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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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sie auch nach der Messe für Ali nur kurz auf dem Rasen gesehen.
    Um genau zu sein, hatte niemand mit ihr gesprochen, seit sie vor zwei Tagen wegen der Sache mit Wren vor das Familiengericht gestellt worden war. Und nun hatten sie Spencer schon wieder geschnitten und ohne sie mit dem Abendessen begonnen. Zudem hatten sie einen Gast. Melissas Exfreund Ian Thomas – der erste Ex von Melissa, den Spencer geküsst hatte – saß auf Spencers Platz.
    »Oh«, quietschte sie.
    Ian war der Einzige am Tisch, der aufblickte. »Hey Spence! Wie läuft’s?«, fragte er, als sei er jeden Abend bei den Hastings zum Essen eingeladen. Es war heftig genug für Spencer, dass Ian seit Neuestem ihr Hockeyteam trainierte. Aber dies war schlichtweg bizarr.
    »Okay«, nuschelte Spencer und sah die anderen verstohlen an, doch die mieden ihren Blick und erklärten ihr auch nicht, warum Ian in ihrer Küche saß und thailändisches Essen in sich hineinstopfte. Spencer zog einen Stuhl an die Tischecke und löffelte sich eine Portion Huhn mit Zitronengras auf einen freien Teller. »So, ähm, Ian, du bist also heute zum Abendessen bei uns?«
    Mrs Hastings sah sie streng an. Spencer klappte den Mund zu. Ein heißes, klammes Gefühl durchfuhr sie.
    »Wir sind uns bei … bei der Messe heute über den Weg gelaufen«, erklärte Ian. Das Heulen einer Polizeisirene schnitt ihm das Wort ab und er ließ vor Schreck die Gabel fallen. Der Lärm kam vermutlich vom Grundstück der DiLaurentis. Dort standen rund um die Uhr Streifenwagen.
    »Ganz schön schräg, was?«, sagte Ian und fuhr sich durch
das blonde, verstrubbelte Haar. »Ich hätte nicht gedacht, dass hier immer noch so viel Polizei im Einsatz ist.«
    Melissa stieß ihn neckisch mit dem Ellbogen an. »Hast du dir im gefährlichen Kalifornien etwa ein ordentliches Straf register zugelegt?« Melissa und Ian hatten Schluss gemacht, weil er ans andere Ende des Kontinents gezogen war, um in Berkeley zu studieren.
    »Nö«, sagte Ian. Bevor er noch etwas hinzufügen konnte, hatte sich Melissa in typischer Melissa-Manier bereits einem anderen Thema zugewandt: sich selbst. Sie richtete das Wort an ihre Mutter. »Mom, die Blumen bei der Totenmesse hatten exakt den Farbton, den ich mir für mein Wohnzimmer vorstelle.«
    Melissa griff nach einer Ausgabe von Martha Stewart Living und schlug das Magazin auf einer mit Lesezeichen markierten Seite auf. Melissa redete pausenlos vom Renovieren, seit sie sich das Stadthaus in Philadelphia einrichtete, das ihr die stolzen Eltern als Anerkennung dafür gekauft hatten, dass sie in die renommierte Wharton-Wirtschaftsschule der Uni von Pennsylvania aufgenommen worden war. Für Spencer würden sie so etwas nie tun.
    Mrs Hastings beugte sich über die Zeitschrift. »Sehr hübsch.«
    »Nicht übel«, pflichtete Ian bei.
    Spencer entschlüpfte ein ungläubiges Lachen. Heute war der Trauergottesdienst für Alison DiLaurentis gewesen und sie hatten nur Wandfarbe im Kopf?
    Melissa drehte sich zu Spencer um. »Wolltest du etwas sagen?«
    »Äh … ich meine …«, stotterte Spencer. Melissa schaute so
beleidigt, als hätte Spencer gerade etwas wirklich Fieses gesagt. Spencer spielte nervös mit ihrer Gabel. »Vergiss es.«
    Schweigen breitete sich aus. Sogar Ian sah sie jetzt merkwürdig an. Spencers Dad nahm einen kräftigen Schluck Wein.
    »Veronica, hast du Liz in der Kirche gesehen?«
    »Ja, ich habe mich kurz mit ihr unterhalten«, sagte Spencers Mutter. »Ich fand, dass sie trotz allem großartig aussah.« Mit Liz war wahrscheinlich Elizabeth DiLaurentis gemeint, Alis junge Tante, die in der Gegend wohnte.
    »Sie muss sich schrecklich fühlen«, säuselte Melissa ernst. »Kaum vorstellbar, wie sehr sie leiden muss.«
    Ian gab ein mitfühlendes Grunzen von sich. Spencers Unterlippe begann zu beben. Hallo? Und was ist mit mir? , hätte sie am liebsten geschrien. Habt ihr es alle vergessen? Ali war meine beste Freundin!
    Je länger das Schweigen andauerte, desto unwillkommener fühlte sich Spencer. Sie wartete darauf, dass jemand sie fragte, wie sie mit der Sache klarkam, ihr ein Stück gebratene Tempura anbot oder wenigstens Gesundheit sagte, wenn sie nieste. Aber ihre Familie bestrafte sie weiterhin dafür, dass sie Wren geküsst hatte. Selbst heute. Selbst heute!
    Ein Kloß formte sich in ihrem Hals. Sie war eigentlich immer der erklärte Liebling aller gewesen: ihrer Lehrer, ihrer Hockeytrainer, der Jahrbuchredakteure. Sogar ihr Friseur Uri behauptete, sie sei seine

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