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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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mit meiner Kamera und in Begleitung von Julius Mandinski auftauchte – na ja, das zeigte doch, dass ich nicht bettelnd in der Gosse hockte, oder? Es musste ja niemand wissen, wie gefährlich nah ich der Gosse tatsächlich gekommen war.
    Eck lächelte ebenfalls. Er balancierte zwei Kerzen, die er in Weinflaschen gesteckt hatte, zum wackeligen Küchentisch.
    »Hey«, grüßte er, »die wollte ich gerade anzünden.«
    »Ich fasse es nicht, dass du kochen kannst.« Ich blickte zu den zwei verbeulten Töpfen hinüber, die auf dem Herd standen. Er sah mich seltsam an.
    »Das sind bloß Spaghetti Bolognese, Sophie. Das ist doch kein Kochen.«
    »Na, und ob«, widersprach ich. »Es riecht toll.«
    »Danke«, meinte er. »Ich wollte die anderen eigentlich bestechen, damit sie zu McDonald’s gehen und wir die Wohnung heute Abend für uns haben.«
    »Wie alt sind die noch mal, vier Jahre? Hast du ihnen auch noch ein Happy Meal versprochen?«
    »Nein«, erklärte er, »ich hatte nicht genug Geld, um die Sache durchzuziehen. Also hab ich sie angefleht. James ist ohnehin bei einer Übung.«
    »Gut.« Endlich konnte ich mich entspannen. Wir würden nicht unterbrochen werden, weil Cal ein Mädchen mit nach Hause brachte oder Wolverine an den Fußleisten herumschnüffelte. Allerdings war ich überhaupt nicht relaxt. Ich war auf einmal ziemlich nervös. Ecks Locken fielen ihm in die Stirn, während er sich darauf konzentrierte, die Kerzen anzuzünden.
    »Also, meine Süße. Wie war dein Tag?«
    Es war schon lange her, dass ich mal irgendjemandem erzählen wollte, wie mein Tag gelaufen war. Ich spürte, wie mir das Herz aufging und all meine Sorgen von mir abfielen.
    »Echt klasse«, erklärte ich. »Ich habe einen richtigen Auftrag! Bei einer Hochzeit! Allerdings bei der von Carena.«
    Ich erzählte ihm alles.
    »Wird das nicht ein wenig seltsam sein?«
    Ich öffnete die billige Flasche Wein, die auf dem Sideboard stand.
    »Haben wir eigentlich zwei Gläser?«
    »Müssen die zusammenpassen?«
    »Nein, egal.«
    »Trotzdem leider nicht. Wir haben ein Bierglas, das jemand in einer Kneipe hat mitgehen lassen, und einen Arsenal-Becher.«
    »Ich bin Chelsea-Fan.«
    »Das habe ich mir gedacht. Dann eben eine Maß Roten für dich.«
    Ich goss den Wein ein.
    »Ja, es wird merkwürdig sein. Vor ein paar Monaten hätte ich mich allein bei dem Gedanken am liebsten wochenlang in einem Schrank versteckt. Aber ehrlich gesagt … ich glaube, es wird schon irgendwie gehen.«
    »Bestimmt.«
    Er lächelte und erfreute sich an unserem gemütlichen Zusammensein.
    »Also, dann erzähl du mir doch mal von deinem Tag, Schatz«, forderte ich ihn sanft auf.
    »Mein Tag war … interessant«, ließ Eck verlauten. Er sah mich von der Seite an und rührte dann wieder in der blubbernden Soße herum. »Ich hab viel an dich gedacht.«
    »Ach ja? Das eine oder andere Mal bist du mir wohl auch in den Sinn gekommen.«
    Er lächelte, kam zu mir herüber und küsste mich. Ich küsste zurück, und zwar so enthusiastisch, wie ich nur konnte, während ich ein Bierglas und einen Arsenal-Becher voll Wein balancierte.
    »Oh«, seufzte ich, als er sich von mir löste.
    »Und … ich weiß auch nicht. Ich möchte nicht, dass du dich jetzt aufregst.«
    »Worüber? Hast du etwa so eine Bondage-Maske unterm Bett?«
    »Eine was?«
    »Vergiss es.«
    Er sah mich an. »Das klingt so bescheuert … na ja, egal, es hat eigentlich auch nichts mit dir zu tun. In Ordnung?«
    »Okay …«, sagte ich. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete.
    »Weißt du, wenn ich mich jetzt bewerbe, dann könnte ich direkt nach der Abschlussausstellung anfangen zu arbeiten.«
    »Und darüber hast du ausgerechnet heute nachgedacht?«
    Eck sah gequält aus. »Ich wusste, dass du dich aufregen würdest.«
    »Nein, nein, erzähl weiter.«
    »Es ist nur, na ja, als wir gestern Abend darüber gesprochen haben … da hatte ich das Gefühl, dass ich es mir endlich eingestehen konnte. Ich bin kein Künstler, Sophie.«
    »Nur beim Spaghettikochen«, witzelte ich, als er mir den Teller vorsetzte.
    »Bleib doch bitte ernst.«
    »Sorry.«
    »Ich lasse mir das schon lange durch den Kopf gehen, aber als ich mit dir darüber gesprochen habe … ich meine, die Abschlussausstellung ist in ein paar Wochen, danach könnte ich mir einen Job für den Sommer suchen, und dann …« Er sah zu mir hoch. »Na ja, wir könnten uns irgendwo nach einer Wohnung umsehen, und man weiß ja nie, vielleicht könntest du …«
    »Moment,

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