Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
Vom Netzwerk:
geschah etwas wirklich Merkwürdiges. Eck stand oben auf der Treppe. Und, was noch viel seltsamer war, er hielt einen Lappen in der Hand.
    »Was machst du da?«
    Eck sah verdutzt aus. »Hm«, begann er, »ich wusste, dass du heute dein Shooting hattest. Also dachte ich, ich mache ein bisschen sauber, bevor du zurückkommst.«
    Er hatte geputzt. Ich war völlig sprachlos.
    »War es … war es in Ordnung?«
    »Sie hat es nicht gemacht«, erklärte Cal. Seine Stimme klang kalt.
    Eck ließ den Lappen sinken. Er sah besorgt aus.
    »Warum, was ist denn passiert?«
    »Na ja, sie wollte eben nicht. Du warst ihr kein guter Ratgeber.«
    Eck riss die Augen weit auf. Er sah wirklich betroffen aus.
    »Er hat mir überhaupt keinen Rat gegeben«, erklärte ich. »Ich habe die Entscheidung getroffen. Und sie war falsch, okay. Und damit basta.«
    » O Sophie, es tut mir so leid«, beteuerte Eck. »Wirklich. Ich dachte, es wäre das, was du wolltest. Ich dachte, damit könntest du, ich weiß auch nicht. Erst mal für eine Weile verschnaufen.« Er war völlig konsterniert. » O Gott. Das ist einfach schrecklich.«
    Cal schnaubte und stampfte die Treppe hoch. Dabei hinterließ er riesige Fußstapfen auf den frisch gewischten Stufen. Eck sagte nichts.
    »Ich glaube, es ist ihm ein bisschen peinlich«, erklärte ich. »Er ist da quasi hineingeplatzt und hat uns eine Szene gemacht. Sehr schräg.«
    » O Mann. Das wäre wohl eher mein Part gewesen«, stammelte Eck und starrte auf seine Füße. »Mist. Ich hab’s … einfach nicht kapiert.«
    »Das ist schon okay«, beruhigte ich ihn und machte mich auf den Weg in die Küche. Bei der Aufregung und den Bikinivorbereitungen hatte ich die ganze Woche nichts Richtiges gegessen und war völlig ausgehungert. »Hm, was mache ich mir denn zum Abendessen? Toast oder Kräcker? Toast ist eher was zum Trösten, aber bei Kräckern hat man immer gleich das Gefühl, dass es was zu feiern gibt.«
    Eck folgte mir, den Lappen noch immer in der Hand. »Nein«, warf er ein, »lass uns essen gehen.«
    »Das ist ja wirklich nett von dir«, meinte ich. »Aber ich denke nicht, dass ich jetzt in der Stimmung für Ziegeneintopf bin.«
    »Nein«, wiederholte er entschlossen, »lass uns in die Stadt fahren. In irgendein schickes Lokal. Ich bin schließlich beinahe mit dem College fertig. Also lade ich dich ein.«
    »Bist du sicher ?«, fragte ich und sah ihn an. Er war richtig rot geworden.
    »Außer, du brauchst das Geld vielleicht, um die Miete zu bezahlen«, meinte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Julius hat tatsächlich vorgeschlagen, mir mehr Aufgaben zu übertragen. Ist das nicht toll? Ich hab wirklich was zu feiern!«
    »Na, dann wollen wir mal die Korken knallen lassen!«, rief er. »Das meine ich ernst.«
    »Nur du und ich, oder kommt der Lappen auch mit?«
    Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht, dann warf er einen Blick auf das Putzutensil. »Hast du da gerade meinen Lappen beleidigt?«
    Wir grinsten uns an.
    »Kann ich mich noch kurz umziehen?«, fragte ich. »Wir haben schließlich nicht gerade Bikiniwetter.«
    »Man darf ja wohl noch träumen.« Eck lächelte, und wir machten uns zu unseren jeweiligen Zimmern auf. Spannung lag in der Luft.
    Eck hatte wieder sein Blumenhemd an und immer noch leicht gerötete Wangen.
    »Wo sollen wir hingehen?«, fragte er.
    »Tja, weiß nicht«, meinte ich. Ich hatte mich in ein lilafarbenes Top gezwängt, das ich zwar über die Jeans runterziehen konnte, das aber an den Schultern schlackerte. Es war ein bisschen kalt, aber ich sah nicht schlecht aus. »Wir könnten zum Chinesen gehen. Oder wie wär’s mit Curry?«
    »Nein«, meinte Eck, »lass uns nach Westlondon fahren. Das meine ich ernst. Wir müssen hier mal raus. Wohin bist du denn gerne gegangen, als du reich warst?«
    Ich überlegte. Dann fiel mir wieder ein, was sie dort schon für eine Tasse Kaffee berechneten.
    »Ist doch egal«, sagte ich. »Wirklich. Hier irgendwo in der Nähe ist völlig okay.«
    Eck blieb abrupt stehen. »Sieh mal«, erklärte er, »seit ich wieder studiere, bin ich arm. Und du auch, seit dir das alles passiert ist. Aber das muss ja nicht immer so bleiben. Die Dinge werden sich ändern. Ich habe viel Zeit, um diese Sache mit der Kunst auszuprobieren, und du kriegst dein Geld wieder, oder es findet sich eine andere Lösung, und dann werden wir nie wieder daran denken, dass wir irgendwann mal eine ganze Woche von einem Topf Chili con Carne gelebt haben.«
    »In Zukunft«, schwor

Weitere Kostenlose Bücher