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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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war voller Schrammen und Kratzer von harten stacheligen Füßen. In diesem höhlenartigen Sanktum studierte Kapitän Immanenz - ein erwachsener Prador, dessen Panzerschale fünf Meter durchmaß - die unterteilten Bildsegmente auf dem Arsenal sechseckiger Bildschirme vor ihm, und er war mit den derzeitigen Fortschritten sehr zufrieden. Getragen von den Gravoeinheiten, die mit der Unterseite der Panzerschale verschweißt waren, drehte er sich langsam zu den beiden Zweitkindern um, die vor kurzem eingetreten waren.
    »Füttert mich!«, befahl er.
    Die beiden Kinder trippelten auf ihn zu und schleppten dabei gemeinsam ein tropfendes dunkelrotes Megafaunasteak. Sobald sie direkt unter seinen Mandibeln waren, machten sie sich daran, es zu zerreißen und ihm Stück für Stück heraufzureichen. Immanenz verfügte noch immer über eine Klaue und zwei Beine, was in seinem fortgeschrittenen Alter ein Bonus war - nur heranwachsende Prador behielten noch die Fähigkeit, neue Gliedmaßen hervorzubringen -, aber er zog es trotzdem vor, dass man ihn auf diese Weise fütterte. Es diente dazu, seine Autorität durchzusetzen, und er wusste, dass eine solche Fütterung die Erst-, Zweit- und Drittkinder gleichermaßen ängstigte, denn sie konnten nie wissen, wann er mal Lust bekam, eines von ihnen zu verspeisen. Natürlich wurden sie ohnehin gänzlich von den Pheromonen gesteuert, die er absonderte, aber die zusätzliche Furcht bestärkte sie noch darin, nach seinem Wohlwollen zu streben.
    Während er sein Steak mampfte und dabei blutige Brocken auf dem Fußboden verstreute, die von den Schiffsläusen ergattert wurden, dachte er über die Meldung von Vortex nach, die zuvor eingegangen war. Es schien, dass Menschenfleisch überhaupt nicht schlecht schmeckte und dass es womöglich noch weitere Vorteile mit sich brachte, wenn man diese weiche und selbstzufriedene Spezies unterwarf. Er aß sein Steak auf und erlaubte einem der Zweitkinder, ihm die verbliebene Schweinerei von den Mandibeln zu wischen und diese zu polieren, bis sie wieder den üblichen Schimmer aufwiesen. Während dies geschah, erweiterte er den Kanal, der ihn über eines der fünf Steuerungsgeräte - unterhalb der verbliebenen Klaue an die Panzerschale geschweißt - mit dem Choud verband, der hinter ihm die Schiffssteuerung bediente, und wies ihn an, das Schiff dichter an Station Avalon zu lenken. Als seine Mandibeln ausreichend glänzten, schwenkte er sich wieder zu den Instrumenten und Bildschirmen herum.
    Die beiden Chouds hier im Sanktum hockten nach vorn gebeugt und hatten die verzweigten Vorderglieder tief in Steuerungsgruben stecken, wobei die Nerven direkt mit der Schiffshardware verbunden waren. Diese Kreaturen ähnelten mit ihren glänzenden Halbkugelköpfen und gegliederten Rümpfen den Schiffsläusen und waren in der Tat mit diesen verwandt. Immanenz bemerkte, dass einer von ihnen derzeit diese grauen Flecken ausprägte, die seinen kurz bevorstehenden Tod ankündigten. Er beherrschte seinen Ärger. Dann musste eben ein weiterer aus dem Lager heraufgebracht, entkernt, mit einem Sklavenregler ausgestattet sowie anschließend installiert werden. Auch sonst an Bord bedienten andere Kreaturen die entscheidenden Systeme des Schiffs, und sie wurden dazu in gleicher Weise entkernt und versklavt - ein Vorgang, der darin bestand, dass ihre inadäquaten Hauptganglien entfernt und durch Prador-Sklavenhardware ersetzt wurden. Einige von ihnen würden zweifellos auch bald sterben. Immanenz zog diese Methode der Schiffssteuerung vor, weil die Kreaturen als Puffer zwischen ihm und den Schiffssystemen dienten. Eine direkte Verbindung über seine Steuerungsgeräte hätte ihn für Angriffe eines Rivalen verwundbar gemacht. Allerdings war dies keine ideale Situation. Das war Immanenz inzwischen klar, obwohl er hundert Jahre zuvor noch keinen Gedanken daran verschwendet hätte. Es waren die Menschen, die demonstrierten, wie viel besser alles organisiert werden konnte: die geschickten und empfindsamen Hände, die Sinne fast von gleicher Qualität wie die der Prador, die kleinen Körper, die sich in jede Nische schlängeln konnten. Solche Kreaturen mit Sklavenreglern auszustatten und so zu steuern, das bot den Prador unzählige Vorteile. Und die Tatsache, dass man sie auch essen konnte ...
    Immanenz zischte und blubberte. Leider hatten sich die wenigen gefangenen Menschen, die man über menschliche Agenten außerhalb der Polis bezog, als zu schwach erwiesen und überlebten diesen

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