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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Conlans Bein zwischen Oberarm und Brust eingeklemmt und zwang ihn so, rückwärts zu hüpfen. Er sprang mit dem anderen Fuß hoch und drehte sich dabei, zielte mit diesem Fuß auf den Kopf des anderen. Dieser gab das eingeklemmte Bein frei, duckte sich unter dem Tritt hindurch und knallte Conlan eine Faust in die Nieren, was sich anfühlte wie der Aufprall eines Beutels voller Murmeln. Conlan landete auf den Füßen, stolperte aber, da der fehlende Arm seinen Gleichgewichtssinn beeinträchtigte. Er drehte sich und versuchte einen Angriff mit der Handkante, die jedoch aus der Bahn geschlagen wurde. Dann knallte ihm ein ECS-Umweltstiefel in die Eier, und Conlan verlor unvermittelt jeden Kampfeswillen.
    »Du bist sehr schnell«, sagte jemand, »aber ich kämpfe laufend gegen Kreaturen, die beträchtlich viel mehr Gliedmaßen haben als du. Und ein fehlender Arm kann die Balance erstaunlich beeinträchtigen - etwas, womit ich mich gut auskenne.«
    Conlan blickte durch einen Tränenschleier auf den Mann, der vor ihm aufragte, aber dann wälzten sich weitere Schmerzen durch ihn hindurch, und er beugte sich vor und kotzte. Er hatte das Gefühl, dass ihm die Hoden in den Bauch hinaufgehämmert worden waren. Er rollte sich auf dem Boden zusammen, schloss die Augen und wünschte sich einfach, die Copilotin hätte ihn viel heftiger geschlagen. Eine Ewigkeit später gelang es ihm endlich, sich in eine gebeugte Sitzhaltung zu bringen und seinen Widersacher forschend zu betrachten.
    »Bist du jetzt bereit zu reden?«
    Der Mann trug einen Kampfanzug aus Chamäleonstoff, überzogen mit schwarzen Maschen. Er schien körperlich nicht verstärkt oder aufgerüstet, trug aber einen Zerebralverstärker an der Schädelseite. Das Gesicht war schmal und zeigte eine saure Miene; die Haare waren kurz geschnitten, und eine v-förmige Narbe zeichnete sich deutlich auf einer Wange ab. Conlan glaubte, er müsste diese Person eigentlich kennen, kam aber nicht auf den Namen. Fast instinktiv lud er das Bild vom Gesicht in seinen Verstärker und suchte in dessen Memospeicher, statt einen Versuch zu unternehmen und sich ins Netz einzuloggen. Schnell erhielt er die gesuchte Information.
    Jebel Krong ... wieso hier?
    Ihm wurde klar, dass dieser es war, mit dem er vom Greifschiff aus gesprochen hatte, obwohl Krong sich dabei den Namen U-cap gegeben hatte - es fiel ihm wieder ein: up close and personal, aus nächster Nähe ...
    »Jetzt möchte ich«, sagte Krong, »dass du mir in allen Einzelheiten erzählst, was geschehen sollte, nachdem ihr diese Einrichtung übernommen hättet.«
    »Fick dich selbst.«
    Der Stiefel knallte in seine Eingeweide und schleuderte ihn vom Boden hoch. Ehe er auch nur daran denken konnte, sich wieder zu berappeln, drückte ihm ein Knie den linken Arm auf den Boden und schloss sich eine Hand um seinen Hals, während die andere seine Hoden packte. Er kreischte und versuchte sich zu befreien. Diese Hand drückte fester zu, und er spürte, wie einer seiner verletzten Hoden zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und zerdrückt wurde. Die Welt verschwand rings um ihn.
    Als er wieder zu sich kam, wünschte er sich, er wäre es nicht. Krong hockte sich unbewaffnet vor ihn. Verachtete er Conlan dermaßen?
    »Ich habe nun einen Teil der Geschichte von deinem Freund Braben gehört, ehe er ohnmächtig wurde wie du. Ich werde dir sehr wehtun, sofern du mir nicht erzählst, was ich wissen möchte. Und bitte glaube mir, dass das, was ich gerade getan habe, noch gar nichts ist. Wir verfügen über eine medizinische Ausrüstung, die dich weit über den Punkt hinaus am Leben halten kann, an dem du vernünftigerweise die Erleichterung des Todes erwarten würdest.«
    Jetzt bekam es Conlan wirklich mit der Angst zu tun. Bislang war immer er es gewesen, der austeilte, statt einzustecken. Er wusste, dass er letztlich reden würde, also welchen Vorteil hätte es für ihn, weiter zu schweigen?
    »ECS-Agenten ... foltern ... keine Menschen«, brachte er hervor.
    »Sag mir deinen Namen«, entgegnete Krong.
    Conlan überlegte, darauf nicht zu antworten, entschied aber aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen, dass eine Antwort eine kleine Konzession war. »Conlan.«
    Krong verzog das Gesicht. »Conlan, ECS-Agenten foltern normalerweise keine Menschen, da die Ergebnisse von fraglichem Nutzen wären. Gewöhnlich erhält man, sobald die Schuld erwiesen ist, weitere Informationen durch eine Gedankenfräse. Das ist eine interessante Technik, ähnlich der

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