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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Endlich dackelt der Mann zurück in seine Druckerei, aber zwischen Luke und mir gibt es eine verwirrte Pause.
    »Doppelverglasungen?«, fragt Luke schließlich.
    »Er hat das… verwechselt… mit was anderem.« Ich stopfe mir die Musterkarte in die Tasche. »Egal. Also, und was treibst du hier?«
    »Ich treffe mich mit ein paar potenziellen Medientrainern.« Luke sieht noch immer verwirrt aus. »Darf ich vorstellen: Nigel und Richard. Meine Frau, Rebecca.«
    »Schön, Sie kennenzulernen, Rebecca«, sagt Nigel und schüttelt mir die Hand. »Wie ich höre, haben Sie den Bedarf für ein Medientraining überhaupt erst erkannt. Luke hat uns erzählt, dass Sie vom Auftreten eines Kunden nicht gerade begeistert waren.«
    »Oh… ja!« Ich fühle mich geehrt. Mir war gar nicht klar, dass Luke meinen Rat befolgen würde. Ganz zu schweigen davon, dass er dann auch noch erzählt, dass es meine Idee war.
    »Entschuldigen Sie bitte unsere etwas schäbigen Büroräume«, sagt der andere Mann. »Wir sind gerade erst eingezogen.«
    »Das ist mir gar nicht aufgefallen!« Ich lache schrill. »Nun, ich muss weiter, ich bin hier nur gerade vorbeigekommen…«
    »Mach dir einen schönen Nachmittag.« Luke gibt mir einen Kuss.
    »Mache ich.« Ich halte seinen Arm einen Moment fest. »Und vielleicht können wir später picknicken?«
    Luke fällt anscheinend etwas ein.
    »Oje, tut mir leid. Das habe ich vorhin ganz vergessen: Ich habe heute ein Dinner mit einer neuen Kundin. Kann später werden.«
    »Oh.« Ich bin ein wenig enttäuscht, aber ein neuer Kunde ist eben ein neuer Kunde. Dafür muss ich Verständnis haben. »Nun ja. Wer ist denn die neue Kundin?«
    »Venetia.«
    Mein Lächeln gefriert. » Venetia ?«
    »Venetia Carter«, erklärt Luke nun den beiden Männern. »Die berühmte Frauenärztin. Ihre alte PR-Firma war anscheinend nicht so der Bringer.«
    Venetia beauftragt Brandon Communications. Ich fasse es nicht.
    »Wer kommt denn alles zu dem Dinner?«
    »Nur sie und ich.« Luke zuckt die Schultern. »Ich übernehme ihren Auftrag selbst, wir sind schließlich alte Freunde.«
    Ich komme nicht dagegen an. In mir steigt schon wieder ein Verdacht auf, so heftig und übel wie vorher.
    »Dann triffst du dich demnächst also häufiger mit ihr und so?« Ich fahre mir über die trockene Oberlippe.
    »Tja, so läuft das im Allgemeinen, wenn man für jemanden arbeitet. Soll ich sie von dir grüßen?«
    »Ja!« Ich ringe mir ein Lächeln ab. »Mach das!«
    Luke geht mit den beiden Männern davon, und ich sehe ihnen mit klopfendem Herzen nach.
    Okay, heute lag ich vielleicht etwas daneben. Aber es gibt keinen Zweifel. Sie ist hinter Luke her. Tief in meinem Herzen spüre ich das. So sicher, wie ich weiß, dass das orangefarbene Top von eBay ein Fehlkauf war.
    Venetia wirft sich meinem Mann an den Hals. Und ich muss sie aufhalten.

Prendergast de Witt Connell
    Finanzberater
    INVESTITIONEN: ZUSAMMENFASSUNG
    Kunde: »Baby Brandon«
    Stand vom 24. Oktober 2003
    Fonds A: »Lukes Portfolio«
    Wetherby’s Gilt Fund 20%
    Somerset European Growth Fund 20%
    Start Right Accumulator Fund 30%
    Rest noch nicht investiert
    Fonds B: »Beckys Portfolio«
    Gold (Halskette und Ring von Tiffany): 10%
    Kupfer (Armreif): 5%
    Aktien der First Mutual Bank Bangladesh: 10%
    Aktien von tollehandtaschen.com: 10%
    Dior-Vintage-Mantel: 5%
    Flasche Champagner von 1964: 5%
    Anteile am Rennpferd »Baby Go For It«: 5%
    Sonnenbrille, »einmal getragen von Grace Kelly«: 1 %
    Rest noch nicht investiert

11
    Ich habe beschlossen, mit Luke zu sprechen. Ich bin reif und erwachsen, ich spreche ihn einfach auf die Sache an. Also sitze ich aufrecht im Bett und warte darauf, dass er von dem Dinner mit Venetia nach Hause kommt. Es ist schon weit nach Mitternacht, als ich endlich die Tür ins Schloss fallen höre. Er riecht nach Zigaretten und Alkohol und… o mein Gott. Allure.
    Okay. Keine Panik. Nach Allure zu riechen beweist noch gar nichts.
    »Hi! Wie war das Dinner?« Ich bin ausnehmend freundlich und ermunternd. Nicht wie so eine jammernde Ehefrau aus EastEnders.
    »Es war toll.« Luke zieht das Jackett aus. »Venetia ist wirklich sehr klug. Sehr auf Zack.«
    »Das glaube ich sofort.« Unter der Bettdecke knete ich meine Hände. »Und, worüber habt ihr so gesprochen? Außer der Arbeit jetzt, meine ich?«
    »Och, weiß nicht, alles Mögliche.« Luke lockert die Krawatte. »Kunst… Bücher…«
    »Du liest doch nie!«, sage ich, bevor ich mich bremsen kann. Es stimmt aber. Er

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