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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Bauphase des Runcibles in Betrieb gewesen und dann abgeschaltet worden war, als die KI übernahm. Moria hatte sie inzwischen jedoch wieder online genommen.
    »Such dir eine Konsole aus.«
    Conlan trat vor, zuckte die Achseln und plumpste dann auf den Stuhl gleich an der nächsten Konsole. Jebel zog ein optisches Kabel aus einer seiner Taschen und warf es dem Mann zu.
    »Denk daran - dein Leben hängt davon ab, was du jetzt tust.«
    »Oh, das ist mir klar.«
    Während Conlan seinen Verstärker öffnete und sich anschloss, betrachtete Jebel die Umgebung. Eine Bank von Monitoren zu seiner Rechten bot ihm klare Sicht auf das ganze Runcible, hinter dem der Gasriesenplanet Boh aufragte. In dem Raum lag ein Hufeisen aus Konsolen einer Monitorbank gegenüber, wobei über viele Bildschirme technische Daten liefen, die Jebels Kenntnisse überstiegen; manche jedoch zeigten Bilder von außerhalb. Auf einem sah er eine Gestalt im Raumanzug, mit elastischen Kabeln in ihrer Position gesichert, die emsig eine Zugangsluke öffnete. Nach Größe und Figur glaubte er Lindy vor sich zu haben. Ein weiterer Bildschirm zeigte Teile ihres angedockten Schiffs, und auf wiederum anderen funkelten Sterne inmitten der Schwärze. Er wandte sich wieder zu Conlan um.
    Der Mann saß jetzt kerzengerade, die Augen geschlossen. Laut gab er die ihm vorgeschriebene Nachricht weiter, obwohl Jebel vermutete, dass er selbst es zu spät bemerken würde, falls Conlan gerade irgendetwas zwischen den Zeilen angedeutet hatte.
    »Ja, ich habe das Trajeen-Frachtruncible in meiner Gewalt und kontrolliere mit seiner Hilfe auch das Boh-Frachtruncible ... Ein paar Techniker sind hier bei Trajeen noch an Bord, aber ... Nein, sie können nicht ... Nicht, seit die KI ausgeschaltet wurde ... Niemand, am Bohruncible ist niemand mehr im Komplex. Ihr habt freie Bahn, es in Besitz zu nehmen ... Ja, ich freue mich darauf.«
    Es war ein kurzes Gespräch, und natürlich hing davon viel mehr ab als Conlans Leben. Das Leben von fast einer Milliarde Menschen stand hier auf dem Spiel. Conlan lehnte sich zurück und öffnete die Augen. »Weißt du, selbst einer Übersetzung kann man viel entnehmen.«
    »Oh ja.«
    Conlan drehte sich zu ihm um. »Wenn eure Minen nicht funktionieren, werden hier alle umkommen. Ich vermute, dass ich in einem Kältesarg im Weltraum eine größere Chance habe.«
    Vielleicht glaubte er das wirklich. Wahrscheinlich war es aber ein Trick, um Jebel zu provozieren, dass er ein bisschen aus der Deckung kam.
    »Was soll ich ihm sonst noch ausrichten?«
    »Bald wirst du Immanenz erklären, dass die wenigen Techniker, die noch an Bord des Trajeen-Frachtruncibles sind, einen Teil der Steuerungsanlagen zurückerobert haben, besonders die für die Positionierungstriebwerke des Bohruncibles.« Jebel drehte sich um und blickte ihn an. »Diese Techniker zünden dann die Triebwerke, um das Bohtor zu expandieren.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Das brauchst du auch nicht«, erklärte ihm Jebel.

Kapitel 8
Und Hand in Hand, dort am Strand ...
 
    Toll, jetzt bekam sie auch noch Kopfschmerzen, was das Gefühl verschlimmerte, dass ihr Kopf bis zum Bersten gefüllt war, obwohl sie planetaren Arbeitsspeicher beantragt und erhalten hatte. Trotz der verfrühten Ankunft des Pradorschiffs war es nötig gewesen, die Orbitalgeschwindigkeit des Runcibles zu senken, damit es genau zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle war. Moria hatte ihre früheren Berechnungen komplett gelöscht, da sie nicht mehr gültig waren, nicht mal annähernd. Die Berechnungen, die sie jetzt ausführte, waren eine lebendige Konstruktion. Sie kannte das Ergebnis, die Lösung, musste aber fortwährend die Eingabewerte verändern und sich dabei an den Daten orientieren, die von der Occam Razor und den Testkontrollsensoren draußen bei Boh eintrafen. Manchmal versank sie so tief in all dem, dass sie ihr abschließendes Ziel aus dem Blick verlor, aber wenn sie mit den eigenen Augen zum kontinuierlich wechselnden Horizont hinausblickte und die Stürme und Wolkenbanken in der Tiefe vorbeiziehen sah, riss sie das in die Wirklichkeit zurück. Falls sie nämlich scheiterte, konnte sich diese Aussicht sehr leicht auf grauenhafte Weise ändern.
    Sie wandte sich erneut dem Trajeenruncible zu und prüfte ein weiteres Mal ihre Vorbereitungen, zögerte dann einen bloßen Augenblick lang und initialisierte den Skaidonwarp. Die Aussicht veränderte sich sofort, als die schimmernde Oberflächenspannung neben ihr

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