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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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mir auf der Stelle, wo du warst!«
    »Nein!«
    »Jasmine!« An der Rolltreppe steht eine Frau. »Hast du die Schals für die Kundin?«
    »Du hast herausgefunden, wo ich hingehe«, zischt sie mich an. »Du hast mich ausspioniert.«
    »Wie soll ich das denn gemacht haben?«, frage ich unschuldig. Im Spiegel sehe ich, dass meine Augenbrauen tatsächlich fantastisch aussehen. Das hat eine Inderin in Crouch End gemacht. Man muss zu ihr nach Hause gehen, und dann zupft sie ewig daran herum. Aber es lohnt sich.
    »Jasmine!«, ruft die Frau wieder, dieses Mal noch lauter.
    »Ich muss los.« Jasmine wirft mir einen letzten bösen Blick zu.
    »Tschüss dann!«, trällere ich ihr hinterher. »Ich komme dann bald mal mit dem Baby vorbei.«
    Jess hat die Unterhaltung verfolgt und sieht sehr amüsiert aus. »Was hat es denn mit den Augenbrauen auf sich?«
    Ich sehe mir Jess’ Augenbrauen an. Braun und buschig. Sonnenklar, dass noch nie eine Pinzette oder auch nur ein Augenbrauenstift in ihre Nähe gekommen ist.
    »Das zeige ich dir bei Gelegenheit mal«, sage ich. Mein Telefon klingelt, und ich klappe es auf. »Hallo?«
    »Hi«, sagt Luke. »Ich bin’s. Ich hab gehört, der Auftakt ist ein Riesenerfolg? Es kam gerade sogar in den Nachrichten. Gut gemacht, Schatz!«
    »Danke! Es ist der Wahnsinn…«
    Ich ziehe mich etwas aus der Menge zurück. Hinter einem Regal mit perlenbesetzten Bolerojäckchen aus Chiffon frage ich Luke leise: »Also… wie läuft es bei dir?«
    »Das Treffen ist gerade vorbei.«
    »Oh mein Gott.« Ich umklammere mein Telefon. »Und, wie ist es gelaufen?«
    »Hätte nicht schlimmer sein können.«
    »So gut?« Ich versuche zu scherzen, aber mir wird das Herz schwer. Ich hatte so gehofft, dass Luke die Situation irgendwie retten kann.
    »Ich glaube nicht, dass sich schon mal irgendwer gegen Iain gewehrt hat. Er kann damit gar nicht umgehen. Meine Güte, sie sind allesamt Verbrecher.« Ich kann an Lukes Stimme erkennen, wie sauer er ist. »Die glauben, ihnen gehört die Welt.«
    »Ihnen gehört auch praktisch die Welt«, gebe ich zu bedenken.
    »Aber ich gehöre ihnen nicht.« Luke scheint fest entschlossen. »Und meine Firma auch nicht.«
    »Und was willst du jetzt machen?«
    »Ich berufe heute Nachmittag eine Vollversammlung aller Angestellten ein.« Er hält einen Moment inne. Ich kann ihn vor mir sehen, wie er an seinem Schreibtisch sitzt und seine Krawatte lockert. »Sieht so aus, als ob wir die Zusammenarbeit aufkündigen. Mit denen können wir einfach nicht arbeiten.«
    Das wär’s also gewesen. Der Traum, mit Arcodas die Welt zu erobern – endgültig geplatzt. Lukes Pläne und Hoffnungen – vorbei. Meine Wut auf Iain Wheeler wächst. Wie kann er es wagen, Menschen so schlecht zu behandeln?
    Wieso glaubt er, damit durchzukommen? Man müsste ihn mal so richtig bloßstellen.
    »Luke… ich muss Schluss machen«, sage ich entschlossen. »Wir sehen uns später. Lass uns heute Abend weiter darüber reden.«
    Ich lege auf, suche in meiner Schnellwahlliste eine Nummer und wähle sie. Vier Mal klingelt es, dann wird abgehoben.
    »Dave Sharpness.«
    »Hallo, Mr. Sharpness«, sage ich. »Hier ist Becky Brandon.«
    »Mrs. Brandon!« Er klingt erfreut. »Wie schön, von Ihnen zu hören! Ich hoffe, es geht Ihnen gut?«
    »Äh… ja, danke.« In meiner Nähe stehen zwei Frauen, also verziehe ich mich hinter die Perücken.
    »Können wir Ihnen in einer neuen Angelegenheit behilflich sein?«, fragt Dave Sharpness. »Unsere Agenten wurden einem intensiven Training unterzogen, und ich kann Ihnen einen Preisnachlass von 20% anbieten…«
    »Nein!«, unterbreche ich ihn. »Danke. Ich brauche nur die Unterlagen noch mal. Ich habe sie geschreddert, aber jetzt… brauche ich sie doch noch. Behalten Sie eine Kopie bei sich?«
    Dave Sharpness gluckst. »Mrs. Brandon, ich kann gar nicht zählen, wie oft Frauen in einem Anfall von Groll Beweise vernichten. Und wenn dann der Scheidungstermin vor der Tür steht, rufen sie mich an und fragen nach einer Kopie der Akte…«
    »Ich lasse mich nicht scheiden!«, sage ich und versuche, geduldig zu bleiben. »Ich brauche die Unterlagen… aus anderen Gründen. Haben Sie also eine Kopie oder nicht?«
    »Normalerweise könnte ich Ihnen innerhalb einer Stunde eine zukommen lassen, Mrs. Brandon. Aber…« Er bricht ab.
    »Was ist passiert?«, frage ich nervös.
    »Unglücklicherweise gab es ein Missgeschick im Lager. Wendy und eine Kanne Kaffee, wenn Sie verstehen. Einige Unterlagen

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