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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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nötig gewesen. Eine lange glitzernde Trümmerwolke lag direkt vor ihnen wie eine Narbe, die sich durchs Vakuum zog - alles, was von der Transferstation noch übrig war. Die beiden Schiffe lagen dahinter und glommen im roten Licht, während sie in Richtung der Zwergsonne beschleunigten, vermutlich für ein Swing-by-Manöver, das sie weit hinaus befördern sollte, ehe sie erneut die Subraumtriebwerke anwarfen. Die Occam Razor raste noch immer mit der Geschwindigkeit einher, mit der sie zuvor in den Subraum eingetaucht war, zündete jetzt die Fusionstriebwerke und beschleunigte ebenfalls. Geschütztürme und -plattformen traten aus dem Rumpf hervor, und Raketen und Massivgeschosse für die Schienenkanonen wurden geladen. Tomalon erwartete, dass Occam das Feuer wie zuvor mit einem Schwarm Schienenkanonengeschosse eröffnete, aber das entsprechende Verfahren wurden unvermittelt gestoppt.
    »Warum?«
    »Habe ein weiteres Datenpaket erhalten. Während Aureus die Boote steuerte, die wir zurückgelassen hatten, entsandte er auch Telefaktoren, um die Überreste der Pradorzerstörer zu untersuchen. Die Panzerung aus exotischem Metall enthält piezoelektrische Schichten und Supraleiternetze, die mit etwas verbunden sind, was Aureus schließlich als Thermalgeneratoren identifizierte. Kleine Angriffe liefern ihnen lediglich noch mehr Energie, mit der sie zurückschlagen können.«
    »Daher auch dieser Partikelstrahl, mit dem sie uns erwischt haben?«
    »Gewiss.«
    »Welche Optionen bleiben uns?«
    »Wir gehen, wie Jebel Krong es ausdrücken würde, auf nächste Nähe heran und werden persönlich. Wir müssen hart genug zuschlagen, um sie zu töten, ehe sie die Energie unserer Angriffe nutzen können.«
    Die Kursbahnen der beiden Pradorschiffe wichen jetzt voneinander ab. Eines schwenkte aus seiner Swing-by-Route, wandte der Occam Razor den Bug zu und bremste ab.
    »Ah, wie es scheint, möchten sie reden«, kommentierte Occam.
    In Tomalons Wahrnehmung öffnete sich der Blick in das Sanktum eines Pradorkapitäns und zeigte diese gliederlose Kreatur, die unmittelbar über dem Boden schwebte. Tomalon wusste aufgrund von Erkenntnissen, die im Zuge anderer Gefechte gewonnen worden waren, dass dies ein erwachsener Prador war und dass die mit vollem Satz Gliedmaßen ausgestatteten Soldaten, denen die ECS häufiger begegnete, die Jungen darstellten. Der Prador knirschte mit den Mandibeln und erzeugte einige zischende und blubbernde Laute, und die Übersetzung wurde einen Augenblick später übermittelt.
    »Also hat die ECS doch ein paar richtige Schiffe«, sagte die Kreatur.
    »Möchtest du antworten?«, fragte Occam.
    »Warum nicht?« Tomalon spürte, wie sich die Verbindung aufbaute, und fragte laut: »Mit wem spreche ich?«
    »Ich bin Kapitän Shree - ein Name, der dir nur für kurze Zeit bewusst bleiben wird.«
    »Nun, Shree, wir haben tatsächlich richtige Schiffe. Ihr habt uns ausreichend verärgert, sodass wir uns verpflichtet fühlen, sie jetzt einzusetzen.«
    »Ich freue mich auf unsere Begegnung. Es ist eine Schande, dass wir uns nicht persönlich begegnen werden, aber leider läuft da ein Krieg, bei dem ich helfen muss, ihn zu gewinnen. Somit bleibt mir keine Zeit, um dieses erstaunliche Fahrzeug zu schälen, damit ich dich darin finde.«
    »Leg mich flach, ein Dialog wie aus einem B-Film! Warum redet dieses Wesen überhaupt?«
    »Vielleicht, damit wir unseren Angriff auf ihn konzentrieren und nicht auf das andere Schiff«, antwortete Occam.
    »Sollten wir ihn ignorieren und dem anderen folgen?«
    »Ich denke, lieber nicht. Wenn wir das tun, hätten wir Shree hinter uns. Nach der Erfahrung mit ihren Zerstörern bin ich nicht sicher, dass wir lebend aus einem solchen Schraubstock entkämen.«
    »Wie ich sehe, hat es der andere Kapitän weniger eilig, unsere Bekanntschaft zu machen«, stellte Tomalon fest.
    »Oh, aber Kapitän Immanenz muss eine Verabredung einhalten. Er übermittelt seine Grüße und freut sich darauf, weiteren Schiffen wie deinem zu begegnen. Der Krieg prognostizierte sich bisher als äußerst langweilig.«
    Das Pradorschiff feuerte eine Salve Raketen ab, die wie Leuchtsignale im Licht der Sonne aufflammten. Die Occam schwenkte plötzlich ab und schoss jetzt doch mit den Schienenkanonen, die aber mehr darauf abzielten, die Raketen abzufangen, als das Pradorschiff zu treffen. Auf ihrer derzeitigen Flugbahn würden die Massivgeschosse, die keine Raketen trafen, knapp über dem Schiff vorbeiziehen - sodass es nach

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