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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Einrichtung zu besetzen, während er selbst das Greifschiff steuerte. Wir erhielten eine Warnung und konnten Ersteres verhindern, aber nicht Letzteres. Derzeit sitzt er in einer Zelle.«
    Das warf alle möglichen Fragen auf, die Moria sichtete und als irrelevant verwarf. Sie konzentrierte sich auf den Kern. »Warum?«
    »Er arbeitete für die hiesigen Separatisten, die anscheinend indirekt vom Pradorkönigreich finanziert wurden. Die Prador haben wohl versprochen, alle KIs zu vernichten und der Menschheit wieder das Kommando zu übertragen.«
    Moria schnaubte verächtlich.
    »Ich denke genauso. Nach Übernahme der Einrichtung durch die Separatisten und Vernichtung der KI hätte Conlan sich mit dem Verstärker in die Verbindung zwischen dem hiesigen Runcible und dem bei Boh eingeloggt. Auf diese Weise hätte er die Kontrolle über alle dortigen Systeme übernommen, die zuvor durch die KI auf dieser Seite gesteuert worden waren. Es scheint, als hätte er verhindern können, dass die Elemente des Komplexes wieder zusammengeführt würden, indem er die Umweltsteuerung ausschaltete und die Laser zur Meteoroidenabwehr übernahm. Die dortigen Techniker hätten ums Überleben gekämpft und kaum Zeit gefunden, dem Runcible irgendeinen Schaden zuzufügen, ehe die Prador eingetroffen wären und es übernommen hätten.«
    »Ich verstehe.«
    »Sie wirken nicht überrascht.«
    Moria schüttelte den Kopf. »George war schon dabei aufzudecken, was sich mir mit einem solchen Verstärker an Möglichkeiten bietet. Die Unterwanderung von Computersystemen spielte dabei eine Rolle, und ich kann erkennen, wie das möglich gewesen wäre.«
    »Mir selbst fiel es schwer, das zu akzeptieren, bis ich dann die ausgeklügelte Qualität des Angriffsplans sah. Ich dachte, er würde seine Fähigkeiten überschätzen.« Krong verzog das Gesicht. »Das tat er auch, aber anscheinend nicht diese Fähigkeiten.«
    »Was geschieht jetzt?«, fragte sie.
    »Zwei Pradorschiffe sind hierher unterwegs, sodass wir in der begrenzten Zeit bis zu ihrem Eintreffen nur eine - ineffektive Weltraumverteidigung organisieren können. Wir haben schon ein Schiff nach Boh geschickt, um die Techniker dort abzuholen, und sobald es sie an Bord genommen hat, folgt ihm ein weiteres, dessen Mannschaft getarnte CTD-Minen innerhalb der Runciblestruktur auslegt. Wir verminen auch das hiesige Runcible. Ein Polisschlachtschiff namens Occam Razor verfolgt diese beiden Pradorschiffe, aber ...« Jebel schüttelte den Kopf. »... ich habe noch nicht gesehen, dass irgendetwas, was wir in die Schlacht geworfen haben, in der Lage gewesen wäre, auch nur einen dieser Bastarde abzuwehren.«
    »Also verbrennen wir die Brücken hinter uns«, stellte Moria fest.
    »Ja. So faszinierend und frustrierend das Rätsel Ihrer Beförderung auch sein mag, ich muss nach wie vor von der Annahme ausgehen, dass wir die Prador am besten daran hindern, die Runcibles zu erbeuten, indem wir diese zerstören. Was ich mir am meisten wünsche, ist, dass die Prador auf einem ganz speziellen Schiff das Bohruncible an Bord nehmen, ehe sie die Minen entdecken.« Er blickte wieder zu Trajeen hinaus.
    »Ein ganz spezielles Schiff?«, fragte sie.
    Er warf ihr einen Blick zu. »Eines der beiden Schiffe hat die Station Avalon zerstört. Das Schiff, das diesen Krieg begann und mich zu dem Mann machte, der ich jetzt bin.« Etwas Bitteres, vielleicht ein bisschen Wahnsinniges blitzte in seinen Zügen auf, aber dann schien er es wieder unter Kontrolle zu bekommen, als er sich ihr aufs Neue ganz zuwandte. »Sofern sich ihre Geschwindigkeit nicht ändert, müssten sie innerhalb einer Woche eintreffen.«
    Moria fröstelte; er stand da, die Hände auf dem Rücken verschränkt, und Trajeen bildete einen präzisen Glorienschein um seinen Kopf. Zwei der Monde waren ebenfalls zu sehen; Vina, an der Bahngeschwindigkeit zu erkennen, schwenkte sich wie ein dunkles Omen über Krong. Er schien ein Prophet des Unheils.
    »Wie viele sind bis dahin vom Planeten evakuiert?« Ihr kam gar nicht in den Sinn, sich zu fragen, ob sie dazugehörte.
    »Nicht einmal zehn Prozent«, antwortete er. »Ich denke, unser Gespräch ist beendet.« Er drehte sich wieder zum Fenster um.
    Im Verstärker empfing sie eine Nachricht von ihm, die alle Aufzeichnungen der jüngsten Ereignisse enthielt. Damit war sie entlassen.
 
    Vagules Gedanken kreisten mit eisiger Klarheit durch sein schockgefrorenes Gehirn. Während sein kugelförmiger gepanzerter Körper in einem

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