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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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überreicht.«
    »Eigentlich hat der doch gar keine Schlange«, versetzte ich heftig.
    »Ja, stimmt. Und eigentlich musst du auch gar nicht kochen, also nimm den Besen runter.«
    »Was ’n los?«
    Das war James, der ebenfalls in die Küche kam. Er schien über unerschöpfliche Energiereserven zu verfügen, war noch in Army-Klamotten und über und über mit Schmutz und Tarnfarbe bedeckt.
    »Stehen bleiben!«, rief Eck. »So kommst du hier nicht rein.«
    »Wieso?«, fragte James. »Unterwanderung durch den Feind?«
    »Ja. Durch deine schmutzigen Stiefel auf unserem makellosen Fußboden.«
    James machte ein paar Schritte rückwärts und steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Wow«, staunte er. »Sophie, du bist eine ganz unglaubliche Frau.«
    Na super. Ich hatte immer darauf gewartet, dass mich jemand eine ganz unglaubliche Frau nannte, und dann lag es an meinen frisch erblühten Fähigkeiten im Haushalt.
    »Ich verschwinde dann mal unter die Dusche«, erklärte James. »Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was du mit dem Badezimmer angestellt hast … Oh.«
    »Das mache ich morgen«, versicherte ich. »Ich bin doch nicht Superwoman.«
    » O doch, das bist du«, meinte Eck. Dann hüstelte er und wirkte plötzlich verlegen. »Hm. Wie auch immer.« Er sah sich um. »Gekocht wird also nicht …«
    »Fish and Chips!« , ertönte es aus James’ Richtung. Es hörte sich an, als würde er die Stiefel zusammenschlagen und den Dreck über den ganzen Flur verteilen. »Lasst uns Fish and Chips holen. Ich hatte heute Manöver, und wir können die Küche jetzt nicht wieder verwüsten.«
    »Also werdet ihr einfach für den Rest eures Lebens jeden Abend bei der Frittenbude vorbeischauen?«
    James steckte wieder den Kopf zur Tür herein. »Ich hab schon Schlimmeres gehört. Willst du auch was?«
    Na, das war wirklich ein Tag der ersten Male. Vermutlich hatte ich früher schon mal Fish and Chips gegessen, ich konnte mich nur nicht mehr daran erinnern. Weil mein Vater Amerikaner war, hatte er darauf bestanden, dass wir Englands Nationalgericht wenigstens ein einziges Mal probierten. Und anscheinend war das selbst ihm zu viel gewesen, einem Mann, der an die übermäßigen Fettmengen der amerikanischen Küche gewöhnt war. Und seitdem wäre ich lieber vor Hunger in Ohnmacht gefallen, statt irgendwas Frittiertes zu essen (und das war tatsächlich auch mal passiert; eine Zeit lang hatten Carena und ich das Mittagessen ausfallen lassen und waren zu früh bei den Cocktails hängen geblieben). Aber ich war immer ziemlich glücklich damit gewesen, an diesem fettigen Zeug nie Gefallen gefunden zu haben.
    Jetzt musste ich allerdings feststellen, dass ich völlig ausgehungert war.
    »Sicher.« Ich nickte. Ich hatte noch zwölf Pfund übrig – ob das wohl reichen würde? Ich hoffte es.
    »Was ist mit Cal und seiner Klette?«, warf Eck ein. Das war Musik in meinen Ohren.
    »Sind die immer noch zugange?«, fragte James. »Meine Güte. Entweder die haben einen Mordshunger, oder sie sind inzwischen tot, also sollten wir mal lieber nachsehen. Und es ist auch nicht fair, Wolverine den ganzen Tag im Garten zu lassen.«
    Fünfzehn Minuten später kam James mit einer riesigen, dampfenden, duftenden blauen Tüte zurück. Ketchup, Salz und Essig wurden herausgeholt und großzügig über dem knisternd heißen Fisch und den leckeren Pommes verteilt. Es war absolut und vollkommen köstlich. Und nicht nur das, ich spülte es auch noch mit einem Bier runter. In Gedanken entschuldigte ich mich bei meinen Hüften und bei meiner ganzheitlichen Ernährungsberaterin Fluffo Magenta (zu der ich ohnehin nur äußerst ungern ging, da sie eigentlich immer nur wollte, dass ich mehr Sachen aß, die ich selbst im Wald gesammelt hatte) und fragte mich, wie viele Kalorien ich beim Putzen wohl verbraucht hatte. Jede Menge, vermutlich. Und auf meiner Liste der momentanen Prioritäten stand das wirklich ganz, ganz weit unten. Also langte ich ordentlich zu.
    Cal erschien allein auf der Bildfläche.
    »Lass mich raten – du hast sie zu Tode gepoppt«, mutmaßte James fröhlich.
    »Nein, sie ist gegangen«, erklärte Cal. »Endlich. Klasse, manchmal wird es nämlich echt schwierig, sie loszuwerden.«
    »Ihr habt Probleme, weil es Frauen gibt, die diese Wohnung nicht freiwillig wieder verlassen wollen?«, hakte ich nach und konnte meine Skepsis kaum verbergen.
    »Na, du bist ja immerhin noch da«, meinte Cal, öffnete eine Flasche Bier und trank einen großen Schluck. »Lasst die

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