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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Schuhen tanzen, oder? Das alles natürlich in Hackney.«
    »Ja, ja, ja«, brummelte ich, innerlich aber wurde mir ganz anders. Wenn Cal die Wahrheit herausfand, würden sie mich dann rauswerfen? Oder die Miete verdreifachen? Mit der Story an die Presse gehen?
    »Mit diesen zarten Fesseln bist du doch sicher die reinste Dancing Queen«, meinte Cal und starrte auf meine Füße. Aus dem Badezimmer erklang das Geräusch entschlossenen Händewaschens.
    »Hör mal.« Er sprach jetzt leiser. »Wir wollen hier eine kleine Party schmeißen. Und ich denke, dass Eck sich freuen würde, wenn du dabei wärst. Hast du Lust?«
    »Kommst du denn auch?«, rutschte es mir heraus, noch bevor ich mir auf die Zunge beißen konnte.
    »Na, du bist mir ja eine.« Er schmunzelte. »Wir sind alle dabei.«
    Plötzlich ertönte aus dem Badezimmer ein Heulen. Wir drehten uns beide zur Tür um.
    » Aaah! Mist, Mist, Mist, Mist, Mist, Mist!«
    Cal und ich sahen uns an.
    »Was ist los?«, rief Cal.
    »Das brennt! Es brennt!«
    Dann hörte ich, wie die Dusche aufgedreht wurde und jemand sich komplett angezogen darunterstellte. Fluchend.
    »Was hast du da drin bloß angestellt?«, wollte Cal von mir wissen, was ich ziemlich unfair fand, immerhin hatte ich mich nicht gerade selbst in Brand gesteckt.
    »Nichts«, verkündete ich schmollend und zog das seltsame ausländische Reinigungsprodukt hervor, das ich immer noch mit einem Gummihandschuh umklammerte. »Ich putze für euch, schon vergessen?«
    Cal griff nach der Flasche und hielt sie vorsichtig zwischen zwei Fingern.
    »Mist.« Er atmete langsam und geräuschvoll aus. »Weißt du, was das ist?«
    »Putzmittel? Du weißt schon, Produkte in lustig bunten Verpackungen, die seltsam riechen.«
    »Das ist Ofenreiniger«, erklärte Cal. »Dieses Zeug, das man über Nacht einwirken lässt und das man auf keinen Fall mit bloßen Fingern anfassen darf. Hast du das etwa in die Toilette gekippt?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es schien was zu bringen.«
    »Da hat’s wohl gespritzt«, murmelte Cal. » O mein Gott.«
    »Es brennt«, tönte es schwach durch die Tür.
    »Woher willst du das denn wissen?«, fragte ich und war sauer, weil ich im Unrecht war. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du schon mal irgendwas geputzt hast.«
    »Du etwa?«, gab Cal mit amüsierter Miene zurück.
    »Ja«, behauptete ich. Na ja, zumindest hatte Esperanza mir so einiges gezeigt. Aber vielleicht hatte ich das mit den Produktnamen nicht so ganz auf die Reihe gekriegt.
    Er gab mir die Flasche zurück. »Bloß weg damit, ich fühle mich wie eine brennende Zigarette, die hier gleich alles in die Luft sprengt.«
    Die Laute aus dem Badezimmer hatten sich inzwischen in ein Wimmern verwandelt.
    »Ich verschwinde«, verkündete Cal nonchalant. »Ruft den Krankenwagen nur, wenn es unbedingt nötig ist. Wolverine!«
    Wolverine kam aus ihrem gemeinsamen Zimmer gehuscht.
    »Na dann, ciao!«
    »Warte, lass mich hier nicht allein …«
    Aber es war schon zu spät.
    Zwanzig Minuten später kam Eck aus dem Bad. Er sah blass und ziemlich mitgenommen aus.
    »Hm, alles klar bei dir?«, fragte ich zögernd. Ich wollte meine Schuld nicht allzu schnell eingestehen. Außerdem hatte ich Tee gekocht. Dieses Mal hatte ich die Beutel viel zu lange dringelassen. Die dunkelbraune Suppe in den Tassen schmeckte wie Dreck.
    »Na ja, ich konnte ihn retten«, murmelte er. Er wirkte verängstigt.
    »Hey, das sind doch tolle Neuigkeiten!« Ich versuchte, fröhlich zu klingen. »Vielleicht … habe ich da einen kleinen Fehler mit dem Putzmittel gemacht, aber darum werde ich mich jetzt sofort kümmern.«
    »Das solltest du wohl auch«, meinte Eck. »Es steigt nämlich schon Rauch aus der Toilette.«
    Ich wartete darauf, dass er die Party zur Sprache brachte, aber das tat er nicht. Er trank auch den Tee nicht, den ich ihm gemacht hatte. Und ignorierte ebenfalls den ihm zugedachten Stuhl.
    »Willst du dich nicht setzen?«, schlug ich vor.
    »Noch nicht«, sagte er leise.
    »Tut mir leid.«
    »Du kommst wirklich von einem anderen Stern, nicht?«, murmelte er und schüttelte den Kopf.
    »Ach, ich weiß nicht«, beteuerte ich. »Ich bin genauso wie alle anderen.«
    Ich wollte jetzt unbedingt wissen, ob er mich einladen würde oder nicht. Mein Ego brauchte das wirklich.
    »Ich meine, ich gehe gerne tanzen und so, wie jeder normale Mensch.«
    »Ich glaube nicht, dass ich je wieder tanzen werde«, grummelte Eck mit schmerzverzerrtem Gesicht. Das konnte ich wohl als ein

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