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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Moment nicht besonders gut. Aber du solltest wissen, dass ich normalerweise ziemlich cool bin und mein Leben halbwegs unter Kontrolle habe, wenn nicht gerade alles im Arsch ist. Also brauche ich keinen Trostfick oder Das-kommt-mir-jetzt-gerade-recht-Fick, oder was auch immer du im Sinn hattest, okay?«
    »Das habe ich auch nie gedacht.«
    »Du gabelst mich hier auf, als würdest du ’ne Pizza abholen.«
    »Ich stehe doch einfach nur im Flur.«
    »Ja, in deinem Flur! Wie praktisch. Warum verbringst du den Abend nicht mit irgendetwas Nützlichem? Du könntest zum Beispiel mal … deinen Bettbezug waschen! Das ist dieses Ding rund um die Bettdecke, und, o Wunder, das kann man abziehen! Und dann …«
    »Okay, okay«, sagte er, bereits auf dem Rückzug.
    Ich sah zu, wie er sich entfernte. Einen Moment tat es mir leid. Aber als wollte er noch unterstreichen, was für ein Streuner er war, schlug er schließlich die Haustür hinter sich zu, und ich beobachtete, wie er davonstolzierte, hinaus in die dunkle, düstere Old Kent Road.

Kapitel dreizehn
    U nd was ist mit meinen Diamanten?«
    »Die fallen unter die Versicherungspolice. Da sie im Haus deponiert waren, sind sie jetzt auch weg.«
    »Dann hätte ich sie wohl besser mitgehen lassen sollen?«
    »Vermutlich«, gab Leonard kleinlaut zu. »Oh, das habe ich jetzt nicht gesagt.«
    Ich schrubbte die Fußleisten und sprach gleichzeitig mit Leonard. Bei beidem war ich nicht besonders gut.
    Ich hatte ihn jeden Tag angerufen. Es fiel mir einfach schwer zu glauben, dass wir nichts tun konnten. Na ja, etwas konnten wir schon tun, aber es würde bedeuten, eine Beschwerde einzulegen und Anwälte zu bezahlen, und im Prinzip konnten wir nicht gewinnen. Mein Dad hatte sein komplettes Geld aufs Spiel gesetzt. Und verloren. Das hatte Eck nicht davon abgehalten, mir Mut zuzusprechen, aber während dieses langen, dunklen Winters fühlte ich mich jedes Mal noch mieser, wenn das Thema zur Sprache kam, vor allem, wenn es gerade zum vierten Mal in der Woche Nudeln gab.
    Ich wusste, dass ich mich irgendwann aufmachen musste, um Gail zu finden. Ich schob es vor mir her wie einen Abstrich beim Arzt. Aber falls noch etwas Geld übrig war, wenn auch nur ein winzig kleiner Rest, dann würde sie es wissen. Natürlich schob ich es deshalb auf die lange Bank, weil ich sie nicht sehen wollte. Aber andererseits tat ich es auch, weil sie die einzig noch verbleibende Notlösung war, letzte Chance – vorbei!
    So weit, so weniger gut. Und deshalb war die Versuchung groß, als Philly anrief und mir eine Nachricht hinterließ, dass ein neues Restaurant in St. James eröffnet hatte, sie dort ganz unglaubliches Sashimi zubereiteten und die Leute sogar aus Japan rüberflogen, nur um es zu probieren, und dass man nicht auf die Warteliste kam, ohne eine Niere und seinen Erstgeborenen dafür herzugeben, und selbst dann musste man noch zwei Jahre warten, und dass sie die PR machte. Allerdings war es mir natürlich auch ein wenig peinlich, dass ich ihr sogar den fürchterlichsten Verrat vergeben konnte, solange dabei nur zart geschlagene Tempura mit im Spiel war.
    »Komm schon«, hieß es in der Nachricht. »Das rechne ich als Spesen ab. Du kannst uns mit Klatsch und Tratsch auf den neuesten Stand bringen.«
    Was vermutlich so viel hieß wie: Erzähl uns was über dein Elend, dafür kaufen wir dir was Schönes zu essen. Na ja, jeder hat seinen Preis.
    Außerdem hatte Cal ein aberwitziges internationales Vögel-Festival eingeläutet, was bedeutete, dass jeden Morgen eine zwei Meter fünfzig große Blondine, eine Pygmäin vom Amazonas oder eine dunkeläugige Schönheit in unserer Küche erstaunt ausrief, wie sauber die Teetassen waren. Aber meine Wege kreuzten sich kaum noch mit Cals, da er sich wieder in ein nachtaktives Wesen verwandelt hatte.
    Eck und ich hingegen hatten begonnen, gemeinsam zu frühstücken. Es war einfach schön, dass eine Tasse Kaffee auf mich wartete, wenn ich hinunterkam, den jemand für mich gekocht hatte, weil er es gerne tat, und nicht, weil er dafür bezahlt wurde. Ich hätte auch für Eck Kaffee gekocht, aber er hatte einmal zu oft die Miene verzogen und gesagt, es wäre schon okay. Er wusste, dass ich mein Bestes gab, und das war für ihn gut genug, aber mit fünfundzwanzig Jahren war man vermutlich zu alt, um noch zu lernen, eine vernünftige Tasse Kaffee zu kochen, also sollte ich wohl besser warten, bis ich mein Geld wiederbekommen hatte und für Eck jeden Tag Kaffee bei Starbucks holen

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