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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ich. »Dekosachen. Mir ist gestern plötzlich aufgefallen, dass ich unbedingt alle Weihnachtsvorbereitungen erledigen muss, bevor das Baby kommt. Ich habe neue Engel für den Baum bestellt, einen Adventskranz und eine wunderschöne Krippe…« Ich beiße vom Keks ab. »Alles ist fertig. In den Eingangsbereich vom neuen Haus kommt ein großer Baum, überallhin schöne Girlanden, Lebkuchenmänner mit roten Schleifen…«
    Es klingelt, und ich gehe zur Tür. Zwei Männer mit riesigen Kartons stehen da, und neben ihnen steht noch ein großes Paket.
    Da sind bestimmt die lebensgroßen Figuren von Maria und Joseph drin.
    »Mein lieber Schwan!«, sagt Suze. »Jetzt brauchst du auch noch ein Weihnachtsdekozimmer.«
    Hey. Keine schlechte Idee!
    »Hi!« Ich strahle die Männer an. »Stellen Sie die einfach irgendwo hin, vielen Dank…« Ich unterschreibe die Quittung und drehe mich zu Suze um, als die beiden wieder gehen. »Ich muss dir unbedingt den Weihnachtsstrumpf für das Baby zeigen…« Ich halte inne. Suze sieht mit lebhaftem Blick von mir zu den Kartons und wieder zu mir zurück. »Was denn?«
    »Bex, das ist es«, sagt sie. »Das ist dein Nestbau.«
    »Aber… ich habe nichts sauber gemacht.«
    »Jede Frau ist anders! Vielleicht bist du nicht der Typ zum Putzen, vielleicht bist du der Typ für Katalogbestellungen! War es ein… starker Drang, dem du einfach nachgeben musstest ?«
    »Ja!« Jetzt sehe ich es auch. »Genau! Der Katalog kam an… und ich musste einfach was bestellen. Ich konnte nichts anders!«
    »Da haben wir es!«, sagt Suze zufrieden. »Die Natur ruft.«
    »Und du hast wirklich kein Bedürfnis zu putzen?«, fragt Suze noch mal neugierig nach. »Oder aufzuräumen?«
    Ich überlege einen Moment. »Ich glaube nicht…«
    »Ist dir nicht danach, die Teller da zu spülen?« Suze zeigt auf das Geschirr vom Frühstück, das noch im Spülbecken steht.
    »Nö«, sage ich trotzig. »Nicht die Bohne.«
    »Da haben wir es.« Suze schüttelt verwundert den Kopf. »Jede einzelne Schwangerschaft ist anders.«
    Da fällt mir etwas ein. »Hey, Suze! Wenn der Nestbau eingesetzt hat, dann kommt das Kind vielleicht bald! Heute Nachmittag vielleicht!«
    »Das geht nicht!«, sagt Suze verzweifelt. »Nicht vor der Babyparty!«
    Sie schlägt sich die Hand vor den Mund.
    Babyparty?
    »Du willst eine Babyparty für mich ausrichten?« Ich strahle sie aufgeregt an.
    »Nein!«, sagt Suze. »Ich… das meinte ich nicht… das wollte ich nicht sagen…«
    Sie ist rot angelaufen und verdreht die Beine. Suze ist so eine schlechte Lügnerin.
    »Oh, doch!«
    »Okay«, gibt sie zu. »Aber das soll eine Überraschung sein. Ich sage dir also nicht, wann.«
    »Heute?«, frage ich sofort. »Ich wette, es ist heute!«
    »Ich sage es dir nicht!«, sagt sie nervös. »Hör auf, davon zu reden. Tu einfach so, als hätten wir gar nicht darüber gesprochen. Komm, lass uns los.«
    Wir fahren mit dem Taxi zu The Look – und ich traue meinen Augen kaum, als wir ankommen. Nie im Leben hätte ich es mir so bombastisch vorgestellt.
    Die Schlange vor dem Geschäft ist so lang, dass sie sich um den gesamten Häuserblock windet. Menschen, so weit das Auge reicht. Das müssen wirklich Hunderte sein. Die meisten sind junge Frauen in coolen Outfits. Sie stehen in Grüppchen zusammen, reden und telefonieren. Alle haben einen Heliumballon in der Hand, auf dem » The Look – Danny-Kovitz-Kollektion« steht. Es sind Lautsprecher aufgebaut, Musik wird gespielt, und eine Frau aus der PR-Abteilung verteilt Dosen mit Cola Light und »Danny Kovitz«-Lollies.
    Es ist wie auf einer großen Party. Ein Fernsehteam von London Tonight macht Aufnahmen, und ein Radiosender interviewt gerade die Frau, die als Erste in der Schlange steht. Ich höre, wie eine Frau sich einem Mädchen aus der Schlange als Scout für Models One vorstellt.
    »Das ist ja Wahnsinn!«, sagt Suze neben mir.
    »Nicht wahr?« Ich versuche, cool zu bleiben – aber ich habe ein breites Grinsen im Gesicht.
    Wir kämpfen uns zum Anfang der Schlange durch, und ich zeige dem Sicherheitsbeamten meinen Ausweis. Als er uns hineinlässt, spüre ich von hinten den Druck der Frauen, die reinwollen.
    »Hast du die gesehen?«, höre ich eine wütende Stimme von hinten. »Die hat sich einfach vorgedrängelt! Nur weil sie schwanger ist, kommt sie schon rein!«
    Ups. Vielleicht hätten wir doch einen Seiteneingang nehmen sollen. Drinnen geht die Schlange weiter, durch die Abteilung mit den Accessoires, hinter den

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