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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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gehört?«, fragt Luke locker. »Eine gute Idee für die PR.« Ich starre ihn erstaunt an, und er blinzelt mir konspirativ zu.
    Manchmal liebe ich Luke so sehr.
    »Oh«, sagt Venetia verblüfft. »Richtig. Die ist für Patientinnen, die schon etwas weiter sind als Becky. Aber du stehst natürlich auf der Liste für die nächste!«
    Sie lügt. Aber so was von. Bis eben stand ich noch auf keiner Liste.
    Ich kann mich gar nicht entspannen, als sie mich abtastet. Ihre Hände sind weiß und schmal, und am Mittelfinger der rechten Hand trägt sie einen Diamantring. Wer ihr den wohl geschenkt hat.
    »Das Baby ist groß. Im Moment noch in der Steißlage, das heißt, der Kopf ist hier in der Nähe deiner Rippen…« Venetia fühlt konzentriert weiter. »Wenn das Baby in dieser Position bleibt, müssen wir noch mal über die Geburtsmöglichkeiten sprechen, aber es ist ja noch früh.« Sie sieht auf ihre Notizen. »Du bist ja erst in der 32. Woche. Das Baby hat noch viel Zeit, sich zu drehen. Dann wollen wir mal den Herzschlag abhören…« Sie holt das CTG heraus, drückt Gel auf meinen Bauch, und einen Moment später puckert das »Bupp-bupp-bupp« durch den Raum.
    »Schöner, starker Herzschlag«, nickt Venetia in meine Richtung. Einen Moment lauschen wir alle drei dem regelmäßigen Puckern. Das ist so merkwürdig. Hier sitzen wir, drei Erwachsene, fast hypnotisiert von einem Geräusch – und das Kind hat keine Ahnung, dass wir es hören.
    »Das ist dein Kind.« Venetia sieht zu Luke rüber. »Erstaunlich, nicht?« Sie beugt sich zu ihm rüber und rückt seine Krawatte gerade – und ich fühle einen Stich. Wie kann sie es wagen? Dies ist unser Moment. Meiner und Lukes. Außerdem ist ja wohl klar, dass die Ehefrau die Krawatte gerade rückt.
    »Venetia«, sage ich, als sie das CTG ausschaltet. »Es tut mir leid, dass ihr euch getrennt habt, dein Freund und du. Das ist zu schade.«
    »Nun ja.« Sie breitet die Hände aus. »Es hat wohl nicht sollen sein.« Sie lächelt. »Wie ist denn dein sonstiger Gesundheitszustand? Hast du irgendwelche Schmerzen? Sodbrennen? Hämorrhoiden?«
    Ich fasse es nicht. Es ist offensichtlich, dass sie ausgerechnet die unsexyesten Krankheiten aufzählt.
    »Nein«, sage ich bestimmt. »Ich fühle mich prima.«
    »Da hast du Glück.« Venetia führt mich zurück zum Stuhl. »Gegen Ende der Schwangerschaft wirst du merken, dass der Körper in Mitleidenschaft gezogen wird. Du könntest Akne bekommen… Krampfadern… Sex wird natürlich schwierig, wenn nicht unmöglich…«
    Uh. Sie ist eine blöde Kuh.
    »Da haben wir keine Probleme.« Ich nehme Lukes Hand. »Nicht wahr, Schatz?«
    »Das kann ja noch kommen.« Venetia bleibt bei ihrem überlegenen Lächeln. »Viele Patientinnen verlieren ihre Libido nach der Geburt erst einmal vollständig. Und die Partner finden den veränderten Körper der Frau oft etwas… unattraktiv…«
    Unattraktiv? Hat sie gerade gesagt, ich sei unattraktiv?
    Sie wickelt mir die Manschette zum Blutdruckmessen um den Arm. »Dein Blutdruck ist hoch, Becky.«
    Kein Wunder! Ich sehe zu Luke rüber, aber der scheint gar nichts zu bemerken.
    »Schatz, du solltest ihr von den Schmerzen in den Beinen erzählen. Erinnerst du dich?«
    »Schmerzen in den Beinen?« Venetia horcht auf.
    »Das war doch nichts«, sage ich schnell. »Nur ein kleines Zwicken.«
    Letzte Woche habe ich zur Arbeit den ganzen Tag meine neuen hochhackigen Manolos angehabt. Was vielleicht ein Fehler war, denn als ich nach Hause kam, taten mir die Beine so weh, dass Luke mir die Waden massieren musste.
    »Du solltest es aber trotzdem erwähnen.« Luke drückt meine Hand. »Es kann nicht schaden, vorsichtig zu sein.«
    »Absolut!« Venetia steht auf. »Lass mich das mal ansehen, Becky. Leg dich bitte noch mal hin.«
    Dieses Blitzen in ihren Augen gefällt mir gar nicht. Widerwillig ziehe ich meine Nylonstrumpfhose aus und lege mich hin.
    »Mmh.« Sie sieht sich das Bein an und fährt mit der Hand darüber. »Wenn das mal keine Krampfadern werden!«
    Schockiert starre ich auf meine Beine. Sie lügt. Man sieht überhaupt gar nichts.
    »Ich kann nichts erkennen.« Ich versuche, ruhig zu bleiben.
    »Für dich mag es noch unsichtbar sein, aber ich kann so was früh erkennen.« Venetia klopft mir auf die Schulter. »Ich würde dir empfehlen, ab jetzt Stützstrümpfe zu tragen.« Sie geht zum Schreibtisch und holt eine Packung mit weißen Orthopädiestrümpfen heraus. »Zieh die mal an.«
    »Die ziehe ich nicht an!« Ich

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