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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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packe alles in die Gürteltasche.
    »Bye, Schatz.« Luke gibt mir einen Kuss. »Ich rufe dich später an.«
    »Auf Wiedersehen, Venetia.« Ich kann sie kaum ansehen. Ich verlasse das Behandlungszimmer. Am Empfang steht ein aufgeregtes blondes Mädchen mit einem Minibäuchlein und sagt: »Ich freue mich so, dass ich einen Termin bei Venetia bekommen habe!«
    Noch, denke ich. Bis sie dich vor deinem Mann aussehen lässt wie eine Vogelscheuche.
    Ich bin schon fast an der Tür, da fällt mir etwas ein. Als Luke heute Morgen unter der Dusche stand, klingelte sein Handy, und ich bin rangegangen. Nicht, weil ich paranoid bin, aber…
    Okay. Ich dachte, es könnte Venetia sein. Sie war es aber nicht, es war John von Brandon Communications, und ich habe es Luke noch gar nicht ausgerichtet. Das sollte ich noch schnell nachholen.
    Ich gehe also wieder zurück und versuche dabei, die Seitenblicke des blonden Versace-Models und ihres Mannes zu ignorieren. Sobald ich draußen bin, ziehe ich diese Strümpfe aus.
    Eine Frau in Krankenschwesterntracht geht vor mir durch den Flur und klopft an Venetias Tür. Sie öffnet und sagt: »Oh, Entschuldigung! Ich wollte nicht stören…«
    Stören? Wobei?
    Mein Herz hämmert, ich beeile mich und erhasche gerade noch einen Blick, als die Krankenschwester die Tür wieder schließt. Die beiden sitzen zusammen am Schreibtisch, murmeln und lachen, Venetias Arm liegt lässig über Lukes Schulter. Die andere Hand hält die seine. Sie sehen glücklich und intim aus.
    Sie sehen aus wie ein Paar.
    Ich weiß nicht, wie ich es in das Restaurant schaffe, in dem ich mit Suze und Jess verabredet bin. Ich habe auf Autopilot geschaltet und gehe wie ein Zombie. Ich könnte mich jedes Mal übergeben, wenn ich an dieses Bild denke.
    Sie waren zusammen. Sie waren zusammen.
    Kellner schwirren herum, und Menschen reden, aber alles zieht an mir vorbei. »Bex? Alles in Ordnung?« Suze eilt auf mich zu. Fassungslos starrt sie auf meine Beine. »Was hast du denn da an? Was ist passiert? Bex… kannst du sprechen?«
    »Ich… nein. Ich muss mich setzen.« Wir gehen an einen Ecktisch, an dem auch schon Jess sitzt.
    »Was ist denn mit dir los?« Jess sieht mich entsetzt an. Sie hilft mir, mich zu setzen. »Alles okay? Ist was mit dem Baby?«
    »Ich habe sie gesehen«, bringe ich mühsam hervor.
    »Wen?«
    »Luke und Venetia. Zusammen.«
    »Zusammen?« Suze schlägt sich die Hand vor den Mund. »Was… haben sie denn gemacht?«
    »Sie saßen am Schreibtisch und haben geredet. Sie hatte den Arm um seine Schulter gelegt. Und sie haben Händchen gehalten.« Ich sehe auf und warte auf eine Reaktion. Suze und Jess sehen mich an, als ob sie auf mehr warten.
    »Haben sie sich… geküsst?«, fragt Suze.
    »Nein, sie haben gelacht. Sie sahen so glücklich aus.« Ich trinke einen großen Schluck Wasser. Suze und Jess wechseln Blicke.
    »Und… deshalb hast du diese weißen Strümpfe angezogen?«, fragt Suze vorsichtig nach.
    »Nein! Natürlich nicht!« Ich merke, wie das Gefühl der Erniedrigung wieder in mir aufsteigt. »Das war Venetia! Sie hat mir meine Schuhe und meine Tasche weggenommen und mich dazu gezwungen, diese Dinger anzuziehen. Nur, damit ich hässlich aussehe.«
    Suze ist baff. »Diese blöde Kuh!«
    »Ich kann sie nicht ausziehen«, weine ich fast. »Die sitzen fest!«
    »Komm, ich helfe dir!« Suze stellt ihr Glas hin und fasst an meine Strümpfe. Jess sieht skeptisch aus.
    »Becky… bist du sicher, dass es keinen guten Grund für diese Thrombosestrümpfe gibt?«
    »Ja! Sie wollte nur gemein sein! Sie hat gesagt, Mode ist ungesund!«
    Jess ist wenig beeindruckt. »Mode ist ungesund.«
    »Mode ist nicht ungesund«, bricht es aus mir hervor. »Sie ist sogar gesund! Für sie bleibst du schlank und stehst gerade, damit der Blazer besser sitzt.« Ich zähle an den Fingern ab. »Und wenn man auf sein Äußeres achtet, dann wird man nicht depressiv. Und hohe Absätze sind ein tolles Training für die Wadenmuskulatur…«
    »Bex, trink einen Schluck Wein«, sagt Suze beruhigend und schiebt ihr Glas rüber. »Ein Schluck wird dem Baby nicht schaden. Und vielleicht… beruhigt dich das ein bisschen.«
    »Okay, danke.« Dankbar trinke ich einen Schluck.
    »Mein Frauenarzt hat mir damals gesagt, ich könne jeden zweiten Abend ein Glas Wein trinken«, erklärt Suze. »Er ist Franzose.«
    Ich trinke noch einen Schluck und merke, wie mein Herzrasen sich verflüchtigt. Ich hätte nach Frankreich gehen sollen, um das Baby zu

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