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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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wagte mich auch aus dem Haus, um eine neue Klobürste zu besorgen, da die vorhandene einen Braunton zur Schau trug, über den ich auf keinen Fall nachdenken wollte. Wo kauft man bloß eine Klobürste? Ich war mir ziemlich sicher, dass ich mal eine bei Cath Kidston gesehen hatte, aber so genau wusste ich es nicht mehr.
    Ich würde gerne einfach sagen, dass dieser Teil von London übel war, aber, o Gott, er war so dermaßen übel. Es war, als hätten die alles grau in grau tapeziert, mit alten Fastfood-Verpackungen als Deko. Der Verkehr brauste unbarmherzig vorbei, ich brauchte eine halbe Stunde, um die Straße zu überqueren. Da gab es jede Menge seltsamer Discount-Läden, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Normalerweise war ich ja immer ganz aufgeregt, wenn ich ein neues Geschäft entdeckte, aber es stellte sich heraus, dass hier Kartoffeln aus Kisten verkauft wurden wie in alten Filmen aus dem kommunistischen Russland. Eigentlich wäre es mir bei dem Anblick kalt den Rücken runtergelaufen, aber dann sah ich, dass sie Sekt für sechs Pfund die Flasche hatten. Gut zu wissen, für die Zukunft, wenn ich wieder einen Job hatte und mir etwas leisten konnte, statt von den trockenen Weetabix zu leben, die ganz hinten im neuerdings so sauberen Vorratsschrank lagerten.
    Ich kaufte dies und das, Sachen, die wie Reinigungsprodukte aussahen – die Aufschrift war zwar in Kyrillisch, aber sie machten trotzdem den Eindruck, dass sie einigermaßen was taugten –, und trat wieder den Weg zum königlichen Schweinestall an.
    All den Schmutz, auf den ich in der Küche gestoßen war, hatte ich schon widerlich gefunden, aber das war noch gar nichts gewesen. Haare – SO VIELE HAARE . Ich erinnerte mich daran, irgendwo gelesen zu haben, dass Haare der Teil des menschlichen Körpers sind, an dem sich die meisten Keime befinden. Und hier klebten sie überall! Ich machte einfach die Augen zu und tat so, als wäre ich bei CSI und würde als superschlaue und hochqualifizierte Gerichtsmedizinerin einen Mord aufklären. Dass es in meiner Fantasie um einen Job ging, war ziemlich untypisch. Ich war verblüfft, wie gut das funktionierte. Aber ich war auch sicher, dass Daddy sich so etwas bestimmt nicht für mich gewünscht hatte. Er hatte sicher gewollt, dass ich Arbeit als Verkäuferin fand und mir ein schickes Apartment mit jemandem teilte. Oder vielleicht in einem Kindergarten arbeitete wie Prinzessin Diana.
    Die Kloschüssel war wohl am schlimmsten. Doch da kam ich nicht drum herum. So weit war es also gekommen. Vor nicht allzu langer Zeit war ich auf der Fashion-Rocks-Sommerparty den roten Teppich entlanggeschritten, direkt hinter Tamara Mellon und nur einen Steinwurf von Mischa Barton entfernt. Was Tamara und Mischa jetzt wohl gerade machten? Steckten sie mit dem Kopf in einer fremden Toilettenschüssel, während sie die Scheiße mit einer Klobürste wegschrubbten, die sie im Ramschladen um die Ecke gekauft hatten? Möglich war’s. Aber ich bezweifelte es ganz stark.
    Während ich so dahockte, konnte ich Eck und Cal im Flur hören. Sie schienen eine ziemlich angeregte Unterhaltung zu führen.
    »Frag sie doch einfach«, ermunterte Cal seinen Mitbewohner. »Was kann denn schon schiefgehen?«
    »Na ja, vielleicht sagt sie nein, und dann müssen wir hier für die nächsten fünf Jahre zusammenwohnen«, erwiderte Eck. »Das lass ich lieber.«
    »Hast du denn gar nichts in der Hose, Mann?«
    »Hast du denn gar nichts in der Birne?«, gab Eck zurück. »Das ist vermutlich eine ganz blöde Idee.«
    Dann herrschte kurz Stille.
    »Aber sie ist schon ziemlich scharf«, meinte Cal.
    Mein Herz fing an zu klopfen. Konnte es etwa sein … dass sie über mich redeten? Offensichtlich wussten sie nicht, dass ich das Bad putzte. Und Cal fand mich scharf? Dabei hockte ich gerade neben einer Kloschüssel. Mein Gott, und ich musste mir dringend mal wieder die Haare waschen.
    »Schau doch einfach in ihrem Zimmer vorbei«, sagte Cal.
    Es ging tatsächlich um mich! Oh! O mein Gott. Ich kam nicht dagegen an, plötzlich war ich richtig aufgeregt. Was hatte Eck vor? Jemand würde mich ausführen! Siehst du, Rufus, du Ratte! Ich war nicht einfach nur das Häufchen Elend, das Rufus zurückgelassen hatte – man sollte nicht über das Zurücklassen von Häufchen nachdenken, wenn man neben einer fremden Toilette hockt.
    »Nein«, weigerte sich Eck weiterhin.
    Oh, also vielleicht eher doch nicht.
    »Komm schon, jetzt sei kein Schisser.«
    »Für dich ist das

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