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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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kaputten Verstärker in den Wahnsinn getrieben worden war und mit einem Impulsgewehr in eine Menschenmenge feuerte - und dies schon zwanzig Jahre zurücklag. Er dachte jedoch nicht, dass das in diesem Fall ein großes Problem sein würde. Die Idee, einige dieser Mistkerle gefangen zu nehmen und bezüglich ihrer Organisation zu verhören, war schnell verworfen worden - und wäre etwa so sinnlos gewesen, wie Informationen über Untergrundbewegungen in Dresden einzuholen, kurz bevor die Bomber eintrafen. Jebel zog eine kleine Fernbedienung aus der Tasche und blickte forschend um die Ecke.
    Drei gepanzerte Separatisten betraten diesen Gang vor der Hauptgruppe, die dafür eingeteilt worden waren. Zwei weitere Gruppen dieser Art würden zur gleichen Zeit in die zwei übrigen Hauptkorridore eindringen, die aus der Passagierlounge führten, und mussten mit einem ähnlichen Empfang rechnen. Jebel zeigte den Soldaten hinter ihm drei Finger und krümmte dann einen Finger. Die drei hatten beinahe Jebel erreicht, ehe die Hauptgruppe aus acht Personen hinter ihnen in den Korridor einbog. Jebel sendete das Signal und duckte sich rückwärts.
    Die Explosionen, die nacheinander erfolgten, dauerten einige Sekunden lang. Jebel zog die Schmalpistole - verwarf für diese Aufgabe alles Schwerere. Menschliche Überreste füllten den Gang; einige davon fingen an zu schreien, aber der Rest war zerfleischt und still, und Jebel fühlte sich an einen anderen Ort und eine andere Zeit erinnert. Die Splitterminen hatten die Wände aufgerissen. Direkt vor ihm versuchte sich der erste der gepanzerten Separatisten aufzurichten, während er zurück auf die Verwüstung blickte. Im Vorbeigehen versetzte ihm Jebel einen Klaps auf den Rücken. Der Mann wandte sich um und legte die Sucherpistole an, aber die Zündverzögerung der kleinen Haftmine auf seiner Panzerung lief ab. Die Mine detonierte mit dumpfem Schlag, und der Mann rülpste Blut und weitere Substanzen in sein Visier, ehe er zusammensackte wie eine Marionette, deren Fäden man durchtrennt hatte. Die übrigen Avalonier rückten jetzt vor. Ein weiterer Separatist rappelte sich auf die Knie auf. Ein Avalonier klebte ihm eine Mine an, ehe er ganz auf den Beinen war, und sprengte damit die Rückseite des Helms. Einer der übrigen Avalonier drückte eine Mine an den dritten, was möglicherweise überflüssig war. Sie näherten sich der Passagierlounge. Etwas Blutiges wimmerte und krabbelte auf dem Boden herum, während Jebel darüber hinwegstieg. Jebel erkannte einen Kopf und jagte einen Impuls aus der Schmalpistole hindurch. Das Wimmern brach ab.
    »Haben wir alle erwischt?«, fragte Jebel über Kom.
    »Sieht so aus«, antwortete Urbanus. »Nebenbei: Lindy hat ihren Kommandanten gefangen genommen.«
    »Warum hat sie das gemacht?«
    »Ich dachte, ich warte lieber auf deine Meinung, Jebel«, unterbrach Lindy sie über Kom. Sie klang für seine Ohren ein wenig zittrig, aber andererseits hatte sie vermutlich noch nie einen Menschen getötet. »Wir haben ihn erwischt, als ... Ah, da bist du ja.«
    Die Fluggastlounge lag, wie nicht anders zu erwarten, in Trümmern. Jebels Avalonier überprüften den Bereich gerade. Ein Separatist lag auf den Knien, die Hände auf dem Kopf verschränkt, während ihm ein Avalonier den Lauf eines Laserkarabiners ins Genick drückte. Lindy stand ein Stück weit seitlich, und ihr schien ein wenig übel zu sein. Urbanus hatte sich vor dem Gefangenen aufgebaut. Jebel ging zu ihnen hinüber.
    »Wie hat er überlebt?«, fragte er.
    Urbanus blickte sich um. »Führte von weiter hinten das Kommando. Er war nicht im Korridor, als wir die Minen hochjagten. Hat eine leichte Gehirnerschütterung von den Ausläufern der Druckwelle.«
    Blut rann dem Mann zwischen den Zähnen hindurch, als er zu ihm hinauffunkelte. »Denkt ihr vielleicht, dass ihr gewonnen habt?«
    Jebel warf einen Blick in die Runde. »Scheint mir eindeutig.«
    »Ihr erfahrt es - bald genug.«
    Jebel warf die Hände hoch. »Also wirklich, jetzt hast du es getan! Jetzt muss ich einfach herausfinden, was du weißt, und zwar schnell. Du weißt ja, wir haben Krieg.«
    »Du kannst nicht ...«
    Jebel schoss ihm durch eine Kniescheibe. »Vielleicht möchtest du dich jetzt genauer erklären.«
 
    Der größere Teil der Frachtruncible-KI des Trajeensystems verfolgte die Szene in der Passagierlounge, wie sie zugleich viele weitere Szenen in den Runcibleeinrichtungen hier und im Orbit von Boh betrachtete. Ihre Verbindung mit dem

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