Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
dem Zwerg.
    Fakt war jedenfalls, dass Jenna eine von Alis liebsten Zielscheiben für Spott und Hohn gewesen war. Um Ali zu gefallen, kritzelte Hanna also in der sechsten Klasse ein Gerücht
über Jennas Busen unter den Papiertuchspender im Mädchenklo. Sie schüttete vor dem Matheunterricht Wasser auf Jennas Stuhl, damit es aussah, als habe sie sich in die Hose gemacht. Sie lästerte über den übertriebenen Akzent, mit dem Jenna im Französischunterricht sprach … Als der Rettungshelfer Jenna aus dem Baumhaus holte, war es Hanna richtig übel geworden. Sie war die Erste gewesen, die dem Streich gegen Toby zugestimmt hatte. Und insgeheim hatte sie gedacht, wenn wir Toby eins reinwürgen, würgen wir damit vielleicht auch Jenna eins rein. Es kam ihr vor, als habe sie damit den Unfall herbeigeführt.
    Die Automatiktüren am Ende des Flurs glitten auf und rissen Hanna aus ihren Gedanken. Sie erstarrte, ihr Herz raste, und sie wünschte sich plötzlich nichts sehnlicher, als Sean in der Tür zu sehen. Aber Fehlanzeige. Frustriert zog sie ihren BlackBerry aus der Jackentasche und wählte seine Nummer. Die Mailbox ging ran und Hanna legte auf. Sie wählte erneut, weil es ja sein konnte, dass Sean es einfach nicht rechtzeitig zum Telefon geschafft hatte, aber wieder ging nur die Mailbox ran.
    »Hi Sean«, zwitscherte Hanna nach dem Piep, und versuchte, lässig zu klingen. »Hanna hier. Ich würde wirklich gerne mit dir sprechen, also, äh … du weißt ja, wo du mich findest!«
    Sie hatte ihm heute schon drei Nachrichten geschickt, dass sie am Nachmittag in der Klinik war, aber Sean hatte nicht reagiert. Ob er heute möglicherweise bei einem Treffen des Jungfrauen-Clubs war? Sean hatte vor Kurzem ein Jungfräulichkeits-Gelöbnis abgelegt und geschworen, dem Sex womöglich lebenslang zu entsagen. Vielleicht würde er sie danach
ja anrufen … vielleicht aber auch nicht. Hanna schluckte und versuchte, gar nicht erst an diese Möglichkeit zu denken.
    Seufzend ging sie zu dem Putzschrank, in dem auch die Jacken und Taschen der Angestellten hingen. Ingrid hatte Hannas Ferragamo-Tasche neben ein gestreiftes Plastikding vom Wühltisch gehängt, und Hanna unterdrückte den Drang, angeekelt das Gesicht zu verziehen. Sie steckte das Telefon in ihre Tasche, griff sich eine Rolle Papiertücher und eine Sprühflasche und machte sich auf den Weg zum nächsten leeren Behandlungszimmer. Vielleicht würde es sie von ihren Grübeleien über Sean und A. ablenken, wenn sie einfach ihre Arbeit machte.
    Als sie das Waschbecken blank gerieben hatte, stieß sie versehentlich gegen den Metallschrank, der daneben stand. Die Tür sprang auf. Drinnen befanden sich Regale voller Kartons, auf denen vertraute Namen prangten. Tylenol 3, Vicodin, Percocet. Hanna lüftete einen Deckel. Unzählige Medikamentenproben – sie standen einfach so herum. Frei zugänglich.
    Bingo!
    Hanna stopfte sich schnell ein paar Handvoll Percocet in die überraschend geräumigen Taschen ihrer Strickjacke. Wenigstens würde ihr diese grässliche Arbeit zu einem witzigen Wochenende mit Mona verhelfen.
    Dann legte ihr jemand die Hand auf die Schulter. Hanna zuckte zusammen, wirbelte herum und warf dabei die putzmittelgetränkten Papiertücher und eine Box Wattestäbchen zu Boden.
    »Warum bist du erst beim zweiten Zimmer?«, fragte Ingrid
mit gerunzelter Stirn. Sie sah aus wie ein schlecht gelaunter Mops.
    »Ich … wollte eben gründlich arbeiten.« Hanna warf die Papiertücher in den Müll und hoffte, dass kein Percocet-Pröbchen aus ihrer Tasche blitzte. Wo Ingrid sie berührt hatte, brannte ihre Haut.
    »Komm mit«, sagte Ingrid. »In deiner Tasche piept irgendwas, das stört die Patienten.«
    »Sind Sie sicher, dass es meine Tasche ist?«, fragte Hanna.
    Ingrid dirigierte Hanna zum Putzschrank und tatsächlich drang aus ihrer Tasche ein Klingeln. »Das ist nur mein Handy.« Hannas Laune besserte sich schlagartig. Vielleicht hatte Sean ja doch angerufen.
    »Stell es bitte auf stumm«, seufzte Ingrid. »Und dann geh wieder an die Arbeit.«
    Hanna zog ihren BlackBerry aus der Tasche und schaute auf das Display. Eine neue SMS.
    Hannalein: In Bill Beach die
Böden zu wischen, bringt dir
dein Leben auch nicht zurück.
Nicht einmal du fleißiges Lies
chen kannst diesen Schlamas
sel beseitigen. Und außerdem
weiß ich etwas über dich,
das garantiert verhindert, dass
du jemals wieder Rosewoods
It-Girl wirst.
- A.

    Hanna blickte verwirrt in den Putzschrank. Sie las die SMS noch

Weitere Kostenlose Bücher