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Prag

Prag

Titel: Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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1 ½ Std. Achten Sie im Gedränge enger Gassen auf Ihre Wertsachen!

Staré Město (Altstadt)
Spaziergänge
    Vom Wenzelsplatz zum Altstädter Rathaus
    Vor den Kopf gestoßen? Auf des Rätsels Lösung kommen Sie beim
Spaziergang durch die Altstadt
    Die Fußgängerzone Na příkopě am unteren Ende des Wenzelplatzes trennt
die Neustadt von der Altstadt. Der direkteste Weg zum Altstädter Ring führt
von dort über die Straßen Na Můstku und Melantrichova. Dazwischen passiert
man den Gallenmarkt
( Havelské
tržiště) auf der Havelská, an dessen Ständen neben etwas Obst und
Gemüse vorrangig Holzspielzeug, billiger Schmuck und allerlei Plunder verkauft
werden. Beliebtestes Mitbringsel sind Hexenmarionetten, die, sobald man in die
Hände klatscht, laut zu lachen beginnen. Die Kirche, die den schmalen Platz
nordöstlich davon überragt, ist die Sankt-Gallus-Kirche
( Kostel sv.
Havla) . Ihre Grundmauern reichen bis ins 13. Jh. zurück, ihre
geschwungene Fassade gab ihr Giovanni Santini Aichel in der ersten Hälfte des
18. Jh. Deutsche Kolonisten siedelten hier im Mittelalter und verehrten in der
Kirche die Schädelreliquie des heiligen Gallus aus Sankt Gallen, daher der
Name. Hinein darf man leider nur zu Gottesdiensten. Seit der Samtenen
Revolution wurden Kulturgüter in unbezifferbarem Wert geraubt, weshalb heute
viele Gotteshäuser, sofern kein Aufseher zur Stelle ist, nur noch während der
Messen ihre Pforten öffnen.
    Altstädter Ring mit Scheuklappen
    Die Melantrichova ist eine enge Bilderbuchgasse, an der Souvenirgeschäfte,
Restaurants, das → Wax Museum und das → Sex Machine Museum liegen. Die Eröffnung des Letzteren im Zentrum des „altehrwürdigen“ Prags
führte übrigens zu heftigen Kontroversen im Stadtrat. Die Gasse endet am
Altstädter Ring vor dem → Altstädter Rathaus (Staroměstská
radnice) mit der Astronomischen Uhr. Zu jeder vollen Stunde versammelt
sich eine Menschentraube davor, um das Defilee der Figuren zu verfolgen – ein
Aha-Erlebnis, zumindest von 9–21 Uhr. Danach ist es mit dem stündlichen
Spuk vorbei, was Sie aber nicht davon abhalten sollte, in lauen Sommernächten
einmal um 22 Uhr vorbeizuschauen: Dann nämlich ertönen gelegentlich die
Pfeifkonzerte der Enttäuschten – das lustigere Erlebnis.
    In die
Altstadt : Quer durch die Altstadt fahren keine Straßenbahnen.
Lediglich die Metrolinie A führt unter ihr hindurch. Die nächsten Stationen
zum Altstädter Ring (Staroměstské náměstí), dem zentralen Platz des
Stadtteils, sind Staroměstská und Můstek. Bei Letzterer beginnt der
Spaziergang.
    Rund um denStaroměstské
náměstí
    „Es gibt wenige Plätze auf Erden, die sich an Schönheit mit dem
Altstädter Ring in Prag messen können“. Was der Arzt und Dichter Hugo Salus
(1866–1929) Anfang des 20. Jh. schrieb, gilt noch immer, vielleicht sogar
mehr denn je.
    Den stets belebten weiten Platz beherrscht ein Denkmal für Jan Hus ,
der – nebenbei bemerkt – ein eher kleiner, dicker Mann gewesen sein soll.
1915 wurde es eingeweiht, zum 500. Todestag des Reformators. Seine
eingravierten Worte „Milujte se, pravdy každému přejte“ sind ein Aufruf
zu Brüderlichkeit und Ehrlichkeit. Zuvor stand an gleicher Stelle eine
prächtige Mariensäule, die Kaiser Ferdinand III. 1650 zum Gedenken an die
Befreiung Prags durch die Schweden hatte errichten lassen.
    Das dem Denkmal nächstgelegene Gebäude ist der altrosafarbene → Palais Kinský (Palác Kinských) , in dem Franz Kafkas Vater einige
Jahre ein Galanteriewarengeschäft betrieb. Heute wird das Palais von der
Nationalgalerie verwaltet, die darin seit 2010 u. a. ihre Sammlung
orientalischer und antiker Kunst zeigt. Unmittelbar an das Palais Kinský
grenzt ein mittelalterlicher Bau, das Haus zur Steinernen
Glocke ( Dům U
Kamenného Zvonu) . Es wird für wechselnde Ausstellungen, aber auch für
Konzerte genutzt. Sein Hauszeichen – was auch anderes als eine steinerne
Glocke – hängt am Eck zur schmalen Gasse Týnská. Hinter der folgenden
Häuserfront erhebt sich imposant die Teinkirche ( Kostel P. Maria před
Týnem) . In der zweiten Hälfte des 14. Jh. wurde mit ihrem Bau,
finanziert von deutschen Kaufleuten, begonnen. Die markanten Türme kamen erst
im 15. und 16. Jh. hinzu. Der Zugang zum lichtdurchfluteten Inneren erfolgt
durch den dritten Arkadenbogen in dem davor stehenden Bau (Di–Fr
15–17 Uhr). In der Teinkirche liegt der dänische AstronomTycho Brahe begraben. 1599
war er an den

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