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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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sie und zeigte mit dem Daumen nach oben. »Aber ich komme gleich wieder. Okay?« Sie zeigte auf David. »Wage es ja nicht, zu verschwinden, ohne dich zu verabschieden!«
    Er versprach es ihr, und sie kehrte nach oben in ihr Zimmer zurück.
    Ich führte David in die Küche und reichte ihm einen Becher mit Kaffee, der gerade durchgelaufen war. »Tut mir leid – das mit Stuart und Timmy«, sagte er.
    Ich sah ihn fragend an. »Wirklich?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ja, das mit Timmy schon. Was Stuart betrifft… Ehrlich gesagt, bin ich in ziemlicher Versuchung, sofort meine Chance zu nutzen und sein Territorium zu übernehmen. Und es wäre eine Lüge, wenn ich behaupten würde, ich hielte es nicht für das Beste.«
    »Dann ist es wohl klüger, wenn du lügst«, entgegnete ich trocken. »Das will ich nämlich nicht hören. Jedenfalls nicht heute.«
    »Es tut mir sehr leid, was du alles durchmachen musst, Kate.«
    »Du meinst, dass es mir fast das Herz zerreißt? Ja besonders angenehm ist es nicht.« Ich holte tief Luft und sah ihn an. »Denkst du das wirklich? Ich meine, dass es das Beste ist?«
    David schien wirklich nachzudenken, ehe er antwortete. »Ich weiß nur«, erwiderte er, »dass du meine Frau bist. Alles andere scheint irgendwie nebensächlich zu sein.«
    Ich wartete einen Moment und ließ seine Worte auf mich wirken. Dann streckte ich die Hand nach ihm aus. Er nahm sie, und eine Weile standen wir selbstvergessen da – in der Vergangenheit verloren, verunsichert in der Gegenwart und mit einer Zukunft voll offener Fragen vor uns.
    »Kate«, flüsterte David irgendwann heiser. »Es tut mir leid.«
    Ich sah ihn an und wusste, dass er mich diesmal nicht bedauerte, sondern sich für etwas entschuldigen wollte. »Was tut dir leid?«
    »Das hier«, entgegnete er. »Ich hatte dir versprochen, es nicht zu tun.« Er zog mich an sich und hielt mich fest, während sich sein Mund zärtlich, doch entschlossen auf den meinen presste.
    Ich verlor mich in dem Kuss, auch wenn mein Verstand mir befahl, Eric von mir zu stoßen. Mein Herz sehnte sich nämlich nach ihm und all dem, was er mir zu bieten hatte. Endlich kam ich wieder zu Sinnen und schob ihn sanft von mir.
    »Du hast doch gesagt, dass du das nicht tun würdest«, warf ich ihm vor.
    »Ich bin eben auch nur ein Mensch, Kate. Auch ich bin schwach.«
    »Eric…«
    »Er hat dich allein gelassen, Kate. Das solltest du nicht vergessen. Stuart hat dich allein gelassen.«
    Er hob mein Kinn, so dass mir nichts anderes übrigblieb, als ihn anzusehen. »Ich habe dich niemals freiwillig verlassen, mich niemals von dir abgewandt. Und ich habe alles getan, was in meiner Macht stand, um zu dir zurückzukehren. Vielleicht sogar noch mehr, als du glaubst. Daran solltest du denken, wenn du in nächster Zeit nachts allein in deinem Bett liegst.«
    Ich schloss die Augen und versuchte, seine Worte nicht an mich heranzulassen. Ich wollte nicht schon wieder in einen Strom von Emotionen gerissen werden, denn ich hatte die Befürchtung, dann nicht mehr unbeschadet herauszukommen.
    Meine Rettung kam in Form eines Anrufs. Das Telefon klingelte, und ich hob ab. Am anderen Ende der Leitung war Padre Corlettis sonore Stimme zu hören.
    »Padre«, sagte ich, wobei man deutlich die Trauer hören konnte, die mich erfüllte.
    »Ich weiß, mein Kind«, antwortete er. »Auch ich trauere um unseren Freund und Kollegen. Aber deshalb rufe ich nicht an. Es ist etwas passiert.«
    Ich winkte David heran, damit er auch hören konnte, was Padre Corletti zu sagen hatte.
    »Das Unvorstellbare ist geschehen«, erklärte er. »Die Lazarus-Knochen wurden gestohlen.«

 
    »Und was bedeutet das für uns?«, fragte Laura und legte mir eine Hand auf die Schulter, während sie einen dampfenden Becher Kakao vor mir auf den Tisch stellte. Ich lächelte sie dankbar an. Ich hatte ihr von der Hölle erzählt, die gerade mein Leben darstellte, und wie es sich für eine beste Freundin gehörte, verwöhnte sie mich nach Kräften.
    Padre Corletti hatte uns nicht viele Informationen geben können. Aber offenbar war Abaddons Zeichen in dem Kellergewölbe gefunden worden, wo man den Knochenstaub aufbewahrt hatte. Der Priester, der sich gerade dort aufgehalten hatte, war nur noch in der Lage gewesen, ein einziges Wort auszusprechen – Dezimator –, ehe er ins Koma gefallen war.
    Goramesh war allgemein auch unter seinem Beinamen Dezimator bekannt.
    »Eines ist jedenfalls sicher«, meinte Eddie. »Ganz offensichtlich gibt es in

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