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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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schließlich Dämonenjägerin. Und du hast etwas zu erledigen.«
    »Habe ich das? Die Dämonen werden doch schon lange verschwunden sein. Goramesh hat es nur riskiert, sich trotz der Prophezeiung in meiner Nähe aufzuhalten, weil er so an diesem Vereinigungsritus teilnehmen konnte. Warum sollte er jetzt noch hier sein?«
    »Jetzt ist er unbesiegbar. Das war schließlich der Grund, warum es überhaupt zu dieser Vereinigung kam«, erwiderte Allie. »Wieso sollte er da noch fort von hier, wenn man ihn sowieso nicht mehr besiegen kann?«
    Die Kleine hatte Recht. »Vielleicht funktioniert das Schwert ja doch noch irgendwie«, meinte ich.
    »Ich dachte, es hätte nie funktioniert«, entgegnete meine Tochter.
    »Ja, stimmt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Dämonen diese ganze Mühe gemacht hätten, um mich davon abzuhalten, das Schwert in die Hand zu bekommen, nur um dann herauszufinden, dass es sowieso keine besonderen Kräfte besitzt. Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum es in jenem Moment nicht funktioniert hat. Möglicherweise muss ich es zu einem bestimmten Zeitpunkt ziehen. Oder die Klinge muss voll Blut sein oder so.«
    »Ich werde es herausfinden«, sagte Allie. »Ich verspreche es dir.«
    Ich zog sie erneut an mich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Da bin ich mir sicher.«
    »Auch wenn es jetzt wahrscheinlich keinen Unterschied mehr macht«, gab sie zu bedenken. »Der Prophezeiung nach hättest du Goramesh töten müssen. Doch jetzt existiert er in dieser Form nicht mehr, weshalb du ihn auch gar nicht mehr umbringen kannst.«
    »Wer weiß?«, erwiderte ich. »Vielleicht funktioniert das Ganze ja auch jetzt, nachdem er sich mit Abaddon zusammengetan hat.«
    »Du meinst, du willst Gora-don mit dem Schwert niederstrecken und beide auf einmal töten?«, fragte Allie. »Das wäre echt cool.«
    »Gora-don?«
    »Na ja, wie willst du die beiden denn sonst nennen?«
    »Gora-don… Kein schlechter Name… Ja, das ist jedenfalls meine Absicht. Aber warum sollte der Dämon noch in San Diablo sein?«
    Sie seufzte und ließ den Kopf hängen. »Vermutlich hast du Recht«, meinte sie und stand auf. »Wenn es auch nur eine klitzekleine Chance geben sollte, dass du ihn besiegst, wird er schon lange nicht mehr da sein.«
    »Es sei denn, es gibt noch einen anderen Grund für ihn, in San Diablo zu bleiben.« Allerdings hatte ich keine Ahnung, was das sein könnte.
    »Ich ziehe mich jetzt besser für die Kirche an«, sagte Allie. »Soll ich nach Timmy… Oh. Mein Gott, Mami. Es tut mir leid.«
    Ich schaffte es, zu lächeln. »Schon in Ordnung, Liebling. Sie kommen sicher beide irgendwann zurück. Stuart braucht nur etwas Zeit zum Nachdenken.«
    Der Bischof erwähnte Father Ben kein einziges Mal während der Messe. Das war allerdings nicht überraschend, da vermutlich außer uns noch niemand wusste, dass er verschwunden beziehungsweise tot war. Trotzdem dachte ich intensiv an ihn und schickte außerdem ein Stoßgebet zum Himmel, dass meine Familie bald wieder vereint sein und ich die Chance erhalten würde, alles wiedergutzumachen.
    Nach der Kirche raste Allie sofort in ihr Zimmer, um sich auf die Bücher zu stürzen. Ich hingegen hatte kaum die Zeit, mir einen Kaffee zu machen, ehe es an der Haustür klingelte. Ich rannte zur Tür und stieß beinahe mit Allie zusammen, die eben die Treppe heruntergesprungen kam.
    »Stuart!«, rief ich, während ich die Tür aufriss. Im Nachhinein betrachtet, war meine Hoffnung zugegebenermaßen ziemlich absurd, da Stuart einen Schlüssel besaß und ihn bestimmt benutzt hätte.
    »Nein, nicht Stuart«, sagte David. Ersah mich scharf an. »Ich hoffe, du bist nicht allzu enttäuscht.«
    »0 Gott. Eric.« Sein Anblick brachte alles wieder in mir hoch. Während ich ihn hereinbat, liefen mir erneut die Tränen über die Wangen.
    »Hätte ich lieber nicht kommen sollen?«, fragte er und legte einen Arm um Allie.
    »Quatsch«, antwortete diese sogleich, und auch ich schüttelte den Kopf.
    »Ich bin eigentlich hier, um mich mit Stuart auszusprechen«, gab er zu. »Aber irgendwie scheine ich dafür zu spät zu sein.«
    »Er ist weg«, erklärte ich, wobei mir fast die Stimme versagte. »Und Timmy auch.« Ich wischte mir die Tränen fort, während ich mich dafür hasste, schon wieder vor meiner Tochter die Fassung verloren zu haben.
    Einfühlsam, wie Allie war, wanderte ihr Blick zwischen uns hin und her, und dann trat sie einen Schritt zurück. »Ich muss noch einiges klären«, sagte

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