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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Designerklamotten und stolzierten über einen Laufsteg, die Zuschauer boten auf die Outfits und der Erlös ging an eine wohltätige Einrichtung. Ali hatte ein wunderschönes Calvin-Klein-Kleid getragen und eine klapperdürre alte Jungfer hatte tausend Dollar dafür geboten. Hanna hingegen war in eine monströse neonfarbene Bestey-Johnson-Scheußlichkeit gesteckt worden, in der sie noch fetter aussah, als sie war. Und der Einzige, der darauf geboten hatte, war ihr Dad gewesen. Eine Woche später hatten ihre Eltern ihr eröffnet, dass sie sich scheiden ließen.
    Und nun war ihr Dad wieder da. In gewisser Hinsicht zumindest.
    Wenn Hanna an den gestrigen Besuch ihres Vaters dachte, spürte sie ein Wirrwarr aus wilder Freude, Angst und Wut. Seit ihrer Verwandlung hatte sie sich den Augenblick ihres Wiedersehens in den buntesten Farben ausgemalt. Sie war dünn, beliebt und cool. In ihren Träumen war ihr Dad in Begleitung von Kate gewesen, die zu einem fetten, verpickelten Teenager mutiert war, was Hannas Schönheit noch heller strahlen ließ.
    »Woaa«, schrie sie auf. Jemand schoss aus der Tür, als sie gerade hindurchgehen wollte.
    »Pass halt auf«, murmelte die Person. Hanna sah auf. Sie stand vor dem Eingang neben einem steinernen Aschen becher und einem Rosenbusch im Pflanzkübel. Und aus der Tür gerauscht war … Mona.
    Hanna klappte der Mund auf. Mona sah sie ebenfalls überrumpelt an. Sie musterten sich.

    »Was machst du denn hier?«, fragte Hanna.
    »Höflichkeitsbesuch bei einer Freundin meiner Mutter. Brustvergrößerung.« Mona warf ihr langes blondes Haar über die sommersprossigen Schultern. »Und du?«
    »Äh, dito.« Hanna sah Mona misstrauisch an. Ihr Bullshit-Detektor sagte ihr, dass Mona wahrscheinlich log. Mög licherweise witterte Mona das Gleiche bei ihr.
    »Muss los.« Mona zupfte an ihrer burgunderfarbenen Umhängetasche. »Ich ruf dich nachher an.«
    »Okay«, krächzte Hanna. Sie gingen in entgegengesetzte Richtungen davon. Hanna drehte sich um und schaute Mona nach, die in diesem Augenblick ebenfalls zurücksah.
     
    »Pass auf«, sagte Ingrid, die füllige, unerschütterliche deutsche Oberschwester. Sie standen in einem Behandlungszimmer, und Ingrid brachte Hanna bei, wie man die Mülleimer leerte. Als ob das eine Kunst wäre.
    Die Behandlungszimmer waren avocadogrün gestrichen und an den Wänden hingen gruselige Poster über Hautkrankheiten. Ingrid teilte Hanna vorerst den Behandlungsräumen der ambulanten Patienten zu. Eines Tages, sagte Ingrid, wenn Hanna sich bewährt habe, dürfe sie vielleicht die Zimmer der stationären Patienten putzen – wo die Leute mit besonders schweren Verbrennungen lagen. Na herzlichen Glückwunsch.
    Ingrid zog den Müllbeutel heraus. »Der gehört in den blauen Container hinter dem Haus. Und du musst auch die Mülleimer für infektiöse Abfälle leeren.« Sie deutete auf eine identisch aussehende Mülltonne. »Die dürfen auf keinen Fall mit dem normalen Abfall in Berührung kommen.« Sie reichte
Hanna ein Paar Latexhandschuhe. »Nimm die niemals ab.« Hanna starrte die Handschuhe an, als seien sie mit den infektiösen Abfällen in Berührung gekommen.
    Dann deutete Ingrid auf den Flur. »Es gibt noch zehn weitere Räume«, erklärte sie. »Leer die Mülleimer und wisch alle Flächen sauber, danach meldest du dich wieder bei mir.«
    Hanna versuchte, so flach wie möglich zu atmen – sie hasste den Geruch nach Desinfektionsmittel und kranken Menschen, den Krankenhäuser verströmten -, und schlurfte zum Putzschrank, um Müllsäcke zu holen. Wo wohl die stationären Patienten lagen, fragte sie sich, als sie den Flur entlangblickte. Jenna war hier Patientin gewesen. Seit gestern hatte Hanna oft an die Jenna-Sache denken müssen, obwohl sie sich nach Kräften bemühte, solche Gedanken beiseitezuschieben. Die Vorstellung, dass jemand Bescheid wusste – und sie verraten konnte -, knockte sie schier um.
    Die Jenna-Sache war natürlich ein Unfall gewesen, aber manchmal musste Hanna mit dem Gedanken kämpfen, dass das vielleicht nicht hundertprozentig stimmte. Ali hatte Jenna einen Spitznahmen verpasst: Schneewittchen, weil Jenna ihrer Meinung nach der Disneyfigur auf unangenehme Weise ähnlich sah. Auch Hanna fand, dass Jenna wie Schneewittchen aussah, aber auf schmeichelnde Weise. Jenna war nicht so perfekt wie Ali, aber sie war auf ihre eigene Art sehr hübsch, während Hanna selbst nur mit einem Charakter aus dem Disneystreifen Ähnlichkeit hatte: mit Dopey,

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