Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
Vom Netzwerk:
Moment«, warf ich ein. »Das hast du dir alles heute überlegt?«
    »Es war ein ruhiger Tag«, gab er zu.
    »In der Welt der Riesenspinnen sind alle Tage ruhig.«
    Eck kratzte sich im Nacken. »Ich weiß … ich weiß … tut mir leid … ich konnte einfach nicht anders … nach letzter Nacht.«
    Ich dachte darüber nach. Ich meine, offensichtlich plante er sehr weit im Voraus, aber seine Begeisterung war ansteckend.
    »Ich mache doch nur Spaß«, wiegelte ich ab. »Ich finde es fantastisch. Aber nur, wenn du wirklich davon überzeugt bist. Bist du denn sicher, dass es das ist, was du willst?«
    »Ich denke ja«, erwiderte er. »Keine Panik, ich hab einfach nur wachgelegen und über die Zukunft nachgedacht, das ist alles.«
    »Ich weiß.«
    Er sah mich über seinen fast leeren Teller hinweg an.
    »Ach, vergiss das einfach alles.«
    »Was meinst du?«
    »Eigentlich will ich nur eines«, verkündete er. »Dich.«
    Ich nahm einen letzten Schluck Rotwein, und dann gingen wir ins Bett. Es war schön und behaglich und seltsam vertraut, und ich schlief ein und fühlte mich so warm und behütet und sicher, wie sich ein bettelarmes Mädchen in der Old Kent Road nur fühlen kann.
    In jener Woche regnete es jeden Tag. Mir war das völlig egal. Jeden Abend eilte ich nach Hause, wo Eck irgendetwas Leckeres auf dem Feuer hatte, und dann setzten wir uns hin und aßen zusammen zu Abend. Nach dem zweiten Mal stießen auch die restlichen Jungs dazu, die sonst nur mit kläglichen und hungrigen Mienen vor der Küchentür rumgelungert hätten. Was Cal betraf, schienen sich die Wogen geglättet zu haben – es ist unglaublich, wie Männer das hinkriegen. Erst werden sie beinahe handgreiflich, und dann vergessen sie die ganze Sache wieder. Wenn Frauen sich in die Haare kriegen, herrscht zunächst einmal zwei Jahre Funkstille. Manchmal wünschte ich, ich wäre ein Kerl. Cal war allerdings sauer, weil Eck nicht erwähnt hatte, dass er kochen konnte.
    »Und ich habe drei Jahre lang von Tiefkühlerbsen gelebt.«
    »Na ja, mir war klar, dass ihr mich jeden Tag zum Kochen verdonnern würdet, wenn ihr das wüsstet, so wie Sophie putzen muss.«
    Ich lächelte kleinlaut. Um ehrlich zu sein, hatte ich das mit dem Putzen weitestgehend aufgegeben, seit ich in Ecks Bett schlief. Noch schien es niemandem aufgefallen zu sein.
    Cal widmete sich seinem Shepherd’s Pie .
    »Wie geht es denn der Eisprinzessin?«, fragte ich spöttisch.
    »Inga? Gut, glaube ich.« Er nahm sich noch ein Stück Brot. Arme Inga. »Also, Eck, bist du auf die Ausstellung vorbereitet?«
    Eck zuckte mit den Schultern und blickte auf die Teekanne, die er in der Hand hielt.
    »Hm, so einigermaßen. Ich weiß nicht.«
    »Was meinst du mit ›Ich weiß nicht‹?«
    Cal sah zu mir herüber und setzte zu einer Predigt an: »Dir ist schon klar, dass das unser Abschlussprojekt ist? Unsere große Chance, im West End auszustellen und richtige Käufer anzulocken, die sich das mal ansehen? Du wackelst doch nicht etwa verführerisch mit dem Hintern, um ihn von der Arbeit abzuhalten?«
    »Tu ich nicht! Ich will ja auch, dass er da mitmacht!«
    »Ich bin einfach nicht sicher …«, murmelte Eck. Er hatte zwar mit mir über seine Zukunft gesprochen, mit den anderen aber noch nicht. »Ich bin einfach nicht sicher, ob ich das Zeug zum Künstler habe.«
    Um den Tisch herum herrschte Schweigen.
    »Eck. Du bist drei Jahre lang auf die Kunstakademie gegangen«, beschwor ihn Cal. »Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für so was.«
    »Ich weiß«, seufzte Eck. »Ich weiß.«
    »Ich meine, dafür haben wir das doch alles auf uns genommen, oder nicht? Dieses Lotterleben … wie wir hier hausen … damit wir unsere künstlerischen Vorstellungen ausleben können.«
    Eck nickte widerwillig.
    »Und warum wohnst du hier?«, wollte ich von James wissen, der seine Portion Shepherd’s Pie verschlang, als hätte er sich achtundvierzig Stunden lang beim Manöver den Hintern abgefroren und dabei nur von Tütensuppen gelebt.
    »Ich lege mein Geld zurück für die Anzahlung auf eine Wohnung«, erklärte er. »Dadurch, dass ich hier unterkriechen konnte, hab ich ein Vermögen gespart.«
    »Oh.«
    »Ich will auch eine Wohnung«, verkündete Eck.
    » O nein, du willst ein weltberühmter Künstler werden, ein kreatives Genie«, widersprach Cal.
    »Ich will einen neuen Herd«, bekräftigte Eck unglücklich.
    Cal sah zu mir herüber. »Das ist alles deine Schuld!« Er zeigte mit dem Messer auf mich.
    »Meine?« Das

Weitere Kostenlose Bücher