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PR2633-Der tellurische Krieg

PR2633-Der tellurische Krieg

Titel: PR2633-Der tellurische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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deshalb ihre Standsicherheit eingebüßt hatten.«
    Der Sprecher räusperte sich. Im Hintergrund war eine Stimme zu hören. »Neue Info liegt vor!«, flüsterte sie ihm zu.
    Pluto Papazios nickte knapp. »Soeben erfahre ich, dass der Ausbruch des Popocatepetl durch eine von mehreren Flotteneinheiten projizierte Paratronkuppel abgeriegelt werden konnte. Die Kuppel durchmisst zehn Kilometer, sie fängt die gewaltigen Auswurfmassen ebenso ab wie die pyroklastischen Ströme, die sich über die Flanken des Vulkans ergießen.
    Für den Golf von Mexiko, den angrenzenden Atlantik sowie für den Pazifikraum wurde Tsunami-Alarm ausgelöst. Eine vergleichsweise kleine Woge ist bereits angemessen, sie breitet sich mit rund achthundert Kilometern in der Stunde aus. Wenn überhaupt, sind in manchen Bereichen nur geringe Sachschäden zu erwarten. Die Prallfeldprojektoren des Küstenschutzes stehen einsatzbereit und werden derzeit durch mobile Einheiten ergänzt.
    Über die weitere Entwicklung berichten wir selbstverständlich zeitnah in unseren Infonetzen. Für besonders wichtige Informationen unterbrechen wir unsere laufenden Programme sofort.
    Terra trauert um Tote und Verwundete. Wir können das Schicksal nicht beeinflussen, aber wir können den Betroffenen unsere Hand zur Hilfe anbieten.«
     
    *
     
    SIN-TC sendete nur mehr die Sphärenklänge des schon vor Jahrhunderten komponierten Meisterepos »Vom Ende der Zeit und einem neuen Licht«.
    Um 10.31 Uhr wurde das Programm zum zweiten Mal unterbrochen. Pluto Papazios wirkte beinahe roboterhaft starr.
    »Die vielleicht wichtigste Nachricht dieses erschütternden Tages: Wir erfahren, dass Resident Bull sich offenbar in der Zona Mexico aufgehalten hat. Bislang konnte kein Kontakt zu ihm hergestellt werden, Reginald Bull gilt deshalb offiziell als vermisst.
    Augenzeugen wollen beobachtet haben, dass der Gleiter des Residenten unter brennenden Trümmern begraben wurde. Die Rettungskräfte unternehmen alles in ihrer Macht Stehende, um Klarheit zu schaffen.«
     
    *
     
    Minutenlang Schwärze auf allen Frequenzen. Weder Bild noch Ton, ebenso wenig ein Hinweis auf die Ursache der Störung.
    Schließlich die eingeblendete Zeitangabe: 11.05 Uhr Terrania Standard.
    Übergangslos zeigte das Holo die Flagge der Liga Freier Terraner. Sie trug Trauerflor.
    »Ich wünschte, mir bliebe diese Aufgabe erspart«, erklang die leicht vibrierende Stimme des Anchorman. Seine Ergriffenheit war deutlich. »Augenzeugen berichten, dass sie die Projektion einer Spiralgalaxis gesehen haben, die aus den Trümmern in Mexico City aufstieg.
    In den letzten zehn Minuten wurden alle Zeugen vor Ort überprüft. Jeder von ihnen ist glaubwürdig, einige bekleiden hohe und verantwortungsvolle Ämter. Sie befanden sich zudem in verschiedenen Bereichen der Metropole, eine Täuschung kann somit ebenfalls ausgeschlossen werden.
    Die Projektion einer sich schnell ausdehnenden Spiralgalaxis ist das untrügliche Zeichen für den Tod eines Unsterblichen. Es gibt wohl keinen Zweifel daran: Terra hat heute durch ein tragisches Schicksal seinen Residenten verloren.
    Reginald Bull ist tot!«
     
    ENDE
     
     
    Der Absturz der drei Sternengaleonen über Terra war offensichtlich nichts anderes als ein Pyrrhussieg. Obwohl die Menschheit mit Hochdruck daran arbeitet, die vielfältigen Probleme in den Griff zu bekommen, trifft sie ein harter Schlag nach dem anderen.
    Auch der Roman der nächsten Woche beschäftigt sich mit dem Schicksal der solaren Menschheit. Wieder hat Hubert Haensel die Ereignisse protokolliert und zu einem spannenden Roman zusammengefasst, der als die Band 2634 überall im Zeitschriftenhandel ausliegen wird. Der Titel des Romans lautet:
     
    TERRAS NEUE HERREN
     

Illustration
    2633
     

     
    Nachtaugs Beisohn
     
    gezeichnet von Swen Papenbrock

 
    Situation im Solsystem (I)
     
     
    Seit dem 30. September 1469 NGZ ist die aufgeblähte Sonne von der Fimbul-Kruste überzogen und somit eine schwarze Kugel von rund 35 Millionen Kilometern Durchmesser, ohne dass sich Masse oder Anziehungskraft verändert hätten. Eine optische Beobachtung von der Erde aus gibt es nicht mehr – ein Pulk Kunstsonnen ist an die Stelle von Sol getreten (s. u.). Folglich hat sich der Anblick von Luna ebenfalls verändert – zu sehen sind in erster Linie die beleuchteten Bereiche von Luna City, der übrigen Großstädte sowie die diversen Anlagen der Luna-Werften.
    Die Analysen des Sonnenphysikers Mofidul Huq besagen, dass durch die

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