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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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auftauchte. Obwohl die derzeitige Leistungsanforderung an die Fusionsreaktoren innerhalb akzeptabler Grenzen lag, wusste Moria, dass sie später über diese Grenzen steigen würde, und nahm deshalb eine zusätzliche Stromzufuhr aus Sonnenkollektorsatelliten online. Die daraus stammende Energie in Maserform, die für die Torpfosten bestimmt war, ging in Morias Kalkulationen ein und eröffnete ihr mehr Manövrierspielraum. Sie sendete das Signal zur Expansion an die Torpfosten, obwohl sie jetzt noch nicht plante, sie auf höchste Ausdehnung zu bringen, da die Driftneigung der Torpfosten, die bei Bewegung des Gesamtruncibles auftrat, alles ruinieren konnte. Als Nächstes erwog Moria einige weitere Kalkulationen.
    Die C-Energie repräsentierte nicht wirklich das, was hinter der Oberflächenspannung entstand, denn die dort stattfindende exponentielle Progression war beträchtlich. Moria überlegte kurz, die Bohrunciblepuffer komplett offline zu nehmen, rechnete nach und bekam auf einmal das kalte Grausen, als sie die Ergebnisse sah. Das eigentliche Bohportal würde 0,005 Sekunden lang bestehen bleiben, und es schien möglich, dass der gesamte Energiestoß den Gasriesenplaneten tatsächlich entzünden - und so in eine kleine, rasch ausbrennende Sonne verwandeln konnte. Keine tolle Idee. Das konnte sie nicht tun; allerdings brauchte sie das Tor auch gar nicht so zu steuern, wie es für den Transport von Frachtschiffen geplant war. Die Ausgangsgeschwindigkeit brauchte nicht mit der des Eingangs übereinzustimmen, denn Moria konnte etwas von der C-Energie borgen und zu Letzterer hinzufügen.
    Die Energiekalkulation ergab eine Ungleichheit von ungefähr 70 000 Stundenkilometern zwischen den Toren von Trajeen und Boh, sodass etwas, was mit 10 Stundenkilometern ins Trajeenportal eindrang, bei Boh mit 70 010 Stundenkilometern wieder hervortrat, oder ein Objekt, das sich mit 40 000 bewegte, mit dann 110 000. Moria berechnete den möglichen Schaden am Bohruncible und an diversen Objekten in seiner Nähe. Dieser Berechnung legte sie wahrscheinliche Reaktionszeiten von Pradorsystemen und der Prador selbst zugrunde. Sie rechnete die wahrscheinliche Zerstörung eines bestimmten Objekts mit ein, wenn dieses über eine gewisse Grenze hinaus beschleunigt wurde, berücksichtigte dabei die Ergebnisse geologischer Vermessungen, die sie vom planetaren KI-Netz angefordert hatte, und beschloss letztlich, sich ein Vierzigstel der C-Energie auszuborgen. Ganz grob gerechnet, entsprach C 1 070 000 000 Stundenkilometern. Ein Vierzigstel davon plus Startgeschwindigkeit ergab 27 000 000 Millionen Stundenkilometer. Innerhalb einer Sekunde legte ein Objekt mit dieser Geschwindigkeit 7500 Kilometer zurück. Als Moria dann ein Modell der nahen Zukunft entwarf, zündete die Szene, die sich in ihren Gedanken entfaltete, ein Feuer hinter ihren Augen.
 
    Während einige Zweitkinder ihm Mittagessen brachten, betrachtete Immanenz reumütig das Polisschlachtschiff und fluchte über sich selbst, weil er nicht gewendet und es zerstört hatte, als es noch stärker beschädigt gewesen war. Er hatte es irrtümlich für ein lebloses Wrack oder zumindest für so stark zerstört gehalten, dass es nichts mehr ausrichten konnte, und hatte seine Koordinaten an kleinere Pradorschiffe gesendet, denn er hielt es zu dem Zeitpunkt für ein Problem, das seiner Aufmerksamkeit unwürdig war. Allerdings bereitete es ihm keine übermäßigen Sorgen, dass es jetzt hier aufgetaucht war, denn Sensorenabtastungen aus der Distanz zeigten, dass es keineswegs völlig repariert war. Es war vielleicht flugtauglich, aber sollte es wirklich angreifen, dann wusste er, dass er es zerstören konnte.
    Er betrachtete es weiter, während er über die aktuelle Nachricht des Separatisten aus den Reihen der Menschen nachdachte. Ganz nach Plan hatten diese Leute das Trajeen-Frachtruncible in ihre Gewalt gebracht, und somit konnte Immanenz jetzt das Bohruncible erbeuten. Er entschied: Wenn er schließlich Trajeen selbst ansteuerte, würde er Gnores oder Krabbler losschicken, um diese Separatisten als Abendessen an Bord zu bringen ... Diese erfreuliche Aussicht war jedoch etwas für die Zukunft, während er jetzt erst mal entscheiden musste, wie er mit diesem verdammten Polisschiff umgehen sollte. Sollte er umkehren und es zerstören, ehe er das Bohruncible in Besitz nahm, oder einfach mit seinem Einsatz hier fortfahren und das Schiff nur dann vernichten, wenn es sich einzumischen versuchte? Er entschied

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