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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Vermutlich hatte sie recht. Sie hatte sich vor kurzem rosafarbene Extensions machen lassen, und am nächsten Tag erschien Grace mit exakt den gleichen. Ich weiß nicht genau, wie die Sache gelaufen ist, aber als sie das nächste Mal vorbeikamen, hatte Kelly keine Fingernägel und Grace keine Extensions mehr, und beide blickten ziemlich genervt drein. Jetzt trug Grace babyblaue Strähnen, aber sie zupfte ständig daran herum und zog vor dem Spiegel Grimassen.
    »Also, die Sache ist die, Schätzchen«, begann Julius. Ich erstarrte. Er nannte mich niemals Schätzchen. Ich blickte zu Philly im hinteren Teil des Studios hinüber, die immer noch in ihren Mörderstiefeln auf und ab stolzierte und ab und zu beifällig zu mir herüberblickte.
    »Das ist ein Männermagazin, oder?«
    »Hm-hm.«
    »Welches?«
    Ich nannte den Namen, und Julius sog scharf die Luft ein.
    »Was denn?«, fragte ich.
    »Na ja, hat sie das denn nicht erwähnt?« Er deutete auf Philly.
    »Was erwähnt?«
    »Tja, die werden deine Nippel sehen wollen.«
    »Nicht mit mir«, widersprach ich. »Das hat Philly alles geregelt. Nur Bikini-Fotos. Nichts, was Natalie Portman nicht auch tun würde.«
    Grace und Kelly schnaubten.
    »Philly!«, rief ich quer durch das Studio. Sie hob einen Finger, um mich zum Schweigen zu bringen. Sie telefonierte nämlich immer noch.
    » PHILLY !«
    Julius sah auf die Uhr. »Tut mir leid, Sophie«, sagte er. »Es ist nur … keine Möpse, keine Kröten. Keine Titten, keine Knete. Keine Nippel, keine Moneten. Keine Brummer, kein Schotter. Keine …«
    »Okay, okay, hab’s kapiert. Hab’s kapiert . PHILLY !«, rief ich panisch.
    Philly seufzte, murmelte irgendetwas ins Telefon und schlenderte langsam zu mir herüber. »Gibt es ein Problem?«
    »Ja, es gibt ein Problem. Du hast gesagt, es geht um Bikinifotos. Du hast mir versichert, dass es keine Oben-ohne-Bilder sind.«
    Philly seufzte. »Ja, aber Süße … ich meine, du weißt doch, wie das läuft. Immerhin hängst du doch ständig hier ab. Ich dachte, du kommst schon von allein drauf.«
    »Aber ich …«
    »Was willst du denn damit sagen, Sophie?«, fragte Philly und wedelte mit ihrem kurzen, teuren Mantel herum. »Bist du dir etwa zu schade, um deine Dinger rauszuholen? Bei Kelly und Grace ist es okay, aber du bist dir zu fein dafür? Trägst die Nase zu hoch?«
    »Ja«, hakte Grace nach, »ist es das?«
    »Was meint sie denn damit?«, fragte Kelly. »Also, ich hole meine Titten gerne raus.«
    »Nein, nein, das meine ich überhaupt nicht«, ruderte ich hastig zurück. »Das wollte ich nicht sagen. Ich respektiere euren Job.«
    »So klang das aber nicht.« Philly sah nachdenklich auf ihr Handy und war drauf und dran, es sich wieder ans Ohr zu drücken. »Das klingt eher so, als würde sie auf euch herabschauen.«
    »Komm schon, Liebes«, drängte Julius unbehaglich. »Das willst du doch jetzt durchziehen, nicht? Es so schnell wie möglich hinter dich bringen, ja?«
    »Na ja, entweder das, oder es gibt kein Geld«, stellte Philly klar. Ich dachte mit Schrecken an den Berg Rechnungen, der sich mit jedem Tag höher auftürmte, jedes Mal, wenn ich duschte oder das Licht anmachte oder etwas aß. Dinge, die ich mir einfach nicht mehr leisten konnte.
    »Also denkt sie wirklich, dass sie zu gut dafür ist«, raunte Philly in ungläubigem Tonfall Grace zu, die zur Bekräftigung nickte. O nein. O Gott. Mit zitternden Händen griff ich nach hinten, um mein Bikinioberteil zu öffnen. Ich fummelte am Verschluss herum. Es war ja nicht so, als hätte ich mich nicht tausend Mal an den Stränden von Porto Cuervo, St. Kitts oder St. Tropez oben ohne gesonnt. Aber das hier war etwas völlig anderes. Anders und viel, viel kälter. Ich unterdrückte ein Schluchzen. Ich schaffte das. Die Welt wollte mich kleinkriegen. Machte es jetzt noch irgendetwas aus? Es war ja nicht etwa so, als müsste mein Dad sich für mich schämen …
    Plötzlich flog die Tür des Studios mit einem Knall auf, und es wehte noch mehr kalte Luft von draußen herein.
    »Sophie?«
    Alle erstarrten. Cal stürmte herein, er wirkte riesig und zwinkerte ins Scheinwerferlicht. »Eck sagte, dass du hier wärst. Bist du hier?«
    Ich quiekte bejahend.
    »Oh. Gott sei Dank. Das hätte peinlich werden können«, meinte er.
    »Hallo, Cal«, warf Philly kühl ein. »Das ist hier, na ja, ein geschlossenes Set.«
    Grace und Kelly sahen sich an und zogen die Augenbrauen in die Höhe. Cal ignorierte sie völlig und kam direkt zu mir

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