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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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mich einen Moment mitreißen lassen.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Mir ist schon klar, dass das für dich nicht so einfach ist.«
    Oh-oh. Meine Magengrube sagte mir gerade, dass ich ihn noch nicht mal annähernd vergessen hatte. O Gott, o Gott, o Gott. Er war tatsächlich drauf und dran gewesen, einen Heiratsantrag zu machen. Nur eben nicht mir!
    »Na ja, ich hatte wirklich anderes im Kopf«, bemerkte ich steif.
    Carena und Philly setzten augenblicklich das »traurige Gesicht« auf, das ich noch so gut aus meiner Kindheit kannte.
    »Das mit deinem Dad tut mir so leid«, erklärte Carena, und diesmal hörte es sich weitaus überzeugender an als bei der Sache mit Rufus. »Wirklich. Ich wünschte … ich wünschte, ich wäre bei der Beerdigung gewesen.«
    »Bist du aber nicht«, entgegnete ich hastig. Darüber konnte ich jetzt nicht reden.
    Dann herrschte lange Schweigen. Sehr lange. Ich wollte alles sacken lassen, bis ich das Gefühl hatte, meinen Standpunkt völlig klargemacht zu haben, aber so langsam wurde es lächerlich. Und ich würde viel zu spät zur Arbeit kommen.
    »Du hast Rufus also gezähmt«, bemerkte ich schließlich. »Unglaublich, meinen Glückwunsch!«
    »Und da hieß es immer, das würde keine schaffen«, sagte Carena, deren Wangen langsam wieder Farbe annahmen.
    »Und das ganz ohne vorgetäuschte Schwangerschaft«, murmelte ich. »Okay, ich mach ja nur Spaß.«
    Mit übermenschlichem Kraftaufwand schluckte ich meinen Stolz hinunter. Ich sprach jetzt zwar wieder mit Carena, würde in Zukunft aber nicht mehr eines ihrer kleinen Schoßhündchen sein.
    »Wenn du willst, kannst du mir ja den Trick verraten.«
    Carena sah Philly an. »Sollen wir?«
    »Oh, komm schon«, drängte Philly. »Es ist einfach genial. Ich kann immer noch nicht fassen, dass es tatsächlich funktioniert hat.«
    »Ich weiß «, meinte Carena.
    Ich griff nach meinem Teelöffel. Er war wirklich ziemlich schmierig.
    »Also, hast du schon mal von einem Buch mit dem Titel The Rules gehört?«, begann Philly.
    »Das ist aber schon älter, oder?«, meinte ich. »Aus den Neunzigern oder so? Das, wo man nicht ans Telefon gehen soll?«
    »Oh, und das ist noch längst nicht alles«, erwiderte Carena.
    »Es ist so genial«, kicherte Philly. »Mal sehen … also, ein Mann will unbedingt mit dir ins Bett. Was machst du?«
    Ich dachte an Rufus im Schlafzimmer, verbannte das Bild dann aber aus meinen Gedanken. Seine Stärken lagen auf anderen Gebieten, so viel war klar.
    »Ich weiß nicht«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
    »Du schläfst nicht mit ihm!«, verkündete Philly.
    »Ihr hattet noch keinen Sex?« Ich starrte Carena an, die selbstzufrieden vor sich hinlächelte. »Aber du warst in Klosters doch mit der halben Olympiamannschaft im Bett.«
    Sie verzog das Gesicht. »Sophie, wir haben alle eine Vergangenheit.«
    »Du hast wirklich nicht mit ihm geschlafen? Aber was war dann mit der Yacht-Crew auf Antigua?«
    »Ganz so sehr vermisse ich dich als Freundin dann doch nicht«, grummelte sie.
    »Glaubt er etwa, du wärst noch Jungfrau ?«
    »Er ist wirklich verzweifelt«, erklärte Philly.
    »Lass mal sehen«, verlangte ich.
    Gespielt widerwillig zog Carena ihre elegant manikürte Hand unter dem wackeligen Tisch mit der Kunststoffbeschichtung hervor. Er sah irgendwie aus, als würde er gar nicht dahin gehören, aber tatsächlich, am Ringfinger glänzte ein riesiger, riesiger, riesiger Diamant.
    » O Mann.« Ich pfiff. »Er muss ja wirklich verzweifelt sein.«
    Und ich fragte mich, ob das wohl der richtige Zeitpunkt war, ihr zu verraten, dass er nach der Sache mit den Schlägen im Bett ein ziemlicher Waschlappen war …
    Ach, das würde sie auch so noch früh genug herausfinden.
    »Also wollten wir mal sehen, ob mit dir alles in Ordnung ist«, sagte Philly, beugte sich zu mir herüber und warf mir einen glasigen Blick zu, der ihre Wahrhaftigkeit und Sorge ausdrücken sollte. »Und nach allem, was passiert ist …«
    »Ja, ja, ja.« Ich rührte in meinem Tee herum. Ich hatte angefangen, Zucker zu nehmen – die Jungen machten ihn immer richtig süß –, und ohne darauf zu achten, warf ich zwei Würfel in meinen Becher.
    »Was, zum Teufel, machst du da?«, zischte Carena. »Zucker! Das ist … Zucker … ist …«
    »Köstlich«, schwärmte ich. »Wollt ihr auch was?«
    »Du hast dich verändert«, bemerkte Philly.
    »Ja«, stimmte ich zu. »Und ob.«
    Philly beugte sich wieder vor. »Weißt du, ich würde dir gerne einen Rat geben.«
    »Ach

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