
    »Shanda?« Bull sah ihr zu, wie sie sich aufrichtete.
    »Bisher ist der Nagel an Ort und Stelle«, sagte sie. »Beeilt euch!«
    Es ging um Minuten. Dass ARINNA sich in der Zeitbemessung irrte, hielt der Resident für unwahrscheinlich. Shanda Sarmotte hatte mehrmals über die Art der Aktivitäten an dem einen Nagel berichtet. Aus der Geschwindigkeit der Bauarbeiten konnte durchaus eine Prognose gestellt werden, wann diese Arbeiten abgeschlossen waren.
    »Freunde!«, sagte Bull. »Wir sollten jetzt die Daumen drücken. Wie weit müssen wir noch aufsteigen?«
    »Die Grenzzone ist in wenigen Minuten erreicht«, sagte die Positronik.
    »Genauer?«
    »Ungefähr um 21.22 Uhr.«
    Es konnte reichen. Dort oben warteten die OMNI-BOXEN schussbereit auf den ersten Koordinatensatz. Je nach Anzahl der eintreffenden Sätze würden sie zu jeweils zwanzig BOXEN oder mehr exakt auf dieselbe Stelle in der Sonne feuern.
    Der Nagelraumer und das Ephemere Material hatten dann keine Chance.
    Bull fraß mit seinen Blicken den Chronographen fast auf.
    ARINNA löste Alarm aus. »Wir haben soeben einen kurzen Hyperfunkimpuls empfangen.«
    »Von wem? An

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