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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Spiels gewesen – keine Ahnung, warum, es hatte wohl irgendwas mit Philly zu tun. Ja, die Getränke waren teuer, aber wir waren den ganzen Abend von Geeks umringt, die uns an den Fersen klebten wie kleine Hündchen. Wir waren unglaublich fies zu ihnen, aber ich glaube, die haben das gar nicht gemerkt. Das waren noch glückliche Zeiten gewesen.
    Am Ende der verfallenen Häuserzeile brannte in einem Gebäude Licht.
    »Hallo, Memento«, grüßte Cal, als er die Tür zu einem Raum aufstieß, aus dem laute Musik erklang.
    An der Decke summte eine Neonröhre. Es gab sechs Tische, diese weißen Kunststoffdinger für den Garten, mit billigen Plastikdeckchen und Stühlen verschiedenster Art. Vier der Tische waren besetzt. Ein kunterbunter Haufen von Menschen aller Hautfarben aß, lärmte und trank Bier. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen.
    »Hallo«, sagte die dicke Dame hinterm Tresen, »du hast Freunde mitgebracht.« Sie musterte mich von oben bis unten mit einem abschätzigen Blick, den ich als ein wenig beleidigend empfand, wenn man bedachte, dass sie selbst etwa anderthalb Meter im Quadrat maß. »Aber immer noch ohne Freundin, hm, Cal?«
    Cal rollte mit den Augen. »Mach dir um mich mal keine Sorgen, Memento, du bist schließlich nicht meine Mutter.«
    »Wie immer?«
    »Jap, zweimal …« Er drehte sich zu mir um. »Bist du sicher, dass du nichts willst?«
    Um ehrlich zu sein, roch es wirklich verführerisch. Allmählich bekam ich Appetit. Auch wenn das hier so gar nichts mit den Sternerestaurants zu tun hatte, in denen ich bisher in meinem Salat herumgestochert hatte. Aber nein, ich war viel zu traurig.
    »Nein, danke«, lehnte ich ab. Memento zog die Augenbrauen in die Höhe und nahm mich dann ein wenig genauer unter die Lupe.
    »Hey … bist du nicht das Mädchen aus der Zeitung?«
    »Das hat sie heute schon den ganzen Tag zu hören gekriegt«, meinte Cal sanft. Eck rückte einen Stuhl für mich zurecht. Ich setzte mich und versuchte, die Tatsache zu ignorieren, dass sich eines der Plastikbeine ziemlich krümmte.
    »Ja«, seufzte ich, »ja, das bin ich.«
    Memento zog wieder die Augenbrauen in die Höhe und schaute mich an. »Na ja, sie sieht jedenfalls aus, als könnte sie was zu essen gebrauchen.«
    Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich eher so, als bräuchte ich einen kompletten Beautytag mit Sauna, Dampfbad und Spa, gefolgt von einer Darmspülung, um den Schaden wiedergutzumachen, den die vielen Wurstbrötchen angerichtet hatten, aber ich war nicht in der Stimmung, Widerworte zu geben, und hob resigniert die Hände. Zehn Sekunden später setzte man jedem von uns einen dampfenden Teller Ragout vor die Nase. Es roch absolut fantastisch.
    »Du musst nichts essen, wenn du nicht willst«, versicherte Eck sanft.
    »Und ob sie das muss«, widersprach Cal. »Sieh sie dir doch mal an. Sie steht praktisch unter Schock. Rein damit, dann geht es dir gleich viel besser.«
    »Hat jemand bei uns angerufen?«, fragte ich matt. Ohne darüber nachzudenken, schob ich mir eine Ladung Eintopf in den Mund. Er war einfach köstlich.
    Cal runzelte die Stirn. »Angerufen nicht direkt«, meinte er.
    »Stattdessen kampieren sie vorm Haus«, erklärte Eck, »und wedeln mit jeder Menge Geld für eine Exklusivstory herum.«
    »Echt?« Ich horchte auf. »Viel Geld?«
    »Die würde ich einfach ignorieren«, empfahl Cal. »Das sind doch alles Aasgeier.«
    »Sind sie nicht«, entgegnete ich. »Ich bin mal in ein Rudel Paparazzi geraten. Alle rufen deinen Namen, das Blitzlichtgewitter geht los, und es ist einfach super.«
    »Na ja, diese Zeiten sind wohl vorbei, Süße«, sagte Cal. »Jetzt iss dein Ziegenfleisch.«
    »Mein was?«
    »Meinst du nicht …«, setzte Eck an, verstummte dann aber. Er aß nicht, sondern stocherte in seinem Essen herum und schob es auf dem Teller hin und her. Seltsamerweise hatte ich einen Bärenhunger, als wollte mein Körper mir sagen, dass ich nicht aufgeben sollte. Nach und nach verputzte ich die ganze Portion, und als ich aufsah, machte Eck gerade wieder den Mund auf, während Cal mich anstarrte, als könnte er nicht fassen, was ich da alles in mich hineinschaufelte.
    »Meinst du nicht, dass es möglich wäre, dein Geld zurückzubekommen?«, fragte Eck. »Immerhin kann doch nicht euer kompletter Besitz weg sein, oder? Die verkaufen sicher nur das Haus und regeln die Sache, und dann ist für dich wieder alles in Ordnung, nicht? Außerdem hat dein Dad vermutlich so einiges in irgendwelchen Steuerparadiesen in

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